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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sein.
    Name ist Haman Gheröl. Bevor Defroster mit diesem Mann intensiveren Kontakt aufnehmen konnte, verschwand er. Defroster ging der Sache nach und fand heraus, daß auch seine Frau und seine beiden Töchter entführt worden waren. In der Wohnung fanden sich einige recht inter- essante Spuren, die auf Margor hinweisen könnten. Es muß dort zu einem Kampf gekommen sein. Irgend jemand, der von Familienleben und Haushaltsordnung keine Ahnung hat, räumte die Unordnung wieder auf, aber so, daß er damit seine Unkenntnis der Lebensgewohnheiten von Durchschnittsmenschen bewies.
    Es könnte leicht sein, daß dieser Jemand Boyt Margor war."
    „Aber was sollte er mit der Entführung einer terranischen Durchschnittsfamilie bezwecken?" wollte Tifflor wissen. „Margor benötigt dringend Paratender, und Haman Gheröls PSI-Affinität ist bewiesen", antwortete Adams. „Margor braucht auch dringend Nachschub. Wir haben errechnet, daß er an die siebzig Leute zu versorgen hat. Das ist kein großer Personalstand, wenn man bedenkt, daß Margor vor unserer Kampagne gegen ihn auf ein Heer von Tausenden von Paratendern zurückgreifen konnte. Aber dieses Heer konnte sich selbst versorgen. Es scheint jedoch, daß Margor in seinem augenblicklichen Versteck mit Versorgungsproblemen zu kämpfen hat."
    Julian Tifflor seufzte. „Das alles sind Mutmaßungen, die uns nicht weiterbringen. Wir brauchen eine wirkungsvolle Handhabe gegen Margor. Oder zumindest Beweise dafür, daß er im Besitz des Auges ist. Beweise, die auch die Loower akzeptieren!"
    „Und wie steht es mit diesem Goran-Vran?" erkundigte sich Adams. „Hat man ihm die terranische Gesellschaftsstruktur so weit begreiflich machen können, daß er an Boyt Margor glaubt?"
    „Professor Thaty bezeichnet ihn als Musterschüler", erklärte Tifflor säuerlich. „Aber im selben Atemzug sagt er, daß Goran-Vrans Meinung nicht die seines Volkes sein kann."
    „Wieso?" wunderte sich Adams. „Ich dachte, die Loower seien ein im Kollektiv denkendes und handelndes Volk."
    „Ich weiß, aber Thaty meint, daß Goran-Vran aus der Art schlägt. Er kann es selbst nicht wissenschaftlich erklären, sondern verläßt sich da mehr auf sein Gefühl. Vor allem weil Goran-Vran sich der menschlichen Mentalität so schnell angepaßt hat, steht er ihm skeptisch gegenüber. - Und Ronald Tekener ist natürlich nach wie vor überzeugt, daß Goran-Vran nichts weiter als ein Spion ist.
    Er möchte ihn so rasch wie möglich zum Mars zurückschicken."
    „Und?"
    „Thaty ist anderer Meinung. Er will den Loower vorher noch mit Informationen über uns vollstopfen. Er hat sogar den Antrag gestellt, Goran-Vran durch Imperium-Alpha zu führen. Er will ihn damit in einen Gewissenskonflikt bringen."
    „Ich fürchte, das verstehe ich nicht ganz", bekannte Adams. „Vom militärischen Standpunkt wäre es natürlich unklug, den Loowern unser geheimes Verteidigungssystem zu verraten. Das muß auch Thaty wissen.
    Was erhofft er sich dann aber für eine positive Auswirkung? Und was versteht er in diesem Zusammenhang mit einem Gewissenskonflikt?"
    „Das ist höhere Fremdpsychologie", sagte Tifflor. „Thaty meint, daß, wenn Goran-Vran tatsächlich ein Spion ist, er diesen Auftrag unter völlig anderen Gesichtspunkten übernommen hat. Er steht uns jetzt viel näher als vorher und ist der terranischen Mentalität gegenüber aufgeschlossener.
    Wahrscheinlich hatte Goran-Vran den Auftrag, unsere militärische Stärke zu erkunden, damit sein Volk im Ernstfall sich darauf einstellen kann. Früher hätte, Thatys Meinung nach, Goran-Vran alle Informationen bedenkenlos weitergegeben, weil er uns völlig emo- tionslos gegenübergestanden hat.
    Jetzt aber ist er uns geneigter, hat eine starke Beziehung zur Menschheit, und Thaty meint, daß er Skrupel haben würde, militärische Geheimnisse, die sein Volk gegen uns verwenden könnte, weiterzugeben. Er will diesen Gewissenskonflikt in Goran-Vran provozieren, damit er eindeutig Stellung bezieht. Und Thaty meint, wenn Goran-Vran für eine friedliche Lösung ist, dann wird er unser Vertrauen nicht mißbrauchen."
    „Eine ziemlich komplizierte Gedankenspielerei und ein großes Wagnis", meinte Adams. „Was sagt Jennifer Thyron dazu?"
    „Sie ist auf Thatys Seite und hatte deshalb den ersten dramatischen Ehekrach mit Tek", sagte Tifflor. „Aber warum interessiert dich ihre Meinung mehr als meine?"
    „Weil sich deine auf die Überlegungen der Fremdpsychologen stützen muß", erwiderte

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