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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hast du, Fürstin? Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Habe ich dich gerufen?«, tobte Stygia.
    »Nein, Fürstin.«
    »Dann schau gefälligst zu, dass du den Irrwisch machst. Und zwar umgehend.« Aus Stygias Fingerspitzen löste sich eine Feuerkugel und raste auf Adax zu. Erschrocken zog sich der Wächterdämon zurück. Wo er eben noch gestanden hatte, zerplatzte die magische Kugel.
    Die Fürstin der Finsternis setzte sich auf den Knochenthron zurück. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen, dass Lucifuge Rofocale endlich tot war. Denn nun galt es das Amt des Ministerpräsidenten neu zu besetzen und sie würde es sich holen, davon war sie fest überzeugt. Bisher meldete niemand der Erzdämonen Anspruch darauf an und außer Zarkahr würden es wohl auch keiner tun. Mit dem aber würde sie fertig werden. Es bestand allerdings die Möglichkeit, dass Asmodis zurückkehrte, aber daran wollte sie nicht so recht glauben. Wie es momentan aussah, würde sie sich also nur mit dem Corr auseinandersetzen müssen. An LUZIFER verschwendete sie keinen Gedanken. Der war nicht mehr als eine Legende, keine lebende Person auf jeden Fall, die den Daumen heben oder senken konnte.
    Wie das offene Stänkern Astaroths und anderer Erzdämonen gegen den Ministerpräsidenten kurz vor dessen Tod gezeigt hatte, war der Höllenadel mehr als unzufrieden mit Lucifuge Rofocales Handeln gewesen. Wann hatte es schon mal offene Rebellion gegen die höchste Höllenmajestät gegeben? Niemand würde dem Kerl auch nur eine Träne nachweinen, was ihren eigenen Start beträchtlich erleichtern würde.
    Natürlich weiß ich, dass ihr in mir nach wie vor die personifizierte Schwäche seht und glaubt, mich nach euren Vorstellungen lenken zu können. Aber wenn ich erst mal Ministerpräsidentin und damit am Ziel meiner Träume bin, werdet ihr die wahre Stygia kennen lernen. Mit Härte und Unbarmherzigkeit werde ich euch zu kleinen, unbedeutenden Lichtern degradieren…
    Die noch amtierende Fürstin der Finsternis hätte also zufrieden sein können. Ein Bote des Wächters der Schicksalswaage hatte sie aufgesucht und gesagt, dass Fu Long plötzlich Ambitionen auf den Thron des Fürsten der Finsternis zeigte und der Wächter der Schicksalswaage diese Ambitionen unterstützte. Das tat sie auch. Denn mit dem chinesischen Vampir würde jemand ihr Nachfolger werden, den sie eher als Verbündeten ansah. Diese Ansicht resultierte auch aus der Tatsache, dass Fu Long nicht nach dem höchsten Amt strebte, was er hätte tun können, sondern ihr da den Vortritt überließ und sich mit dem Fürstenthron zufrieden gab.
    Dass Stygia dennoch üble Laune verspürte, hing mit diesem seltsamen Druckgefühl zusammen, das sie seit einigen Tagen in ihrem Körper verspürte. Sie konnte es weder lokalisieren noch eine mögliche Ursache dafür finden. War sie in eine magische Falle getappt, deren Auswirkungen sie nun langsam spürte? Oder stand sie im Zentrum eines heimlich ausgesprochenen Fluchs? Das war kaum möglich, denn gegen Flüche aller Art hatte sie sich bestens abgesichert.
    Bilde ich mir das am Ende vielleicht nur ein? Das wäre ihr die liebste Lösung gewesen, aber instinktiv spürte sie, dass sie keiner Einbildung unterlag. Diese Ungewissheit machte sie fast wahnsinnig!
    Adax meldete sich erneut. »Fürstin, ich muss dich schon wieder stören. Draußen wartet der hohe Höllenherr Astaroth und wünscht dich unverzüglich zu sprechen. Er macht es äußerst dringend.«
    »Macht er das? Was in diesen unheiligen Hallen dringend ist und was nicht, bestimme immer noch ich.« Stygia setzte eine gnädige Miene auf. »Nun gut, führ ihn also herein zu mir, Adax.«
    Was wollte der Erzdämon? Ihr ein Bündnis anbieten? Oder sich einfach mit ihr gut stellen? Begannen die Intrigen bereits, noch bevor sie sich offiziell auf den Thron des Ministerpräsidenten gesetzt hatte?
    Astaroth ritt auf seinem mächtigen Drachen in den Thronsaal. Das Vieh warf den Kopf hin und her und spuckte Feuer nach allen Seiten. Astaroth saß ihm im Genick. Der Großherzog der Hölle, der sich heute das Aussehen eines sphärenhaft schönen Engels gegeben hatte, zügelte den Höllendrachen mit der Linken. In der Rechten hielt er eine Viper, deren Kopf immer wieder in Richtung Stygia zuckte.
    »Was soll das, Astaroth?«, brüllte die Fürstin der Finsternis. »Du weißt genau, dass ich den Drachen und die Viper nicht leiden kann. Du hättest dir ein anderes Aussehen geben können. Willst du mich ärgern? Das würde

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