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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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das hier schon eine kleine Ewigkeit zu dauern.
    Der Krieger von Parom schirmte seinen Speer nahezu perfekt ab. Es war für ihn nicht ganz ungefährlich, sich im Fluss der Speere aufzuhalten. Längst war an den falschen Stellen durchgesickert, dass er einer… vielleicht sogar der wichtigste Führer im Band der Speere war. Die Krieger, die nicht einfach stillschweigend hinnehmen wollten, was die weißen Städte auf ihren Welten an Leid und Zerstörung ausgelöst hatten, fanden sich zu einer Art Gemeinschaft zusammen, die sich den Widerstand auf ihre Fahnen geschrieben hatte.
    Die Herrscher und ihre Häscher konnten das nicht so einfach hinnehmen. Deshalb konzentrierten sie sich bei ihren Aktionen auf die Köpfe der Gemeinschaft. Vinca von Parom spürte, wie viele seiner Kriegerbrüder seine Anwesenheit im Fluss erahnten, doch er durfte sich nicht mit ihnen in Verbindung setzen. Die Gefahr, von der Gegenseite entdeckt zu werden, war viel zu groß. Außerdem wollte er diese Mission von Zamorra und dem Licht der Wurzeln nicht gefährden.
    Ein leichter Schmerz, ein Ziehen, machte sich über Vincas Nasenwurzel breit. Er war verwirrt, denn solche Wehwehchen kannte er sonst nicht. Er versuchte, den Druck zu ignorieren, doch das wollte ihm nicht gelingen. Im Gegenteil… das Ziehen verstärkte sich zunehmend.
    Dann zuckte er zusammen.
    Irgendetwas schrie in ihm auf! Jemand konzentrierte sich so intensiv auf seine Person, dass es ihm körperliche Schmerzen bereitete.
    Vinca musste nicht lange überlegen, wer das sein konnte. Nur zu Lakir hatte er eine derart intensive Bindung auf mentaler Ebene - nur sie konnte es sein, die da verzweifelt versuchte, ihn zu erreichen. Das alles konnte nur eines heißen: Lakir musste in Gefahr sein.
    Vinca stieß einen Wutschrei aus. Was sollte er tun? Zamorra und Maiisaro verließen sich auf ihn, doch sie würden niemals wollen, dass er Lakir im Stich ließ. Der Paromer konnte nur hoffen, dass sie van Zant finden, und es mittels Speer in den Fluss schaffen konnten.
    Er zögerte nun nicht eine Sekunde länger.
    Sein Ziel war Maiisaros Welt.
    Er landete mitten in dem Wald, der für Maiisaro Erholung und Entspannung bedeutete. Davon war hier jetzt allerdings nicht mehr viel zu spüren.
    Zwei Kugeln schlugen mit großer Kraft gegen Vincas Kopf. Eine davon erwischte der Krieger und schmetterte sie gegen den nächsten Baum. Was, bei den Kugelgöttern von Parom, war hier los? Irgendetwas musste geschehen sein, denn die sonst so friedlichen Ballwesen attackierten ihn nun vehement. Vinca wehrte sie mit allen Kräften ab, doch immer wieder wurde er getroffen. Im Laufen bückte er sich, als er vor sich einen armlangen, schweren Ast entdeckte. Wie ein Baseballspieler schlug er die Bälle damit zurück.
    Vinca…
    Lakirs Stimme hallte durch seinen Kopf, schemenhaft glaubte er ihr blutüberströmtes Gesicht zu erkennen. Vinca verlor die Fassung. Er lief, spurtete durch den Wald. Seine Beine schienen zu wissen, welche Richtung sie einzuschlagen hatten. Dann hatte er die letzten Bäume hinter sich gebracht.
    Und er sah Lakir!
    Sie lag verkrümmt am Boden, wurde von den Ballwesen angegriffen, die sich ein um das andere Mal auf sie stürzten. Ihr Ziel war Lakirs Kopf, speziell ihr Gesicht. Vinca schrie wie ein Wahnsinniger, als er sich auf die Kugelwesen stürzte. Der Ast in seiner Hand wurde zur tödlichen Waffe. Vielleicht waren diese Wesen manipuliert worden, das war sogar wahrscheinlich, denn sie waren immer friedlich und freundlich gewesen - wollten einfach nur spielen.
    Doch das interessierte Vinca von Parom in seiner rasenden Wut nicht. Er erschlug unzählige der Wesen, die auch ihn angriffen. Sie hatten keine Chance gegen Vincas Kraft und den Hass, dem er freien Lauf ließ. Schließlich endete der Angriff. Vinca ging auf die Knie. Lakir atmete… ein riesiger Stein fiel vom Herzen des Kriegers. Aber sie war verletzt. Überall im Gesicht, am Hals und den Schultern, hatten die Bälle ihr blutige Wunden geschlagen. Zudem hatte Lakir sicherlich eine Gehirnerschütterung erlitten, denn sie war oft und hart am Kopf getroffen worden.
    Hinter Vinca wurde Zischen und Wispern laut, schwoll zu einem bedrohlichen Kanon an.
    Sie kamen…
    Die Ballwesen würden nicht aufgeben, ehe sie die beiden Fremden getötet hatten.
    Vinca hob Lakir vorsichtig auf seine Arme. Sie erwachte, blickte ihn an und versuchte ein Lächeln, das allerdings kläglich misslang.
    »Vinca, du hast meinen Ruf gehört. Wo ist Maiisaro? Sie muss

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