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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Goran-Vran allein in seiner Unterkunft, die sich in einem gut abgesicherten Sektor von Imperium-Alpha befand. Bisher hatten es ihm die Terraner noch nicht gestattet, sich einigermaßen frei innerhalb der Tiefbunkeranlagen zu bewegen. Das nährte Hergo-Zovrans Verdacht, daß die Terraner einiges vor seinem Volk zu verbergen hatten. Aber das mußte nicht unbedingt eine besondere Bedeutung haben, sondern konnte einfach ihrer Mentalität entsprechen.
    Hergo-Zovran mußte eine geraume Weile warten, bis etwas passierte.
    Er nutzte die Wartezeit, indem er sich alte Aufzeichnungen zum wiederholten Male ansah, um so die Verhaltensweise der Terraner im Umgang mit Loowern studieren zu können.
    Aber er wurde daraus nicht klüger.
    Goran-Vran bekam in seiner Unterkunft vom Ersten Terraner persönlich Besuch, und Hergo-Zovran schloß daraus auf eine Entscheidung von einiger Wichtigkeit. „Schicken Sie mich endlich zum Mars zurück, Julian?" erkundigte sich Goran-Vran, als Julian Tifflor eintrat. In seiner Begleitung befanden sich Tek und Jenny und Ferry (wie Hergo-Zovran den Psychologen Ferengor Thaty bei sich nannte).
    „Gedulden Sie sich, Goran", sagte der Erste Terraner. „Die Zeit ist noch nicht reif."
    Goran-Vran richtete seine Sehorgane demonstrativ auf Ronald Tekener und meinte: „Das habe ich wohl Tek zu verdanken, nicht wahr? Er hat Sie alle mit seinem krankhaften Mißtrauen gegen mich angesteckt."
    „Im Gegenteil", sagte Julian Tifflor. „Wenn wir Ihren Aufenthalt auf Terra verlängern, soll das ein Vertrauensbeweis sein. Wir haben uns entschlossen, alle Beschränkungen für Sie fallenzulassen. Sie können sich ab sofort frei in Imperium-Alpha bewegen."
    Nach diesen Worten herrschte eine Weile Schweigen. Goran-Vran sah seine Besucher einen nach dem anderen an. „Das hätte ich nicht erwartet", sagte er schließlich. Dann fügte er hinzu: „Aber andererseits zeigt mir diese Begünstigung, daß Sie meine Bedeutung nach wie vor überschätzen.
    Ich bin nur ein einfacher Loower, der einen solchen Vorzug nicht verdient.
    Was versprechen Sie sich davon?"
    „Wir haben keine Hintergedanken, Goran", sagte Ronald Tekener und schnitt eine Grimasse, die Lank-Grohan als „Grinsen" bezeichnete. „Das sagst ausgerechnet du, Tek!" meinte Goran-Vran vorwurfsvoll. „Und wenn ich das bestätige, Goran?" sagte Jennifer Thyron. „Würdest du mir glauben?"
    „Ich will es glauben, Jenny", sagte Goran-Vran. „Aber ich frage mich, warum ihr mir das so feierlich unterbreitet, wenn es keine besondere Bedeutung hat."
    „Wir geben Ihnen absolute Bewegungsfreiheit, weil wir einen Vertrauensbeweis erbringen wollen", sagte Julian Tifflor. „Es ist als weiterer Schritt für eine Annäherung der Interessen unserer beiden Völker gedacht.
    Wir wollen keinerlei Geheimnisse vor den Loower hhaben. Auch keine militärischen."
    „Sie haben Mut", stellte Gorah-Vran fest. „Aber ich bin nicht sicher, ob unser Türmer das richtig zu schätzen weiß."
    Mit diesen letzten Worten fühlte sich Hergo-Zovran persönlich angesprochen.
    Aber er verzieh Goran-Vran, weil er wußte, daß er die Fähigkeit des entelechischen Denkens verloren hatte. „Wir gehen das Risiko ein", hörte der Türmer den Ersten Terraner noch sagen.
    Dann wurde der Bildschirm dunkel, und es herrschte Funkstille.
    Hergo-ZoVran schöpfte alle Möglichkeiten aus, um die Verbindung wiederherzustellen. Doch was er auch unternahm, sie kam nicht mehr zustande. Er war von Goran-Vran abgeschnitten. Dabei wäre es jetzt erst interessant geworden.
    Hergo-Zovran konnte sich das nur so erklären, daß die Terraner doch noch eine Möglichkeit gefunden hatten, die sechsdimensionalen Impulse zu orten und die Bildsprechverbindung zu stören.
    Auf den Gedanken, daß Goran-Vran selbst den Sender sabotiert haben könnte, kam er nicht. Das war einfach unvorstellbar für ihn.
    Und doch war es so.
    Es war genau das eingetreten, was der Fremdpsychologe Ferengor Thaty als Gewissenskonflikt bezeichnet hatte.
    Es war ein spontaner Entschluß von mir, die Verbindung zum Türmer vom Mars zu unterbrechen. Die Eröffnung des Ersten Terrariers, mir alle Geheimhisse von Imperium-Alpha zu zeigen, hatte dafür den Ausschlag gegeben. Ich wollte nicht, daß Hergö-Zovran dieses Wissen erhielt und bei einer eventuellen Invasion der Erde gegen die Menschen verwendete.
    Ich wollte nicht zum Verräter an einem Volk werden, dessen Vertrauen ich gewonnen hatte. War ich deshalb nun ein Verräter an meinem Volk?
    Ich

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