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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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herrlicher Tag werden, denn dann wird alles Leben von diesem Planet verschwinden und den Flammen Platz machen.«
    Zamorra war aufgesprungen.
    »Artimus, was redest du da? Bist du jetzt durchgeknallt?«
    Van Zant lachte freudlos. »Hast du denn vergessen, dass ich ein Krieger bin? Ich war abtrünnig, doch meine Herren haben nach mir gerufen, sie haben mir meine Bestimmung genannt.« Die Augen des Physikers waren stark gerötet als er sich aus dem Sessel erhob. »Du bist schlau, Zamorra, viel zu schlau. Du bist eine Gefahr für den Plan und die Herrscher. Das alles hier…« Er deutete auf den Bildschirm. »Das alles hättest du niemals erfahren dürfen. Es gibt nur eine Lösung, die von den Herrschern akzeptiert wird. Und die lautet, dass du jetzt sterben wirst.«
    Zamorra reagierte viel zu spät. Zu sehr war er durch die Worte des Freundes geschockt. Er hatte die Vorzeichen nicht erkannt, denn van Zant hatte lange mit aller Kraft gegen diese Entwicklung angekämpft. Nun war es zu spät.
    Der schwere Bürosessel raste auf seinen fünf Rollen auf Zamorra zu. Ausweichen ging nicht mehr, also versuchte sich der Professor zumindest noch zu drehen. Doch die Wucht des Aufpralls reichte noch aus, ihn straucheln zu lassen. Zamorra knallte gegen die Terminalkante. Der Schmerz zuckte durch seine Hüfte, lähmte ihn für eine Sekunde.
    Doch die reichte van Zant, dem Krieger der weißen Stadt. Mit einem weiten Satz war er über dem Franzosen und drosch ihm beide Fäuste in den Magen. Zamorra schnappte nach Luft, als er wie ein Taschenmesser zusammenklappte und hilflos aus dem Boden landete.
    Erst jetzt vergaß er alle Hemmungen, einen Freund verletzen zu können. Mit der Fußsohle trat er hart gegen van Zants Kniescheibe. Der Südstaatler schrie jaulend auf, ging in die Knie. Schmerztränen schossen aus seinen Augen, doch gleich darauf war er wieder auf den Beinen.
    Überrascht registrierte Zamorra, dass Artimus ihn nicht erneut attackierte. Statt dessen hinkte er zum Terminal und begann wilde Einstellungen einzugeben. Der Parapsychologe wusste, was der Physiker vorhatte. Er musste ihn daran hindern - unter allen Umständen.
    Denn Artimus van Zant war dabei, das Ergebnis ihrer nächtlichen Aktivitäten zu löschen - und zwar unwiderrufbar. Nur mit Mühe konnte Zamorra sich erheben, denn der Schmerz in seiner Magengegend biss heftig zu. Er machte einen Schritt vorwärts, wollte van Zant so rasch wie nur möglich erreichen, doch so würde das niemals funktionieren. Zamorra setzte mit aller Kraft zu einem Sprung an. Er fiel mehr, als er sprang, doch das Ergebnis war gleich - er rammte mit seinem Körper den Physiker von der Seite her an, doch Zamorra kam zu spät!
    Die Faust des Kriegers hämmerte auf die Eingabetaste - und das Bild auf dem Screen erlosch abrupt. Die Sternenkarte war gelöscht.
    Zamorra schrie vor Enttäuschung auf, aber ihm blieb keine Zeit für Wut über den Verlust. Artimus warf den Professor zu Boden, setzte sich auf den Meister des Übersinnlichen. Mit beiden Händen umfasste er Zamorras Hals… und drückte zu.
    Zamorra wollte schreien, doch die großen Hände seines Freundes verhinderten das. Gegen das Gewicht und die unbändige Energie des Kriegers konnte er nichts ausrichten. Er bekam keine Luft mehr. Nur noch wenige Sekunden, dann würde es vorbei sein. Dann war der Freund zum Mörder geworden.
    Er schloss die Augen. Zur Gegenwehr blieb keine Kraft mehr. Kein Fetzen an Kraft…
    Doch dann verschwand der Schraubstock um seinen Hals. Hustend und nach Luft röchelnd versuchte Zamorra sich zu erheben, doch er rutschte immer wieder zurück.
    Über ihm stand Artimus van Zant, der auf seine noch gekrümmten Hände starrte.
    »Nein, das nicht! Nein… niemals…!«
    Zamorra schloss die Augen, als der dunkle Blitz ihn zu blenden drohte, in den van Zant plötzlich gehüllt war. Einen Atemzug später war der Krieger Armakaths verschwunden. Er war geflohen: vor der Situation, vor den Konsequenzen - und vor allem vor sich selbst.
    Der Speer der Krieger trug ihn hinaus in die Herrlichkeit des Alls.
    Zamorra startete erneut einen Versuch, vom Boden hoch zu kommen.
    Sein Bewusstsein ließ ihn diesen Versuch rasch abbrechen. Er verlor die Besinnung.
    ***
    Maiisaro - das Licht der Wurzeln - lag entspannt im herrlich duftenden Gras ihrer Welt.
    Der Eindruck täuschte jedoch, denn die junge Frau, die noch so viel Mädchenhaftes an sich hatte und durchaus als Kind hätte durchgehen können, war konzentriert in sich

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