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0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde zurückgezogen.
    Olivia hatte den Eindruck, angegrinst zu werden, das aber hatte der Wiedergänger nicht vor. Er wollte ihr nur beweisen, zu welcher Sorte Schwarzblüter er zählte, denn Olivia sah plötzlich die beiden spitzen Hauer.
    Sie wunderte sich zunächst darüber, daß sie nicht bis in die Tiefen ihrer Seele erschrak. Wahrscheinlich war das nicht mehr möglich, da sie schon zuviel durchgemacht hatte. Aber sie sah die beiden Zähne und mußte sich trotzdem noch darüber klarwerden, daß sie keinen Film oder ein Schauspiel erlebte, sondern inmitten der Realität ihren Platz gefunden hatte.
    Er will dein Blut! schrie es in ihr. Er will dein Blut, nichts anderes!
    Amanda schien ihre Gedanken aufgefangen zu haben, weshalb sonst hätte sie die beruhigenden Worte sprechen sollen? »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Schwester. Er will dein Blut nicht, er will dir nur zeigen, wie mächtig er ist. Er braucht Blut, er wird es auch bekommen, aber er wird es sich von einem anderen holen.«
    »Ja! Ja!« stieß sie hervor.
    »Denk an unseren Gast.«
    Olivia nickte.
    »Du wirst ihm den Weg zeigen, Olivia, obwohl er ihn sicherlich von allein finden wird. Es ist aber besser, wenn du mit ihm gehst, schon deshalb, um deine Furcht zu überwinden. Führe ihn in den Keller, denn er weiß, daß dort jemand auf ihn wartet.«
    »Und dann?«
    Amanda lachte. »Wirst du ihn mit diesem verdammten Polizisten allein lassen? Wir werden später nachschauen, was aus ihm geworden ist. Wahrscheinlich sind dann aus unseren Drillingen Vierlinge geworden, aber das wird sich noch alles herausstellen. Geh jetzt!«
    »Du meinst wirklich…?«
    »Ja!«
    Olivia wußte, daß sich die Zeiten verändert hatten. Früher war sie diejenige gewesen, die realistisch gedacht hatte und immer bestimmen konnte. Nun hatte Amanda die Initiative übernommen, sie führte jetzt das Regime, und sie stand den Blutsaugern auch wie eine Freundin gegenüber, was Olivia nicht begriff.
    Sie bewegte sich nach links, und der Blutsauger ließ es zu. Allerdings beobachtete er sie. Jede ihrer Bewegungen stand unter seiner Kontrolle.
    Ihr war klar, daß er sofort anders handeln würde, wenn er sich reingelegt fühlte.
    Olivia Serrano ging vor. Die Füße schienen am Boden zu kleben. Selten war ihr ein Weg so schwergefallen, abgesehen von dem, als ihre Eltern beerdigt wurden. Sie lagen in einem Doppelgrab, denn sie waren auch gemeinsam gestorben.
    Das Haus war für zwei Personen zwar groß, aber nicht zu groß für weite Wege. Auch die Distanz zur Kellertür konnte mit wenigen Schritten zurückgelegt werden.
    Olivia wußte, daß sich die Gestalt dicht hinter ihr befand. Nur hörte sie nur deren Schritte, keinen Atem, und ihr fiel ein, daß Vampire und ähnliche Wesen ja nicht zu atmen brauchten.
    An der Wand rechts von ihr befand sich ein Spiegel. Olivia ging daran vorbei, sah sich auch selbst in der Fläche und entdeckte dabei, wie schlecht sie eigentlich aussah. Schon jetzt erinnerte die Farbe ihrer Gesichtshaut an die einer Leiche, und der des Vampirs stand sie kaum nach.
    Olivia passierte den Spiegel, der Vampir ebenfalls. Nur konnte sie sein Bild darin nicht sehen.
    Und wieder erfüllte sich somit eine alte Legende oder ein Dogma für sie.
    Vampire haben kein Spiegelbild. Ihr war dies drastisch vor Augen geführt worden. Weshalb ihr Herz wieder schneller klopfte, konnte sie nicht sagen, es mochte daran liegen, daß die Kellertür zum Greifen nahe vor ihr lag und sie bei dem nächsten Schritt die Tür erreicht hatte.
    Sie bewegte den rechten Arm. Unter der feuchten Handfläche spürte sie bald das kühle Metall der Klinke, was Olivia wieder an die Berührung der Vampirhand denken ließ.
    Sie öffnete die Tür vorsichtig und mußte selbst etwas zurückgehen, um der sich nach außen zu öffnenden Tür Platz zu schaffen.
    Vor ihr lag die Treppe.
    Ein düsterer, in die Tiefe des feuchten Kellers führender Schacht. Das Haus lag eben in einem Feuchtgebiet, was sich besonders in den Kellerräumen niederschlug.
    »Du kannst das Licht ruhig einschalten!« meldete sich Amanda aus dem Hintergrund. »Es wird unseren Freund nicht stören, denke ich…«
    Sie hatte Freund gesagt. Beinahe hätte Olivia gelacht. Dazu war die Lage zu ernst. Der Schalter lag etwas hoch und an der rechten Wandseite. Schon beim ersten Hinfassen hatte sie in gefunden, es war nicht mehr als ein Routinegriff.
    Sie hörte das »Klick«, dann leuchtete eine Deckenlampe am Ende der Treppe auf. Der Schmutz und

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