0904 - Der Krieger der weißen Stadt
achtlos fallen. Er watschelte auf seinen kurzen Füßchen ab, knurrte dabei unverständliches Zeug, das sich nicht eben freundlich anhörte.
Das Licht der Wurzeln stellte sich zwischen Lakir und ihren Mann.
»Unser Freund und Kriegerbruder Artimus ist in höchster Gefahr. Er ist vollkommen verwirrt im Fluss der Speere erschienen. Doch da ist ein weiteres Wesen, dass ihm auflauert. Ich kann nicht sagen wer oder was es ist.«
Vinca schlug wütend eine Faust gegen die andere. »Sie wollen ihn entführen, haben ihm eine Falle gestellt so wie mir damals. Sie wollen das Band der Speere zerstören…«
Maiisaro schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es steckt noch etwas anderes dahinter. Vinca, du und ich müssen zu der Welt, von der deine Freunde stammen… und dann vielleicht an einen Ort, den ich noch nicht nennen möchte. Ich will euch nicht unnötig beunruhigen. Lakir, kannst du hier alleine bleiben?«
Die frühere Wächterin der Paromwurzel nickte.
»Zeige mir, was ich zu tun habe, während du nicht anwesend bist. Ich kümmere mich so gut ich kann um die Wurzeln.« Lakir hatte natürlich nicht die Fähigkeit, die Maiisaro als Licht der Wurzeln auszeichnete, doch sie hatte dem Licht oft zugesehen. Einige Dinge konnte sie ihr schon abnehmen.
Keine Stunde später verschwanden Vinca und Maiisaro in dem Speer des Paromers.
Lakir winkte ihnen lächelnd zu. Ein Lächeln, das die Sorge überspielen sollte, die in ihr zu wachsen begann.
Denn Maiisaro war überaus beunruhigt gewesen…
***
Pykurr war verunsichert.
Natürlich genoss er die herrlichen Wunder, die das All seinen Augen bot. Wie wunderbar war es doch, der Finsternis der Zentrumswelt wenigstens für kurze Zeit zu entrinnen.
Dennoch war nicht alles so, wie er es sich vorgestellt hatte. Die Herrscher hatten seine Aufgabe dringlich gemacht, also war Pykurr bestrebt, sie schnellstmöglich zu erledigen. Er streckte seine Fühler nach den Kriegern aus, die sich zur Zeit im Fluss der Speere befanden. Es war der gewohnt bunte Reigen, der ihn hier erwartete. Kontakt nahm er zu ihnen nicht auf.
Er selbst hatte seinen Speer so abgeschirmt, dass Sichtkontakt zu ihm unmöglich war. Das war nicht unbedingt unüblich hier, doch es machte die Krieger natürlich zurückhaltend und frostig gegenüber denen, die sich nicht in die Karten blicken lassen wollten.
Pykurr war das gleichgültig.
Sorge machte ihm nur die Tatsache, dass er Armakaths Krieger einfach nicht entdecken konnte. War er zu früh hier erschienen? Das war möglich, aber es fiel ihm auf, dass erstaunlich viele der Speere regelrecht stumm blieben. Konnte es sein, dass der Krieger der Höllenstadt hier von anderen gedeckt und somit vor ihm versteckt wurde? Vielleicht war Pykurrs Anwesenheit doch entdeckt worden.
Die Krieger, die sich im Band der Speere vereinigt hatten, schützen die ihrigen, wenn die Schergen der Herrscher nach ihnen greifen wollten. Das mochte auch jetzt der Fall sein. Es würde Pykurr also nichts weiteres übrig bleiben, als in all diesen stummen Speeren nach diesem van Zant zu suchen.
Doch da war noch mehr, das Pykurr beunruhigte.
Ein Wispern, eine suchende Seele, wie er es bei sich nannte. Irgendjemand forschte im Fluss der Speere . Und dieses Wispern war so intensiv, dass Pykurr zunächst glaubte, die Herrscher würden nach ihm rufen. Das Wesen musste von hohem magischen Potential sein. Pykurr verstärkte seine Abschirmung, denn er wollte nicht gefunden werden - auf keinen Fall.
Das jedoch behinderte sein eigenes Suchen, da er seine Kräfte nun auf mehrere Dinge verteilen musste. Der Zufall half ihm schließlich, der Krieger Armakaths befand sich offensichtlich in einem enorm aufgewühltem Zustand, den nicht einmal seine Helfershelfer vom Band der Speere komplett abdecken konnten.
Pykurr hörte seine Schreie, roch seine Emotionen.
Der Jäger hatte sein Opfer gefunden. Das Andocken an den Speer des Kriegers war reine Routine, die Pykurr einfach beherrschte, wenn er den Speer auch nicht sehr oft benutzen konnte. Sein Platz war bei den Herrschern. Die ihm einen Namen und zwei Augen geschenkt hatten.
Und so wundervoll er das Weltall durch eben diese Augen erlebte, so sehr sehnte er sich nach seinem angestammten Platz. Pykurr war in großer Eile. Als er in den Speer des Kriegers eindrang, realisierte dieser das zunächst einmal nicht. Pykurr war enttäuscht, als er van Zant sah.
Ein Mensch. Von denen hielt der Ductor nicht viel - besser gesagt nichts. Zudem schien dieses Exemplar
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