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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Luftschaukel. Und dann fand ich mich in fremder Umgebung wieder.
    Dos Mädchen und die Loower 51 Es sah hier aus wie an Bord eines Kugelraumers ohne Fracht.
    Der Mann mit dem Helm übergab mich an Fremde, die dienstbeflissen herbeieilten. Als ich mich kurz darauf nach ihm umdrehte, war er wieder verschwunden, als wäre er durch ein Transmitterfeld abgestrahlt worden.
    Es war müßig, über diese und andere unerklärliche Dinge nachzudenken.
    Für mich war nur entscheidend, daß ich von meinen loowerischen Freunden getrennt worden war.
    Und das schmerzte.
    Ich wurde recht anständig behandelt.
    Zuerst glaubte ich, daß dieser „Frath" meinem Vater zuliebe angeordnet hatte, für mein Wohlergehen zu sorgen. Doch im weiteren Verlauf merkte ich, daß Haman für diesen Mann überhaupt nichts bedeutete, weniger noch als die ihm sklavisch ergebenen Männer in meiner neuen Umgebung.
    Ich wurde in einem komischen Antigravlift in die unteren Regionen dieses seltsam leeren Raumschiffs gebracht. Hier steckte man mich in eine Zelle, die aus vier Trennwänden in Leichtbauweise bestand und überaus improvisiert wirkte.
    Dort verbrachte ich eine ganze Weile, bis jemand kam, um mir etwas zu essen zu bringen. Ich war durch die Kost der Loower etwas verwöhnt worden, so daß mir die Konzentratnahrung nicht schmeckte. Und da ich keinen Hunger hatte, rührte ich sie gar nicht an.
    Als „Frath" zu mir kam, fiel ihm das sofort auf. „Hungerstreik?" fragte er. „Ich bin ohne Appetit", antwortete ich. Ich hatte mich längst wieder gefaßt und war ganz ruhig. „Der kommt schon noch von selbst", sagte der Mann, den Vater „Frath" nannte, obwohl ihn sonst niemand mit diesem Namen ansprach. „Du wirst eine Weile mein Gast sein, kleine Baya. Aber ich will dir nicht zumuten, in dieser engen Zelle zu darben. Ich bringe dich in Klause sieben. Dort kann ich mich mit dir in Ruhe unterhalten."
    Ich hörte ihm aufmerksam zu, aber ich konnte trotz größter Mühe nicht verstehen, was er meinte. Offenbar nannte er seine Raumschiffe „Klausen", und er konnte mittels der faszinierenden Röhre auf seinem Helm von einem zum anderen wechseln.
    Zu diesem Schluß mußte ich kommen, weil er die Röhre wieder vor sein Gesicht klappte, bevor es um uns schwarz wurde und wir gleich darauf an einem anderen Ort waren.
    Die Umgebung war ähnlich wie an Bord des ersten Raumschiffs. Es wirkte alles so leer und unfertig und improvisiert, nur waren die Platzverhältnisse in „Klause 7" etwas beengter - überhaupt war alles viel kleiner.
    Ich fand mich auf einem völlig leeren Deck wieder. Es gab hier keinerlei technische Geräte, nicht einmal Trennwände oder stützende Verstrebungen.
    Nur in der Mitte des kreisrunden Decks von etwa dreißig Metern Durchmesser befand sich der Antigravschacht. „Es ist hier noch etwas kahl", sagte der blasse Helm-Mann. „Aber ich werde einige Sachen herbeischaffen, die dir den Aufenthalt angenehmer gestalten sollen. Sage mir, was du brauchst, und ich werde es dir bringen.
    Hast du irgendein Lieblingsspielzeug?"
    „Ich komme auch ohne aus", sagte ich. „Aber wenn du wirklich willst, daß ich mich wohl fühle, dann bringe Lank-Grohan zu mir."
    „Das ist wohl dein loowerischer Lehrer?" sagte er, und dabei lächelte sein kleiner Mund auf eine Art, die ich nur als seelenlos bezeichnen kann. Er machte überhaupt einen sehr kalten Eindruck auf mich, obwohl ich nicht hätte sagen können, daß er gefühllos gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, er sprühte vor Emotionen, aber seine Gefühle waren durchwegs ichbezogen. „Das ist einer der wenigen Wünsche, die ich dir nicht erfüllen kann", fuhr er fort und machte ein Kindergesicht, das ihn für mich aber nur noch älter erscheinen ließ. Auf mich wirkte das, als sei er tausend Jahre alt. Ja, er erschien mir älter als Julian Tifflor, der Erste Terraner. Und der ist bekanntlich unsterblich. „Aber sonst wird es dir an nichts fehlen.
    Ich möchte, daß du dich hier wohl fühlst und daß wir einander näherkommen. Glaubst du, daß du mich gern haben kannst?"
    „Auf mich wirkst du wie einer der Kinderschänder aus den alten Märchen, die Haman immer Kerinnja erzählt hat."
    Das kränkte ihn, ich merkte es sofort, und es tat mir leid, daß ich das gesagt hatte. Es war überhaupt nicht entelechisch. Aber vielleicht war es doch gut, daß ich es gesagt hatte, denn es stärkte meine Position ihm gegenüber. Ich hatte nun überhaupt keine Angst mehr vor ihm.
    Er war ein alter, einsamer Mann mit

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