0903 - Der Quellmeister
Unterkommandanten, und der Kommandant war selbstverständlich Pankha-Skrin selbst.
Pleuran-Valt machte aus seiner Sorge keinen Hehl. „Ich fürchte, ich kann dir nicht helfen, Burnetto-Kup", sagte er mit trauriger Stimme. „Ich weiß selbst nicht, warum der Quellmeister ein so seltsames Verhalten an den Tag legt.
Er hat Anweisung erhalten, daß er nicht gestört werden darf. Die Kairaquola hat in der gegenwärtigen Formation weiterzufliegen. Niemand von einem der anderen Schiffe darf an Bord der RIESTERBAAHL gelassen werden."
Burnetto-Kup war erstaunt. „Diese Anweisung hast du selbst von ihm erhalten?" fragte er. „Nein, mein Freund. Der Helk Nistor hat mir die Wünsche des Weisen kundgetan."
Burnetto-Kup überlegte. Der Helk galt als enger Vertrauter des Quellmeisters.
Er war ein Roboter, eines jener aus mehreren selbständigen Einheiten zusammengesetzten Maschinenwesen, deren sich die loowerische Technik oft bediente. „Nistor - kann man mit ihm sprechen?" fragte Burnetto-Kup. „Ich fürchte nein", antwortete Pleuran-Valt. „Er hat sich in die inneren Regionen des Schiffs zurückgezogen und wartet dort auf eine Äußerung seines Meisters."
Die nächste Frage kam Burnetto-Kup nicht eben leicht über die Lippen. „Hältst du es für möglich, daß dem Quellmeister etwas zugestoßen ist?"
Zu seiner großen Erleichterung reagierte Pleuran-Valt zunächst mit dem loowerischen Äquivalent eines Lächelns. „Nein, mein Freund", sagte er sodann. „Zugestoßen ist dem Weisen nichts. Wir sehen ihn nicht, und er spricht nicht zu uns. Aber wir wissen, daß er sich wohlauf befindet.
Sein Wesen erfüllt dieses Fahrzeug!"
Gegen soviel Zuversicht konnte Burnetto-Kup nichts mehr vorbringen, obwohl seine Zweifel alles andere als beseitigt waren. Er bedankte sich bei Pleuran-Valt, aber der alte Bootsführer winkte ab und meinte: „Ich konnte dir keine Auskunft bieten, mein Freund. Vielleicht nimmst du mit einem Rat des Trostes Der Quellmeister 17 vorlieb. Pankha-Skrin ist wohlauf.
Was er in diesen Augenblicken denkt und plant, ist für das Wohl unseres großen Volkes. Wir brauchen uns nur in Geduld zu fassen, so wird der Quellmeister uns an seiner Weisheit teilhaben lassen."
„Das ist unsere Hoffnung", antwortete Burnetto-Kup formelhaft.
Aber Pleuran-Valt war damit nicht einverstanden. „Nein, das ist unsere Gewißheit!" verbesserte er
2.
Zur gleichen Zeit spielten sich an einem Ort, der weit vom derzeitigen Standort der Kairaquola entfernt war, Ereignisse ab, die in ebenso unmittelbarem wie unheilvollem Zusammenhang mit der Flotte des Quellmeisters standen.
Auf einer Plattform, die so riesig war, daß sie wie eine Ebene auf der Oberfläche eines Planeten wirkte, standen zwei Wesen und starrten in die mit nur einer Handvoll von Sternen durchsetzte Schwärze des Alls hinaus. Das rückwärtige Ende der Plattform war in einem Gebilde verankert, dessen Konturen hoch über die Ebene hinaus in den Raum ragten.
Von ihrem Standort aus konnten die beiden Wesen dunkle Massen aus Gestein oder Metall sehen, die sich hoch über der Plattform auftürmten.
An den Vorsprüngen und Erkern der in die Höhe wuchtenden Massen waren hier und da Leuchtkörper angebracht, die auf der Plattformebene Lichtverhältnisse erzeugten, die etwa denen einer hellen irdischen Mondnacht glichen.
Die beiden Wesen waren humanoid.
Eines von ihnen, ein wahrer Riese an Gestalt, war in ein fließendes, bis zum Boden reichendes Gewand gekleidet, das in allen Farben des Spektrums schillerte. Der Mann - denn ein Mann war es ohne Zweifel - stand an die zwei Meter hoch, aber noch beeindruckender als seine Größe war seine Körpermasse. Der kurze, dicke Hals hatte die Form eines Stiernackens. Der mächtige Schädel trug dichten Haarwuchs, der zu Dutzenden von kleinen Zöpfen geflochten war, die die Schädeldecke umgaben wie Stacheln einen Igel. Der Riese hatte drei Arme, von denen einer aus dem linken und zwei aus dem rechten Schultergelenk wuchsen.
Noch verwirrender als dies aber wirkte der Umstand, daß die beiden Augen von verschiedener Größe waren.
Das rechte hatte die Größe einer Kinderfaust und schien kaum in die Höhle zu passen, die die Natur dafür vorgesehen hatte. Das linke dagegen besaß normale Größe. Die beiden Augen waren verschieden gefärbt, was allerdings in der matten Helligkeit auf der Plattform nicht recht zur Geltung kam, und konnten unabhängig voneinander bewegt werden.
Das war Vajian, der höchste in der
Weitere Kostenlose Bücher