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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sofort kommen, denn auch die Wurzeln drehen vollkommen durch. Ihre ganze Welt ist in Gefahr… hörst du mich?«
    Vinca nickte. »Ich kümmere mich darum, doch zunächst musst du versorgt werden. Mach die Augen zu, entspanne dich. Du hast hier genug getan, nun bin ich an der Reihe.« Die letzten Worte mochte Lakir schon nicht mehr gehört haben, denn eine Ohnmacht hatte sie umfangen.
    Vinca überlegte. Ihm fiel im Grunde nur ein Ort ein, an dem man Lakir sofort helfen würde. Der Paromer ließ seinen Speer entstehen.
    Sekunden später kam eine große Horde an Ballwesen aus dem Wald und direkt aus dem Wipfeln der Bäume auf diese Lichtung.
    Doch hier gab es niemanden mehr, den sie angreifen konnten…
    ***
    Rola DiBurn hing ihren Gedanken nach.
    Es war bereits später Abend, die Kinder schliefen alle… das hoffte sie zumindest. Hier bei no tears , dem Trust, den van Zant und Tendyke für die wirklich verlorenen und traumatisierten Kinder dieser Welt geschaffen hatten, war Rolas neue Heimat. Früher hatte sie sich als Performancekünstlerin über Wasser gehalten, doch an dem Tag, an dem sie Artimus kennengelernt hatte, war vieles anders geworden. Oh ja, sehr viel.
    Rola gehörte nun zu dem Betreuungspersonal von no tears . Sie ging in der Arbeit mit den Kindern auf. Eine schwere Arbeit, die sie emotional oft an ihre Grenzen brachte. Dennoch gaben ihr die Kinder so viel an Liebe zurück, wie sie es kaum fassen konnte.
    Doch da war noch das zweite Leben des Artimus van Zant, das sie ebenfalls mit ihm teilte.
    Vampire… weiße Städte, Praetoren und Ductoren. Das war der reale Horror, dem sie dabei ausgesetzt wurde. Mehr als einmal war sie dem Tod nur um Haaresbreite entkommen.
    Doch nun wurde das alles noch getoppt. Artimus war verschwunden, nachdem er Professor Zamorra beinahe getötet hätte. Es schien, als wäre er dem Ruf der ominösen Herrscher gefolgt, die ihn zum Krieger der weißen Stadt in der Hölle gemacht hatten.
    Rola kam damit nicht klar. Sie war voller Sorge um diesen lebendigen Teddybär, den sie so sehr zu lieben gelernt hatte. Es sah so aus, als würde sich Artimus' Traum, sich ausschließlich um die Kinder kümmern zu wollen, einfach nicht erfüllen.
    Über all den Gedanken, die sie beschäftigten, merkte Rola nicht, wie müde sie tatsächlich war. Irgendwann fielen ihre die Augen zu, ihr Kopf sank auf ihre Brust.
    Ein leises Zischen reichte aus, die junge Frau aus dieser Einschlafattacke zu reißen. Mit einem Schlag war sie hellwach. Irgendetwas geschah draußen in der Eingangshalle.
    Rola hatte am Küchentisch gesessen - dem Ort also, der ganz automatisch im Lauf der Zeit zum zentralen Raum von no tears geworden war, denn hier bekamen die Kinder Essen und Getränke… und die eine oder andere Leckerei. Es waren also nur zwei Schritte bis zu dem Messerblock auf der Arbeitsplatte. Instinktiv griff Rola nach dem Heuer, dem Hackmesser, mit dem man leicht auch die robustesten Fleischstücke kurz und klein bekam.
    Leise schlich sie sich so bewaffnet auf den Flur. Ihr war schon klar, dass sie mit der Klinge einem schwarzmagischen Wesen kaum zu Leibe rücken konnte, aber das Messer gab ihr dennoch ein wenig Mut.
    Der Gang mündete in der Eingangshalle, die mit Notlichtern beleuchtet war. Ein riesiger Schatten war das erste, was Rola sah. Sie atmete tief durch, doch dann machte sie die entscheidenden Schritte nach vorne.
    Einer Marmorstatue gleich stand Vinca von Parom mitten in dem großen Raum… und auf seinen Armen ruhte Lakir, seine Frau. Rola schrie auf, als sie das Blut entdeckte, das überall auf Lakir verteilt war. Scheppernd fiel das große Messer zu Boden, denn Rola hatte es vor Schreck einfach fallen lassen.
    Minuten später lag Lakir in einem der Gästeräume, die es hier bei no tears gab.
    Millisan Tull, die Leiterin der Einrichtung und Manja Bannier, die Pädagogin, waren damit beschäftigt, die schlimmsten Wunden auf Lakirs Körper zu reinigen und entsprechend zu behandeln.
    Millisan wandte sich an Vinca. »Das muss sich dennoch ein Arzt anschauen. Lakir hat sicher ein Gehirnerschütterung.« Der Mann von Parom nickte nur dankbar, denn hier hatte man Lakir schon einmal so gut es ging geholfen. Er vertraute diesen Frauen sehr. Kurz hatte er Kola darüber informiert, wie und wo er Lakir so aufgefunden hatte.
    »Ich würde so gerne bleiben, aber ich muss zurück in den Fluss der Speere .« Millisan Tull und Manja Bannier waren eingeweihte. Sie hörten schweigend zu.
    Rola nickte Vinca zu. »Ja,

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