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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Interpretation des Rechners sehr gefreut, doch so weit waren selbst die Computer bei Tendyke Industries noch nicht. Das hier war keine Sciencefiction, also musste man mit dem zufrieden sein, was einem angeboten wurde.
    Auf dem Bildschirm war eine Sternenkarte zu sehen. Sie war so deutlich gezeichnet, dass van Zant ziemlich sicher war, ein Exemplar aus dem Rechnerarchiv des Meegh-Spiders vor sich zu haben, das von den Wissenschaftlern von Tendyke Industries geknackt worden war. An unzähligen Stellen waren Sterne mit einem blinkenden Licht gekennzeichnet.
    »Die Knoten passen exakt mit den angezeigten Sternen überein. Das ist phantastisch!«
    Zamorra ließ seiner Begeisterung freien Lauf. Artimus blieb hingegen ruhig, extrem ruhig und angespannt. Er nahm am Terminal einige Einstellungen vor. Die Vergleichswerte zwischen der Karte und der Kokondatei waren nahezu perfekt. Einhundert Prozent konnte man nie erreichen, doch die Werte lagen nahe darunter.
    Was der Physiker und Zamorra sahen, war eine Karte der Milchstraße. Je länger die beiden Männer auf den Screen starrten, je deutlicher wurde es ihnen, speziell dann, als Artimus die Karte verkleinert anzeigen ließ: Die Welten, auf denen es weiße Städte gab, legten sich wie ein riesiges Netz über den Orionarm der Milchstraße, in dem sich auch die Erde befand. Einer spontanen Idee folgend, ließ er den Rechner zwischen den einzelnen Knoten Verbindungslinien generieren.
    Artimus und Zamorra starrten sich gegenseitig an. Das Bild auf dem Schirm war atemberaubend. Ein Netz - unglaublich ausufernd in seinen Dimensionen und von einer Perfektion und Schönheit, die einem die Luft rauben konnte.
    »Sie wollen uns schützen, uns, und alle in diesem Sektor der Milchstraße.« Artimus hatte diese Worte geflüstert. Zum ersten Mal wurde ihm das Ausmaß dessen wirklich bewusst, was der Plan der Herrscher bedeutete.
    Zamorra nickte. »Richtig, das war die ursprüngliche Absicht. Doch die Realität sieht anders aus. Denke an Merlins Worte - läuft der Plan nicht perfekt ab, dann droht ewige Dunkelheit. Und der Plan läuft ja nun wahrhaftig nicht rund. Verflixt, wenn wir doch nur die Position der acht Knotenwelten kennen würden. Ohne dies ist eine wirkliche Bestimmung des Zentrum der Angst nicht möglich.«
    Van Zant schloss für einen langen Moment die Augen. Parom war die einzige Knotenwelt, von denen die astronomischen Fixwerte bekannt waren; Vinca von Parom war da sehr hilfreich als Berater eingesprungen. Vielleicht hatten sie bislang immer von der falschen Seite her gesucht - und zwar vergeblich, weil keine weiteren Daten vorlagen.
    Jetzt jedoch sah das anders aus… und doch war da ein Zögern in dem Südstaatler. Sollte er es versuchen? Wenn er erfolgreich war, konnte das nicht Verrat genannt werden? Energisch schüttelte Artimus den Kopf und wechselte erneut die Ansicht auf dem Bildschirm. Jetzt war es ein Leichtes, Paroms Knoten ausfindig zu machen. Mit einem hohen Vergrößerungswert zoomte er ihn auf die Mitte des Bildschirms. Er konnte keinen Unterschied zu den anderen Knotenpunkten erkennen.
    Er nicht. Aber vielleicht der Computer.
    »Was hast du vor?« Zamorra hatte sich neben van Zant gestellt.
    »Warte ab. Ich werde eine weitere Vergleichssuche initiieren. Mal sehen, was dabei herauskommt.« Artimus' Finger flitzten über die Tastatur. Schließlich bestätigte er den eingegebenen Befehl. Er wandte sich dem Parapsychologen zu.
    »Ich lasse Paroms Knotenpunkt mit all den anderen vergleichen.«
    Zamorra verstand nicht so richtig, was das bringen sollte, aber er war von van Zants Ideen und seinem Können überzeugt. Eine Minute verging, dann öffnete sich ein neues Fenster auf dem Screen.
    In trockener Interpretation teilte der Rechnen den beiden Männern in Textform das Ergebnis seiner Suche mit.
    Suche beendet.
    Ergebnis: Das angefragte Objekt unterscheidet sich von nahezu allen anderen Objekten durch den Verlauf seiner Struktur - siehe Bilddatei.
    Den Freunden blieb der Atem stehen, als der Physiker die besagte Datei öffnete. Zwei Knoten waren nebeneinander dargestellt. Es dauerte einige Sekunden, doch dann erkannten sie den Unterschied. Die Verknotung lief einmal im Uhrzeigersinn, bei dem zweiten Knoten jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Das war es, was Artimus geahnt hatte. Rasch schaltete er wieder zurück, denn der Interpreter hatte noch mehr Text, mit dem er aufwarten konnte.
    Von angefragtem Objekt existieren nur sieben vergleichbare Objekte. Sie

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