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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Vajian legte Wert darauf, daß Boronzot nichts von seinem Vorhaben erfuhr. Nicht zuletzt deswegen hatte Salsaparu sich schließlich zu einem Abkommen bewegen lassen. Wenn die Bruderschaft der Wahren Zaphooren unter Boronzot und die Bruderschaft der Techno-Spürer unter Vajian sich einander entfremdeten, dann konnte das für die Frauen nur von Vorteil sein.
    Vajian hatte sich nie darüber geäußert, warum er mit seinen Leuten durch das Gebiet der Frauen ziehen wolle. Der Oberbruder gab sich sogar der Hoffnung hin, daß Salsaparu keine Ahnung davon habe, was er beabsichtigte. Diese Hoffnung allerdings war eitel. Die Schiefäugige wußte längst, daß es selbst im Kreis ihrer engsten Vertrauten Sicherheitsrisiken gab. Das Leben der Frauen in den Türmen war einsam.
    Jede Frau sehnte sich dann und wann nach Gesellschaft. Und wenn das Sehnen stark genug wurde, dann mochte es geschehen, daß die Unglückselige sich die Zuneigung eines Mannes dadurch erkaufte, daß sie ihm Geheimnisse verriet. Auf diese Weise hatte Vajian Kenntnis davon erhalten, was aus dem Gastwirt geworden war.
    Immerhin bewunderte Salsaparu den Mut der Techno-Spürer, die offenbar die Absicht hatten, den Gastwirt aus dem unterirdischen Reich der Blinden zurückzuholen. Sie war sich in diesem Augenblick noch nicht darüber im klaren, ob sie sich voll und ganz an die Vereinbarung mit Vajian halten werde. Es kam ihr natürlich der Gedanke, daß es für die Unabhängigen Frauen von großem Vorteil wäre, wenn sie den Techno-Spürern den Gastwirt, nachdem dieser aus der Unterwelt zum Vorschein gebracht worden war, einfach wegnähmen.
    Die Entscheidung würde getroffen werden, wenn es an der Zeit war. Fürs erste war die Schiefäugige ganz und gar nicht sicher, ob die Techno-Spürer überhaupt aus Zullmausts düsterem Reich zurückkehren würden.
    Zur vereinbarten Zeit fanden sich Vajian und seine zwölf Begleiter an der Grenze des Bereichs der Unabhängigen Frauen ein. Man ließ sie in den Turm ein und geleitete sie unter starker Bewachung bis zu dem Ort, an dem der Gastwirt und Salsaparu in den finsteren Schacht gestürzt waren. Unter den staunenden Blikken der Frauen sprangen die Techno-Spürer einer nach dem anderen in das düstere Loch und verschwanden rasch in der Tiefe.
    Szallo und Vajian bildeten die Vorhut.
    Sie waren beide mit Lampen ausgestattet, deren Leuchtstärke dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden konnte. Der Vorstoß in das Reich der Blinden ging zunächst vorsichtig und behutsam vonstatten.
    Bald aber erkannte Vajian, daß sie sich anscheinend in einem unbesiedelten Abschnitt der Unterwelt befanden.
    Er trieb seine Leute zur Eile an. Sie trugen für nur vier Tage Proviant bei sich. Innerhalb dieser Zeitspanne hatten sie entweder den Gastwirt eingefangen, oder sie mußten unter den Blinden fouragieren gehen, was Vajian, wenn es nur irgend ging, vermeiden wollte.
    Der kleine Trupp hatte sich mehrere Stunden lang durch einen kahlen, schembar endlosen Korridor bewegt, als Szallo plötzlich stehenblieb und mit einer lautlosen Geste zur Vorsicht mahnte. Die Lampen wurden sofort abgeschaltet. Aissich die Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, wurde weit im Hintergrund des Stollens ein matter, gelblich-roter Lichtschein erkennbar. Gleichzeitig drangen ferne Geräusche an die Ohren der Techno-Spürer.
    Vajian wandte sich an seine Leute. „Ihr folgt uns langsam!" befahl er. „Ochridon - du übernimmst einstweilen das Kommando. Szallo und ich, wir sehen uns das aus der Nähe an!"
    Szallo war bereits unterwegs. Gegen das ferne Leuchten sah Vajian, daß sich der aus Hautlappen bestehende Kamm auf seinem Schädel steil aufgerichtet hatte und gelblich schimmerte. Szallo war voller Kampfeseifer.
    Das Licht und die Geräusche kamen schnell näher. Die beiden Techno-Spürer erreichten schließlich den Rand einer riesigen Halle, deren Boden leicht abschüssig verlief und mit unzähligen Felstrümmern bedeckt war. Die Geräusche und der gelbliehrote Lichtschein kamen aus einem Stollen, der in die gegenüberliegende Seite der Halle mündete. „Wir verkriechen uns hier!" entschied Vajian. „Die Trümmer bieten genug Deckung!"
    Viel Zeit blieb den beiden Spähern. nicht. Sie hatten eben ein passendes Versteck gefunden, da kam aus dem Stollen eine große Schar von Blinden hervor, die mit Fackeln bewaffnet waren. Was die Blinden mit den Fakkeln wollten, war Vajlan völlig unklar.
    Um so mehr aber fesselte eine seltsame Gruppe, die sich an der Spitze

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