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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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anhören müssen, warum der Parapsychologe ihn offenbar so dringend sehen wollte.
    Das blieb ihm sicherlich nicht erspart…
    ***
    Das Hauptgebäude von Tendyke Industries befand sich nach wie vor in einem bemitleidenswerten Zustand. Der Angriff Lucifuge Rofocales hatte hier schwerste Verwüstungen hinterlassen. Der Ministerpräsident Satans hatte mit Zamorra und seiner »Clique«, wie er das genannt hatte, ein für alle Mal aufräumen wollen. Und er war bereit gewesen, dafür über Leichen zu gehen. Zamorra dachte mit Unbehagen an diesen Kampf zurück, denn er hatte einen alten Freund endgültig das Leben gekostet: Merlin, dem Zauberer. Erst als sich Zamorra mit Fu Long, dem chinesischen Vampir, zusammengetan hatte, war es beiden zusammen gelungen, den Ministerpräsidenten LUZIFERS endgültig auszuschalten. Niemals mehr würde Lucifuge Rofocale jetzt Zamorra angreifen oder das Multiversum unsicher machen.
    Für Zamorra war das nur ein schwacher Trost. Davon abgesehen, dass der Tod Lucifuge Rofocales die gesamte Hierarchie der Hölle über den Haufen geworfen hatte - er war noch lange nicht über den Tod Merlins hinweg gekommen. Und was die Hölle anging: Nun war Stygia die Ministerpräsidentin LUZIFERs und Fu Long Fürst der Finsternis. Was das für Auswirkungen auf Zamorras Kampf gegen die Dunklen Mächte des Multiversums haben würde, war einfach noch nicht abzusehen. Zamorra wusste jedoch: dass in den letzten Wochen erst einmal nichts passiert war, war sicher nur die Ruhe vor einem Sturm, dessen Stärke nicht abzuschätzen war.
    Im Grunde waren Zamorra und seine Freunde immer noch damit beschäftigt, aufzuräumen. Natürlich war Robert Tendyke - Chef des Industriegiganten Tendyke Industries - bemüht, alles auf seinem Gelände wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen zu lassen, doch das ging nicht halb so schnell, wie er es sich wünschte.
    Zamorra und van Zant parkten also nicht wie üblich auf dem Chefparkplatz, denn von dem war nicht viel übrig geblieben. Notdürftig stellten die beiden Männer van Zants Wagen ab und begaben sich zu Fuß zum Haupteingang. Keine fünf Minuten später stieß Robert Tendyke zu ihnen.
    Dann ging es - wie Tendyke das nannte - in den Bauch der Firma . Die unterirdischen Anlagen, die direkt unter dem Haupttrakt zu finden waren, konnten nur nach unzähligen Kontrollen betreten werden. Das war auch notwendig, denn die Entwicklungen, die Tendyke Industries hier unten voran trieb, waren Leckerbissen für jeden Werksspion. Und nicht nur für die, denn hier unten befand sich auch die Abteilung, die sich mit dem letzten verbliebenen Spider der Meeghs befasste. Diese außerirdische Technologie wollte erforscht werden und das war nicht immer gefahrlos möglich.
    Doch für Zamorra, der das Treffen hier in die Gänge gebracht hatte, ging es heute um ganz andere Dinge. Es ging um den Kokon, der sich um die weiße Stadt Armakath gelegt hatte, die mitten in den Schwefelklüften lag, gleich einem Kuckucksei, das niemand haben wollte.
    Eine Inkarnation Merlins hatte Zamorra und Nicole Duval an den Kokon heran geführt. Das Dreibein, in dessen Gestalt der alte Zauberer erschienen war, stieß die beiden Franzosen mit ihren Nasen auf etwas, was zuvor so niemand gesehen hatte: Der gewaltige Kokon - milchig weiß und übersät mit winzigen schwarzen Flecken - war nichts anderes als das, was die Menschen eine Sternenkarte nannten. Nicole hatte mittels ihres Dhyarra-Kristalls eine Art Abklatsch des Kokons erstellt, den sie in ihrem Kristall abgespeichert hatte. Das war durchaus möglich, hielt jedoch keine Ewigkeit.
    Zamorra war bemüht, mit den Mitteln seiner Computeranlage im Château der Sache Herr zu werden, denn es war klar, dass er eine digitale Version der Kokonoberfläche erstellen mußte. Nur so konnte man im Rechner die Unebenheiten des Kokons ausgleichen und ihn so zu einer vergleichbaren Karte der Welten zu machen, die von den weißen Städten überwuchert waren. Vielleicht war es dann ja auch möglich, die acht Knotenwelten als Navigationspunkte zu verwenden. Nein, acht war falsch, denn eine dieser Walten war Parom, die zweite war die Stadt Armakath. Die jedoch wucherte in der Hölle… einer der Fehler, die von den ominösen Herrschern begangen worden waren? Eine weiße Stadt in einer anderen Dimension anzulegen? Der zweite Fehler war, in Armakath eine Wächterin zu installieren, die zum Volk der Vampire gehörte - ein Unsicherheitsfaktor der ersten Güte! Und dann die Welt Parom…

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