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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Art tut er es?"
    „Ich weiß nicht, was du meinst. Er erzählt mir verschiedenes. Gibt mir auch Antwort oder läßt mich reden."
    „Schimpft er über uns? Oder über die Menschheit im allgemeinen?"
    „Lank sagt kein böses Wort", verteidigte ich meinen Freund. „Du kannst ja gar nicht zwischen böse und gut unterscheiden", mischte sich Kerinnja ein. „Halt den Mund!" schimpfte Haman sie. „Kümmere dich nicht um Dinge, die dich nichts angehen. Jetzt rede ich mit Baya. Geh auf dein Zimmer!"
    Kerinnja gehorchte mit gesenktem Kopf und trotzigem Gesicht. Sie tat mir leid, und ich glaube, sie war wütend auf mich, weil sich meine Eltern nun nicht mehr nur um sie kümmerten.
    Als Kerinnja das Zimmer verlassen hatte, fragte Vater wieder: „Hat dir Lank irgend etwas eingegeben?
    Ich meine, gab er dir Süßigkeiten zu lutschen, nach deren Genuß du dich irgendwie verändert fühltest?"
    „Nein."
    „Haman", sagte Aldina. „Laß Baya.
    Quäle sie nicht mit solchen Fragen.
    Sie weiß ja doch nicht, was du meinst."
    „Ich muß herausfinden, was diese Monstren mit meiner Tochter angestellt haben", sagte Haman gepreßt. „Sie müssen sie irgendwie konditioniert haben. Baya, ist ein Helk dabei, wenn du mit Lank sprichst? Du weißt schon, so ein Roboter, wie auch deine Schwester, deine Mutter und ich einen zur Verfügung haben."
    „Ich brauche keinen Helk", sagte ich wahrheitsgetreu. „Du willst sagen, wenn Lank dich behandelt, ist niemand sonst dabei?" fragte Vater. „Nur du und er?"
    „Das stimmt. Wir kommen gut miteinander aus."
    „Das kann ich mir denken!" Haman nickte bekräftigend mit dem Kopf, als habe er eine unheilschwere Aussage getan. Aber ich kam nicht hinter die Bedeutung. „Die Loower sind uns auf geistigem Gebiet weit voraus, und wie sollte ein kleines Mädchen die psychologischen Tricks eines abgefeimten Wissenschaftlers durchschauen? Hast du Angst vor Lank, Baya?"
    „Aber nein, Haman."
    „Du kannst es mir ruhig sagen, Kleines. Wenn es irgend etwas gibt, wovor du dich fürchtest, dann möchte ich es wissen."
    „Wovor sollte ich Angst haben?"
    „Nun, es könnte sein, daß Lank irgend etwas Böses mit dir anstellt und dir unter Drohungen verbietet, es uns zu verraten."
    „Das tut er nicht."
    „Bestimmt nicht?"
    „Nein, wirklich nicht."
    „Laß es genug sein, Haman", sagte Aldina. „Du hörst doch, was Baya sagt. Glaubst du, die Loower verraten ihr, was sie mit ihr tun?" .„Du magst recht haben, Aldina", sagte Vater. „Du kannst jetzt gehen, Baya. Aber versprich mir noch eines, Kleines. Sage mir alles, worüber Lank mit dir spricht. Wirst du das tun?"
    „Ja, Haman."
    „Hast du mir noch etwas zu sagen?"
    Ich biß mir auf die Lippen. Mir fiel nur etwas ein, worüber ich mit ihm .unter keinen Umständen sprechen wollte. Das war die Entelechie. Ganz abgesehen davon, daß ich natürlich viel zu dumm war, um über Entelechie mit ihm zu sprechen, hatte ich plötzlich das Gefühl, daß ich gar nicht die Kraft hatte, es zu tun. „Ist schon gut, Kleines. Ich will nichts mehr von dir."
    Als ich das Zimmer verließ, hörte ich Vater noch sagen: „Ich werde bei den Loowern protestieren.
    Jedenfalls schaue ich nicht untätig zu, wie sie meine eigene Tochter manipulieren und aus ihr eine Verräterin an ihrem Volk zu machen versuchen. Ich werde eine Unterredung mit Lank - oder noch besser mit dem Türmer persönlich! - verlangen."
    Ich wußte, daß Vater damit nichts erreichen würde. Lank hatte einmal gesagt, daß Haman und die anderen Familienmitglieder schon zu alt seien und in festgefahrenen Bahnen dächten, als daß sie noch umdenken könnten.
     
    2.
     
    Jeder Loower hatte eine Hemmung, die es ihm nicht erlaubte, mit fremden Wesen über existenzbestimmende Dinge wie die Materiequellen, den Schlüssel dafür und die Entelechie überhaupt zu sprechen.
    Nur wer es durch hohe Ethik und die entsprechende Reife zum Türmer gebracht hatte, konnte über diese Dinge frei sprechen. Oder jemand wie Goran-Vran, der seine Entelechie verloren hatte und jenseits aller loowerischen Werte stand.
    Lank-Grohan war weder ein Entarteter, noch besaß er die nötige Reife für einen Türmer, obwohl er dem Alter nach diese Position längst schon erreicht haben könnte.
    Und doch hatte er mit Baya frei über die Bestimmung seines Volkes sprechen können. Er hatte ihr rückhaltlos alles über die von dem Quellmeister Pankha-Skrin gefundene Materiequelle erzählt und über den Schlüssel zu dieser, der sich im Besitz

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