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0903 - Der Schattenkelch

0903 - Der Schattenkelch

Titel: 0903 - Der Schattenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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streichelte.
    »Dummer Fehler, mir dieses schöne Stück mitzugeben, Luci«, keifte er. »Ich darf dich doch Luci nennen, oder? Natürlich darf ich das. Du kannst mich ja nicht hören!«
    Das Kichern ging in minutenlanges heiseres Gelächter über.
    Agamar hatte sich verändert während seiner Gefangenschaft. Das wusste er selbst! Seine Selbstheilungskräfte hatten ihm sein altes Aussehen zurückgegeben, doch das war nicht alles! Sein Geist war schärfer. Sein Verstand konnte Zusammenhänge noch schneller erfassen und deuten als früher schon. Er war auch fähig, viel klarer zu denken. Zot hatte ihm das häufig bestätigt.
    Zot war die kleine Zehe seines linken Fußes. Natürlich könnte man sagen, dass es nicht für seinen Verstand sprach, sich mit den eigenen Zehen zu unterhalten, aber irgendwie musste er sich schließlich die Zeit vertreiben! Und die Schattenhunde waren wirklich nicht für ein gutes Gespräch geeignet, so sehr er sie auch liebte.
    Für etwas Anderes waren sie dafür umso geeigneter.
    »Weißt du noch, wie wir die Dämonen überlisteten, Zot?«
    Natürlich! , glaubte Agamar ein Fiepsen zu hören. Ich war dabei.
    Unbeeindruckt fuhr er fort: »Wir haben Gift im Kelch gespeichert! Ach, was ist das doch für ein herrlicher Zauber! Erst hat er uns geholfen, die Dämonen zu besiegen, und jetzt wird er uns helfen zurückzukehren! Weißt du, was der Einschlusszauber nun verbirgt?«
    Die Schattenhunde.
    Klang Zot etwa gelangweilt?
    »Ja!«, rief Agamar, klatschte in die Hände und hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere, was wegen der beengten Platzverhältnisse in der Blase nicht ganz einfach war. »Die Schattenhunde! Alle acht! Reine Energie, verstehst du?«
    Ich verstehe. Du hast es mir auch schon acht Mal erklärt, nämlich nach jedem Schattenhund, den du in den Kelch gesperrt hast.
    »Na und?«, brüllte Agamar mit sich überschlagender Stimme. »Dann erkläre ich es dir jetzt zum neunten Mal!«
    Muss das wirklich sein?
    Agamar beugte sich nach unten und fetzte sich kurzerhand den kleinen Zeh ab. Den Schmerz nahm er in seiner Wut gar nicht wahr.
    Er hielt sich den Zeh vors Gesicht und plärrte ihn an. »Ja, es muss sein! Wie kannst du es wagen, mir zu widersprechen?«
    Er stopfte sich Zot ins Maul und kaute auf ihm herum, während seine Selbstheilungskräfte begannen, eine neue Zehe auszubilden.
    »Aus dem Wissensschatz des zweiten Dämons, den ich getötet habe, kenne ich ein feines Ritual«, schmatzte er. »Dazu muss ich ein Gefäß mit einem Zauberspruch weihen.« Er zeigte auf den Kelch. »Wenn nun drei Menschen ihr Blut geben und in diesem Gefäß vereinen, wird eine Brücke geschlagen zwischen dem Kelch und mir! Ist das nicht großartig?«
    Er bekam keine Antwort, da Zot noch nicht vollständig nachgewachsen war. Sei's drum!
    »Es ist alles so einfach! Man braucht keinen so brillanten Verstand, wie ich ihn habe, um den Plan zu begreifen! Meine Lieblinge kriechen in ihrer Nebelgestalt in Menschen hinein, nehmen sie in Besitz und überreden sie dazu, ihre Adern für mich zu öffnen. Sie schlagen mir eine Brücke zurück in die Welt!«
    Kannst du…?
    »Oh, Zot! Du bist wieder da! Ich weiß, was du sagen willst. Dass der Plan Schwachpunkte hat, weil die Schattenhunde, wenn sie erst einmal von einem Menschen Besitz ergriffen haben, an ihn gebunden sind und nicht mehr in ihre Nebelgestalt wechseln können.«
    Nein, eigentlich wollte ich…
    »Aber weißt du was? Ich riskiere das einfach! Es müssen ja nur drei Schattenhunde ihren Auftrag erfüllen. Außerdem kommen sie wieder frei, wenn der Körper des Menschen verfallen ist. Dann können sie es bei einem anderen versuchen.« Agamar musste wieder kichern.
    Stell dich…
    »Weißt du, was das Geniale an dem Plan ist? Ich habe den Einschlusszauber des Kelchs abgeändert! Sobald ein Mensch ihn berührt, lässt der Kelch nicht alle meine Lieblinge frei, sondern nur einen. Der kann dann gleich, schwupps, in seinen neuen Wirt einfahren! Schade ist nur, dass der Zauber etwas Zeit braucht, um sich wieder aufzubauen. Wenn gleich danach wieder jemand den Kelch berührt, passiert gar nichts. Kein Schwupps, kein neuer Wirt.« Dozierend erhob Agamar den Zeigefinger. »Aber selbst, wenn niemand den Kelch anfasst, wird in regelmäßigen Abständen ein Schattenhund freigegeben. Der sucht sich seinen Wirt dann ganz selbstständig! Was sagst du dazu?«
    Genial. Aber könntest du dich jetzt bitte mal anders hinstellen? Die Kralle von Knorf piekt mir in die

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