Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0903 - Der Quellmeister

Titel: 0903 - Der Quellmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Haltung, die er vor nunmehr zwei Wochen eingenommen hatte, saß er noch immer an seiner Konsole. Man hätte ihn für schlafend halten können, wenn nicht das leise Spielen der Sensorfäden gewesen wäre, die in der Basis seines Organwulstes saßen und durch ihre.
    Bewegung verrieten, daß der junge Kommandant hellwach war.
    Erst als der Bildschirm aufleuchtete, veränderte sich Burnetto-Kups Haltung. Er richtete sich auf. In der Weite des ovalen Kommandostands erstab jedes Geräusch, als sich die Sehorgane aller Anwesenden auf die große Bildfläche richteten. Der entscheidende Augenblick war gekommen.
    Sie erwarteten, das Symbol des Quellmeisters zu sehen - oder besser noch: Pankha-Skrin selbst. Wenn er die Materiequelle wirklich gefunden hatte, war dies dann nicht eine Sekunde großer Bedeutung, in der der Quellmeister direkt zu seinem Gefolge sprechen würde anstatt durch sein Symbol?
    Ein halblautes, ächzendes Geräusch ging durch den Kommandpstand der GONDERVOLD, als die 'Konturen auf der Bildfläche sich zu verdichten begannen und jedermann klar wurde, daß er weder Pankha-Skrin selbst, noch des Quellmeisters Symbol zu sehen bekommen würde.
    Der Loower, der auf dem Bildschirm erschien, war Pleuran-Valt, ältester Bootsführer an Bord der RIESTERBAAHL. Und was er zu sagen hatte, war bar allen historischen Gewichts. „Legt an Kurs vier!" verkündete er mit klarer Stimme. „Achtet auf das Startsignal der RIESTERBAAHL!
    Pulsationsflug mit Kurs-4-Frequenz!"
    Unbewegt, als wäre er eine Maschine, schickte Burnetto-Kup sich an, den Befehl auszuführen. Er schuldete Pleuran-Valt keinen Gehorsam, denn als Bootsführer stand Pleuran unter ihm. Aber es wäre unerhört gewesen, hätte ein Kommandant der Kairaquola einen Befehl zurückgewiesen, der von der RIESTERBAAHL kam. An Bord des Quellmeisterschiffs herrschte die vollendete Harmonie, die Pankha-Skrins umfassende Weisheit erzeugte.
    Alle an Bord der RIESTERBAAHL dachten und handelten in dem Rhythmus, den der Quellmeister vorgab. Es wäre ebenso undenkbar gewesen, daß Pleuran-Valt einen Befehl gab, der nicht in Pankha-Skrins Sinn war.
    Kurs 4 war eine Sammlung im 14 PERRY RHODAN Bordrechner gespeicherter Daten.
    Diese Daten rief Burnetto-Kup ab und deponierte sie im Eingabepuffer des Autopiloten. Gleichzeitig gab er dem Autopiloten einen Halt-Befehl.
    Dieser Befehl bewirkte, daß der Autopilot jegliche Tätigkeit einstellte, bis er ein bestimmtes Signal erhielt: das Signal, das Pleuran-Valt angekündigt hatte.
    Die Daten, die unter der Bezeichnung Kurs 4 gespeichert waren, bestanden nicht nur aus Richtungsund Sprungkoordinaten. Sie enthielten darüber hinaus Informationen, in Welcher Weise der Flug durchgeführt werden sollte. Loowerische Raumschiffe überwanden interstellare Distanzen mit Hilfe sogenannter Sofort-Transitionen. Rein äußerlich war eine Sofort-Transition nichts anderes als der Sprung durch einen Transmitter. Es war, als führe jedes Loower-Raumschiff einen Fiktivtransmitter an Bord. Größere Distanzen wurden mit einer Serie rasch aufeinanderfolgender Transitionen bewältigt. Diese Art der Fortbewegung wurde der Pulsationsflug genannt, weil der Transitionsmechanismus pulsierte. Die Datenmenge mit dem Namen Kurs 4 enthielt unter anderem auch die Pulsationsfrequenz und die Gesamtzahl der Pulsationen, die letztlich die zurückgelegte Gesamtentfernung bestimmte.
    Burnetto-Kup wußte nicht, welche Daten Kurs 4 enthielt. Er wartete geduldig, bis auf einer Schaltleiste am oberen Ende der Konsole ein hellblaues Kontrollicht aufleuchtete.
    Das bedeutete, daß die RIESTERBAAHL das Startsignal gegeben hatte. Burnetto-Kup blickte auf und sah, daß das gewohnte Bild des Alls von den Rundum-Bildschirmen verschwunden war.
    Die Kairaquola hatte sich in Bewegung gesetzt. Die Serie der pulsierenden Transitionen hatte begonnen.
    Außer dem Umstand, daß die großen Flächen des Rundum-Bildschirms leer waren, wies an Bord der GONDERVOLD nichts darauf hin, daß sich das große Schiff in rasender, überlichtschneller Fahrt befand.
    Burnetto-Kup sah sich um. Im Kommandostand war alles in Ordnung.
    Die Leute saßen an ihren Plätzen.
    Viele von ihnen, das wußte Burnetto-Kup, hingen trüben Gedanken nach, weil das Verhalten des Quellmeisters darauf hinwies, daß er trotz des Vorhandenseins aller drei Zeichen die Materiequelle nicht gefunden hatte.
    Es gab nichts, womit der Kommandant seine Besatzung hätte aufheitern können. Er selbst spürte, wie Enttäuschung in ihm

Weitere Kostenlose Bücher