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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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laut gesagt hatte!
    Wider erwarten blieb der Ductor mit Namen Pykurr ruhig.
    Erst nach langen Sekunden sprach er zu Artimus.
    »Folge mir. Die Herrscher verlangen nach dir.« Der Ductor wandte sich um ohne auf Artimus' Reaktion zu warten. Dem Physiker blieb nichts weiter übrig, als dem Wesen zu folgen.
    Was hätte er auch sonst tun können? Den Speer aktivieren?
    Sinnlos, denn das hatte van Zant natürlich längst versucht - es klappte einfach nicht.
    Man ließ ihm keine Chance zur Flucht.
    ***
    Lakir ließ sich erschöpft in das hohe Gras fallen.
    Wie konnte sie Maiisaro erreichen? Das Licht der Wurzeln musste einfach erfahren, was hier geschah. Aber der ehemaligen Wächterin fiel keine Möglichkeit ein, wie man einen Kontakt hätte herstellen können.
    Wenn Vinca nur hier wäre. Vielleicht wäre ihm etwas eingefallen.
    So konnte Lakir nur hier warten, bis Maiisaro wieder zu ihrer Welt fand. Wenn es dann nicht bereits zu spät war…
    Eines der Ballwesen sauste aus den Baumwipfeln herab, und schlug nur wenige Finger breit neben Lakirs Kopf auf, federte wieder nach oben und verschwand. Lakir waren diese Wesen viel zu fordernd, viel zu aktiv. Ruhezeiten schienen für sie nicht zu existieren. Ständig musste man sie regelrecht verscheuchen, bevor sie zur echten Plage wurden.
    Die Paromerin erhob sich. Eine undefinierbare Unruhe überfiel sie. Da - ein zweiter Ball sauste zu Boden… und der traf! Lakir schrie auf, denn das Wesen hatte sie an der linken Hüfte getroffen. Lakir strauchelte, fing sich an einem Baumstamm ab.
    Was geschah denn hier? Aggressiv waren die Ballwesen bisher noch nie gewesen. Im Gegenteil, denn wenn sie ihren enormen Spieltrieb ausgepowert hatten, ruhten sie sich gerne in der direkten Nähe von Maiisaro oder Lakir aus. Fast hätte man sie als schmusebedürftig bezeichnen können.
    Doch hier… Lakir blickte sich gehetzt um. Kein Ball war zu sehen. Dennoch glaubte Lakir nicht an einen Zufall. Das musste etwas mit dem Chaos zu tun haben, dass sich zur Zeit in Phase zwei abspielte. Die Welt schrie, fiel in Agonie. Lakir war sicher, dass der Grund bei Maiisaros Abwesenheit zu suchen war. Oder hatte eine fremde Macht nur auf diesen Augenblick gewartet?
    Lakir war hoch konzentriert. Sie musste raus aus diesem Waldstück, denn hier konnte sie jederzeit angegriffen werden.
    Die schöne Frau sprintete los.
    Der erste Ball traf sie voll in den Rücken. Lakir schrie, doch sie lief weiter. Der zweite Ball traf sie an der rechten Schulter, doch er hatte nicht mit Lakirs Schnelligkeit gerechnet. Sie packte blitzschnell zu, wandte sich im Laufen um und schleuderte ihren Gefangenen mit größter Kraft zurück in den dichten Wald. Spitze Schreie wurden laut. Lakir hatte getroffen - zumindest einer ihrer Verfolger hatte nun andere Probleme.
    Sie konnte das Ende des Waldes bereits sehen. Dahinter lag eine weite Grasfläche, daran konnte Lakir sich erinnern, denn sie hatte mit Vinca hier einen Spaziergang gemacht. Möglich, dass diese Erinnerung ihr das Leben retten konnte. Möglich…
    Sie zögerte nicht, denn die piepsigen Stimmen in den Baumkronen mehrten sich von Augenblick zu Augenblick. Jetzt oder nie! Sie lief sprichwörtlich um ihr Leben. Es schien, als würde sie es tatsächlich schaffen. Vielleicht noch zwanzig weite Sätze, dann hätte sie die baumfreie Fläche erreicht. Und dort konnten die verfluchten Ballwesen sie nur offen angreifen. Sie sollten ihr blaues Wunder erleben.
    Zwei Bälle trafen sie gleichzeitig an Hinterkopf und seitlich an ihrer linken Gesichtshälfte. Lakir fiel. Sie schaffte es nicht sich abzufangen, denn für einen kurzen Moment schaltete sich ihr Bewusstsein aus. Sie stürzte unglücklich, riss sich den linken Unterarm an einer hochstehenden Wurzel der Länge nach auf. Blut spritzte auf den Waldboden, der einst so friedlich Welt.
    Lakir Kopf schmerzte, doch sie wollte nicht aufgeben. Die blutige Wunde übersah sie ganz einfach. Sie drehte sich auf den Rücken, doch das bestraften die Ballwesen sofort. Sechs, sieben, acht Bälle knallten voll in Lakirs Gesicht. Ihre Sinne schwanden.
    Sie hatte verloren. Was nun geschah, konnte sie nur ahnen - am Ende würde sicher ihr Tod stehen.
    Lakir schloss die Augen.
    Vinca, mein Geliebter, wo bist du? Sie bringen mich um…
    Immer wieder schlugen die Kugeln auf Gesicht und Hals der Frau ein.
    Vinca!
    Der mentale Schrei von Lakir war intensiv, doch die Ballwesen waren in keiner Weise anfällig dafür. In ihnen gab es jetzt nur noch den einen

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