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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genommen worden.
    Margor scharte die fünf Männer um sich, dann schwenkte er durch Gedankenbefehl das Auge vor sein Gesicht. Er schloß seine Begleiter bei dem Befehlsimpuls an das Auge in sein Wunschdenken ein und nahm sie mit auf den distanzlosen Schritt.
    Ohne Komplikationen und praktisch ohne Zeitverlust materialisierten sie an dem gewünschten Punkt im Westturm der loowerischen Neunturmanlage. „Wartet hier, bis ihr von mir das Zeichen für den Einsatz bekommt", trug Margor ihnen auf, dann begab er sich zu dem mit Haman Qheröl verabredeten Treffpunkt.
    Lank sagte zu mir: „Wir möchten dich um einen großen Gefallen bitten, Baya. Würdest du mit uns zur Erde gehen und dort zu deinem Volk für uns sprechen? Es hängt sehr viel davon ab."
    „Wenn es notwendig ist, werde ich es tun", antwortete ich. „Aber muß ich danach auf der Erde bleiben?"
    „Das steht noch nicht zur Diskussion", sagte Lank-Grohan. „Aber du bist frei und kannst tun und lassen, was du willst. Niemand wird dich zu etwas zwingen."
    Ich hatte keinen Grund, Lank nicht zu glauben. „Dann kann ich also dem Türmer berichten, daß du der Verhandlungsdelegation angehören wirst, Baya?"
    Ich kehrte nach diesem Gespräch zu meiner Familie zurück. An der „Wohnungstür", die in jene Sektion des Westturms führte, die die Loower getreu nach unserem Appartement in Submarine-Istanbul eingerichtet hatten, erwartete mich Mütter.
    Aldina schloß mich sofort in die Arme und drückte mich ab, als sei ich nach langer Abwesenheit endlich wieder heimgekehrt. Dabei war ich nur ein Viertelintervall fort gewesen.
    Aber es stimmte schon, daß ich mich nur noch sehr selten „zu Hause" blicken ließ. Einer der Gründe war, daß mir solche Szenen äußerst zuwider waren. Aldina und die anderen schienen ihre Liebe zu mir erst entdeckt zu haben, seit ich ihrer nicht mehr bedurfte.
    Das heißt, Liebe war das ja nicht, sondern eine Überkompensierung von mißverstandenen Gefühlen. Sie taten sich allesamt selbst unsagbar leid und äußerten das, indem sie sich an mich klammerten. Nur meine Schwester Kerinnja konnte weniger gut heucheln.
    Sie war zusammen mit ihrem Helk im Wohnzimmer, und da die Tür offenstand, konnte ich ihr Gespräch mit anhören. „Was hat denn Baya, was ich nicht habe", sagte meine doppelt so alte Schwester gerade zu dem loowerischen Baustein-Roboter. „Ich bin klüger als sie und erfahrener. Ich habe eine gute Erziehung genossen und habe außergewöhnlich gute Schulzeugnisse. Ich habe alle erdenklichen Tests mit Auszeichnung bestanden. Warum sollte ich gerade bei den Loowern durchgefallen sein?
    Da kann doch etwas nicht stimmen!
    Warum ziehen die Loower meine kleinere und dümmere Schwester mir vor? Kannst du mir das beantworten, Nathan junior?"
    Kerinnja nannte den Helk so in Anlehnung an das lunare Steuergehirn Terras. „Ich könnte sagen, daß alles, was du dir zugute hältst, dir in entelechischem Sinn zum Nachteil gereicht", antwortete der Helk. „Aber damit gibst du dich sicherlich nicht zufrieden, Kerinnja. Eine bessere Antwort habe ich jedoch nicht."
    „Die Loower müssen alles Idioten sein!" schimpfte Kerinnja. In ihrem Zorn erinnerte sie mich sehr an meine Eltern. Auch sie brüllten stets los, wenn ihnen für irgend etwas das Verständnis fehlte, anstatt in sich zu gehen und den Fehler bei sich selbst zu suchen. „Wie kann man nur ein solch naives Dummchen, eine leicht beschränkte Siebenjährige, als repräsentative Terranerin ansehen!" schimpfte Kerinnja weiter. Sie unterbrach sich, als sie zur Tür blickte und mich dort sah. Sie wurde rot. „Entschuldige, Baya, es war nicht so gemeint. Ich habe ja nichts gegen dich, ich versuche nur herauszufinden, warum die Loower einen sol- chen Narren an dir gefressen haben.
    Weißt du es?"
    „Ich weiß gar nichts, Kerinnja", sagte ich und ging auf mein Zimmer.
    Dort blieb ich nicht lange allein, denn Kerinnja kam mir nach, und ihr auf den Fuß folgte Vater. Er machte ein sehr feierliches Gesicht. „Entschuldige, Kleines", sagte Kerinnja und nahm mich wie eine Puppe in die Arme. Ich sagte ihr nicht, wie sehr mir das zuwider war, denn ich wollte sie nicht kränken. Kerinnja fuhr fort: „Die Loower setzen dir ohnehin schwer genug zu, und dann geht deine große, böse Schwester auch noch auf dich los. Ich verspreche dir, nie mehr so über dich zu sprechen. Wenn ich es getan habe, dann doch nur, weil du mir leid tust. Wie gerne würde ich an deiner Stelle sein, um dir das alles zu

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