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0905 - Die Anstalt

0905 - Die Anstalt

Titel: 0905 - Die Anstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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war: in Joseph Rawlings. Den Menschen Joseph Rawlings.
    Raffles erkannte in dem herbeigeeilten Kollegen Arthur Fines, einen Schrank von einem Mann. »Vorsicht!«, rief er ihm zu und fuchtelte wild mit den Armen hin zu dem Ding, das vorgab, Rawlings zu sein.
    Fines schien sich jedoch im Gegenteil zu entspannen, als er die Szene überblickte. »Ah«, rief er. »Ihr seid schon ohne mich mit ihnen fertig geworden… Was war los? Wie kommen die aus ihren Zellen?«
    »Scheiße, Arthur, bleib, wo du bist - geh nicht so nah an das Ding ran! Es killt dich! Es versteht keinen Spaß. Wir müssen hier weg! Schnell! Wir brauchen Verstärkung. Eine Armee !«
    Fines schien das ganze für einen Jux zu halten. Zumindest nahm er die Warnung nicht ernst - oder kapierte sie nicht. »Was für'n Ding, ey?«
    Neue Schritte. Zwei weitere Wärter, die aus der anderen Gangrichtung eintrafen. Sie hielten ihre Knüppel in den Händen. Und ihre Lampen.
    Aber damit würden sie das Ding nicht beeindrucken. Raffles hatte gesehen, wozu es im Stande war.
    »Weg!«, gestikulierte er, keine zehn Schritte vom falschen Rawlings entfernt. »Wir -«
    Weiter kam er nicht. Die Maske fiel. Das Andere, das Gläserne stülpte sich förmlich daraus hervor. Und endlich begriffen die, die herbeigeeilt waren, was Raffles ihnen die ganze Zeit begreiflich zu machen versuchte.
    Dass etwas Unmögliches zu ihnen gekommen war. Etwas, das menschliche Gestalt vortäuschen konnte - aber nur so lange, wie sie von Nutzen für es war.
    Ein Chor von Stimmen schien aus dem Ding hervorzubrechen, als es sich seinen neuen Opfern zuwandte. Vielstimmiges, grausames, gespenstisches Gelächter begleitete die Geschockten ins qualvolle Sterben.
    Am Ende war nur noch Raffles übrig.
    Als das Ding auf ihn zukam, zuschoss , war ihm klar, dass nun er an der Reihe war. Ihn hatte sich das Monster bis zum Schluss aufgespart.
    Doch er irrte sich. Es tötete ihn nicht, sondern verwandelte sich einen Schritt von ihm entfernt zurück in Joseph Rawlings.
    Dann brach es vor Raffles Augen zusammen - statt sie ihm mit seinen Glasdornen zu durchstechen.
    Zitternd und kreidebleich, unfähig zu irgendeiner Bewegung, die auch nur entfernt an Flucht erinnert hätte, stand Jamie Raffles minutenlang vor dem achtfachen Mörder. Der sich nicht mehr regte, als wäre er selbst gerade gestorben. Als wäre das, was er in sich gesaugt hatte, am Ende auch für ihn zuviel gewesen.
    Doch dann - ein Zucken.
    Rawlings erhob sich stöhnend.
    Als er Raffles vor sich sah, erhellte sich sein Gesicht. »Jamie…« Er streckte die Hand aus.
    Raffles sprang zurück. »Weg! Bl-bleib, wo du bist!«
    »Aber Jamie…«
    Was ihm die ganze Zeit unmöglich gewesen war, gelang ihm nun doch: Raffles schaffte es, sich herumzuwerfen und so schnell wie noch niemals zuvor in seinem Leben loszurennen.
    Weg. Nur weg!
    Immer wieder warf er einen Blick über die Schulter. Es beruhigte ihn nicht, dass Rawlings - das Ding! - ihm nicht zu folgen schien.
    Er atmete erst auf, als er eine Wachstube erreichte. Die Wärter darin hatten von den Geschehnissen nicht das leiseste mitbekommen.
    Jamie Raffles platzte mitten in ihr Kartenspiel.
    Zuerst hielten sie ihn für besoffen. Dann verständigten sie Direktor Pallister und konfrontierten ihn mit Raffles' hanebüchener Geschichte.
    Pallister blieb bemerkenswert gefasst. Er befahl, den Trakt aufzusuchen, aus dem Raffles gekommen war und verordnete Schusswaffen. Ein Trupp brach umgehend dorthin auf, ein anderer machte sich auf die Suche nach dem Ding, das aussah wie Rawlings.
    Sie fanden es schnell.
    Es wirkte orientierungslos und überhaupt nicht so, wie Raffles es geschildert hatte. Der Joseph Rawlings, der in Ketten vor Direktor Pallister geführt wurde, schien immer noch ein Mensch aus Fleisch und Blut zu sein. Aber die Toten, die inzwischen entdeckt worden waren - leere, sämtlicher Innereien beraubte Hüllen - sprachen für das, was Jamie Raffles nicht müde wurde zu schildern.
    Aus Rawlings Mund klang alles ganz anders. Rawlings erzählte, wie ihm schwindelig geworden war und er sich plötzlich in einem leeren Gefängnis wiedergefunden hatte. Er war durch verlassene Gänge geirrt und hatte vergeblich nach Gefangenen oder Kollegen Ausschau gehalten. Dann war ihm wieder schwindelig geworden… und er hatte vor Raffles am Boden gelegen.
    Mehr wusste er angeblich nicht.
    Pallister ließ ihn abführen und in eine Zelle werfen, vor die er Wachen stellte. Raffles und die anderen Wärter, die sein Büro

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