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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zumindest körperlich nicht zu der Elite seiner Rasse zu gehören. Er war zwar recht groß gewachsen für einen Menschen, doch er war… nun ja, fett, zumindest in Pykurrs Augen. Dazu kam der haarlose Vorderteil seines Kopfes, während am hinteren Ende ein Haarbüschel lang nach unten spross. Pykurr hatte für solche Mätzchen fremder Rassen kein Verständnis. Haare. Wozu?
    Der Mensch starrte auf seine Hände, die er leicht gekrümmt vor sich hielt, als würde er etwas umfassen, etwas greifen. Dazu stammelte er wirres Zeug, dass Pykurr nun wirklich nicht verstand. Es war beinahe beschämend, wie einfach es war, diesen Krieger zu seinem Gefangenen zu machen.
    Pykurr verfuhr freundlich.
    Er schlug diesem sogenannten Krieger mit der flachen Hand auf den Kopf. Artimus van Zant brach wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Pykurr fing ihn nicht auf - wozu auch? Ohne Mühe schulterte er den Bewusstlosen und wechselte zurück in seinen Speer .
    Der Auftrag war somit erfolgreich abgeschlossen.
    Pykurr gönnte sich noch einen langen Blick auf die Galaxien, die Sternennebel und wandernden Kometen. Einen mehr als langen Blick.
    Doch dann kehrte er zu seiner Welt zurück.
    Der Welt, die sich in tiefster Dunkelheit versteckte.
    ***
    Professor Zamorra hatte einen heftigen Brummschädel und feuerrote Striemen am Hals.
    Es dauerte nach dem Aufwachen noch einige Minuten, bis er wieder einigermaßen klar war. Robert Tendyke, Nicole und Rola DiBurn hatten ihn auf dem Boden liegend vorgefunden. Der Bericht, den Zamorra ihnen geben musste, war niederschmetternd.
    Rola wirkte plötzlich wie um Jahre gealtert und ließ sich auch von Nicole nicht trösten. Was der Professor hier erzählte, lag fern ihrer Vorstellungskraft. Artimus van Zant hatte versucht, seinen Freund zu töten? Nicole suchte nach den richtigen Worten.
    »Das war nicht Artimus. Zumindest nicht sein freier Wille. Verflixt, Zamorra, warum hast du ihn nicht hier festgehalten? Das ist zwar keine feine Art, aber in diesem Fall wäre ich wirklich froh, wenn du einen Freund ins Land der Träume geschickt hättest.«
    Der Parapsychologe zuckte die Schultern. »Artimus ist in einer körperlich wesentlich besseren Form, als er es selbst glaubt. Hinzu kam der Fanatismus, der aus ihm sprach. Zusammen ergibt das eine Kampfmaschine, die mich außerdem noch kalt erwischt hat. Vielleicht sollte ich auch mal wieder zum Boxtraining gehen.«
    »Und nun?« Robert Tendyke war wirklich außer sich. »War jetzt alles hier umsonst? Und wie sollen wir van Zant je aufspüren?«
    Darauf wusste auch Professor Zamorra keine Antwort. Doch zum ersten Teil der Frage fiel ihm trotz der bösen Kopfschmerzen etwas ein. Er setzte sich vor das Terminal und zog die Tastatur zu sich. Dann startete er einen Suchlauf… und der Name der gesuchten Datei lautete Sicherheitskopie - Kokon .
    Es wurde absolut still in dem abgesicherten Raum.
    Die Suche dauerte, sie dauerte viel zu lang.
    Und dann hellte der wandumspannende Bildschirm sich auf.
    Ein kleines Textfenster erschien im Vordergrund:
     
    Dateisuche abgeschlossen.
    1 Datei gefunden.
    Sicherheitskopie Kokon
    Gespeichert um - 5:44 Uhr
    Datei wird geladen.
     
    Zamorra stieß einen Freudenschrei aus, was ihm sein lädierter Kopf übel nahm und sofort heimzahlte. Tendyke atmete tief durch - auf dem Bildschirm war eine perfekte Sternenkarte zu sehen, die mit einem Netzraster überzogen war. Unzählige Punkte deuteten auf die Welten der weißen Städte hin und acht Punkte blinkten unübersehbar darin. Die Knotenwelten.
    Schnell speicherte Zamorra die Datei unter Positionskarte - Kokon ab.
    Er erkannte das Entsetzen in den Gesichtern der anderen. Sie hatten rasch erkannt, welcher Planet als Knotenwelt angezeigt wurde. Es war ihre Heimat - es war die Erde.
    Zamorra gab in knappen Sätzen seine Theorie Hölle-Erde wieder. Robert Tendyke nickte.
    »Das klingt logisch, aber es bedeutet natürlich, dass der Plan, wenn er wirklich in Gang gesetzt wird, unsere Welt unmittelbar bedroht. Wir würden zu einer Bastion dieser Herrscher. Richtig?«
    Zamorra widersprach seinem Freund da nicht. Doch in erster Linie war für ihn jetzt die Frage wichtig, was mit Artimus geschehen war. Wie konnte man ihm helfen, wenn man seinen Fluchtpunkt nicht kannte?
    Zunächst schrieb Zamorra das leise Summen in seinem Kopf den Folgen des Kampfes mit van Zant zu, doch dann wurde es immer intensiver. Zamorra war mental absolut gegen jeden Angriff abgeschirmt, doch dies war kein Angriff - es glich

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