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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Tod vieler Wesen immer ins Grübeln.
    »Komm, nun lassen wir uns nicht mehr aufhalten.« Maiisaro marschierte los. Alles was Zamorra hier erkennen konnte, war für ihn enttäuschend. Er hatte sich oft vorzustellen versucht, wie die Welt der Herrscher aussehen mochte. Natürlich war er zu keinem Ergebnis gekommen, doch keine seiner Gedankenvarianten hatte auch nur annähernd eine Ähnlichkeit mit der Realität.
    Professor Zamorra dachte an den Prunk und Protz, mit denen sich die verschiedenen Herrscher auf dem Knochenthron gegönnt hatten, er dachte an so manchen Palast, den er zu Gesicht bekommen hatte… und an Rom und die oft überschwängliche Pracht im Vatikan. Und überall dort, wo Macht mit Silber und Gold geschmückt wurde, hatte er nur ein paar Straßen weiter die Bettler erlebt, die kaum noch einen Fetzen Fleisch auf ihren Knochen hatte.
    Offenbar war das in diesem Fall anders. Vielleicht ging es den Herrschern im Grund ja wirklich nur um den Schutz dieser Galaxie, in die sie einmal geflohen waren? Vielleicht aber war ihre Furcht so groß, dass ihnen ihre Umgebung völlig gleichgültig geworden war. Vielleicht würde der Parapsychologe das bald erfahren.
    Am Horizont, der von Maiisaros Licht ausgeleuchtet wurde, erhob sich der obere Teil einer Kuppel. Auf dem obersten Punkt konnte Zamorra eine hoch in den Himmel stoßende schwarze Flamme erkennen. Es schien so, als wären sie bald am Ziel ihres Weges angekommen.
    ***
    Van Zant konnte die Ausmaße dieser Kuppel nicht richtig abschätzen.
    Das Licht auf seinem Handrücken war dazu nicht intensiv genug. Sollte das der Palast oder Sitz der Herrscher sein? Van Zant war sicher der Gefahr bewusst, in der er hier schwebte, dennoch konnte er nicht anders, als diesen Herrschersitz als reichlich popelig einzustufen.
    Da machte ja jede altgriechische Ruine mehr her.
    Pykurr ging dicht vor Artimus her. Doch dann stoppte er und drehte sich zu dem Mensch um.
    »Schau her.« Er deutete auf den kaum handgroßen Rundstab, den er in einer Hand hielt. Wie durch Zauberei begann der Stab plötzlich zu wachsen. Van Zant erinnerte sich an die seltsame Waffe, die Zamorra bei einem Kampf Mann gegen Mann erobert hatte. Das Ding hatte die gleichen Eigenschaften besessen.
    Schließlich war der Stab gut zwei Meter lang, lief an beiden Enden konisch zu und endete in zwei Nadelspitzen, deren Anblick schon Schmerzen empfinden ließ. Pykurr handhabte die Waffe, als wäre sie nur ein Zahnstocher für ihn.
    »Wenn du dich nicht so verhältst, wie die Herrscher es erwarten, dann werde ich dich hiermit aufspießen, Mensch.« Das letzte Wort hatte wie eine Beschimpfung geklungen. »Ich werde dich damit in den Boden spießen, als Mahnung für andere, den Herrschern zu gehorchen.«
    Van Zant spürte, wie ihn ein Kribbeln durchlief, das er schleunigst unterdrückte.
    »Nun spare dir mal deine wüsten Drohungen und pass auf, dass du in der Dunkelheit hier nicht stolperst. Mach gefälligst die Augen auf, denn dafür hat man sie dir gegeben.«
    Van Zant hatte den Ductor auf dem ganz falschen Fuß erwischt. Das riesige Wesen knurrte den Physiker an, während es eine Spitze seiner Waffe gefährlich nahe an Artimus' Bauch brachte.
    »Verliere nie wieder ein Wort über meine Augen, sonst spieße ich dich auf, wie ein wildes Tier, das sterben muss. Wenn es nach mir ginge…«
    Artimus nahm all seinen Mut zusammen.
    »Es geht aber nicht nach dir. Also, bringst du mich nun endlich zu den Herrschern? Ich finde den Weg auch sicher gut ohne dich, Riesenbaby.«
    Der Ductor wusste darauf keine richtige Erwiderung, zumal er nicht begriff, was der Mensch mit Riesenbaby meinte. Wortlos wandte er sich um und schritt in Richtung der Kuppel.
    Direkt davor verharrte Pykurr. Van Zant wusste nicht, was er nun zu erwarten hatte. Vielleicht Donnergrollen und bittere Vorwürfe. Am liebsten wäre ihm ja gewesen, die Herrscher hätten ihn davongejagt. Doch diesen Gefallen würden sie ihm sicher nicht tun.
    Doch was dann kam, entsprach so wenig Artimus' Vorstellungen vom Verhalten einer so überlegenen Macht wie diese schmucklose Kuppel…
    ***
    Eine schmeichelnde Stimme richtete sich direkt an den Krieger. Artimus konnte nicht sagen, ob sie aus der Kuppel kam. Vielleicht entstand sie auch direkt in seinem Kopf.
    »Krieger Armakaths, wir grüßen dich.« Diese Stimme war weder einem weiblichen, noch einem männlichen Wesen direkt zuzuordnen. »Wir wissen um deine Zweifel, doch die musst du nun vergessen. Der Plan duldet kein

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