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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeiten gegeneinander ab und kam zu dem Schluß, daß es besser war, die Frau und den Berufenen ins Feuer laufen zu lassen. Das bedeutete für sie beide das sichere Ende, ohne daß er ein Risiko einging.
    Wenn er jedoch eine Meuterei gegen Courselar anzettelte, verlor er Zeit und mußte zudem Schwierigkeiten überwinden.
    Wimbey wollte sich jedoch weitere Aufregungen soweit wie möglich ersparen. Daher entschied er sich dafür, Plondfair und Demeter auf Starscho"scheitern zu lasse.
    Er hahm Funkverbindung mit dem Mond von Välgerspäre auf und ließ sich zum ranghöchsten Kryn auf Starscho durchstellen. Bei dieser Gelegenheit erfuhr er, daß’. zahlreiche überaus bedeutende Kryn aus allen Teilen der Galaxis nach Starscho gekommen waren.
    Wimbey wagte es nicht, die Vorfälle auf der 1-ÄTHOR so zu schildern, wie sie wirklich gewesen waren.
    Er versuchte es, aber er brachte nicht über die Lippen, was er gehört hatte. Doch das, was er in abgemilderter Form berichtete, genügte schon, Plondfair und Demeter als gefährliche Verleumder des Alles-Rads hinzustellen.
     
    *
     
    Kaptetar schaltete das Bildgerät aus und wandte sich Venres zu, der hinter einem Tisch saß und die Hände über einem Buch gefaltet hielt.
    „Wimbey sagt, daß der Berufene und seine Begleiterin hierher nach Starscho kommen werden", bemerkte er. „Wir müssen also handeln."
    Die beiden Kryn standen weit oben auf der Leiter der wichtigsten Kryn von Algstogermaht. Über ihnen rangierten nur noch zwei andere Kryn, die jedoch zur Zeit so weit von Välgerspäre entfernt waren, daß mit ihrem Eintreffen erst in einigen Tagen zu rechnen war. Dann aber war es zu spät, da Plondfair und Demeter in der Zwischenzeit schon eingetroffen waren. Daher lag die ganze Verantwortung bei Kaptetar von Kärneit und bei Venres von Xain, wo die beiden Kryn zu höchsten Ämtern aufgestiegen waren, bevor sie nach Starscho bestellt worden waren.
    „Mir will nicht in den Kopf, daß Plondfair zurückgekehrt ist", sagte Venres. „Wie ist so etwas möglich?
    Noch niemals zuvor ist das geschehen. Machen wir nicht einen Fehler, wenn wir diesen Berufenen als Feind einstufen? Vielleicht ist er wirklich ein Sendbote des Alles-Rads?"
    Venres war ein alter, gebeugter Mann. Das schüttere Haar hing ihm bis auf die Schultern herab. Die nachtschwarzen Augen lagen tief in den Höhlen. Seine Haut wirkte wie Pergament. Venres war ein grundehrlicher Mann, der sein Leben in den Dienst des Alles-Rads gestellt hatte. Ihm wäre niemals der Gedanke gekommen, am Alles-Rad zu zweifeln.
    „Daran glaube ich nicht", erwiderte Kaptetar. „Das Alles-Rad hätte uns ein Zeichen gegeben, um uns auf einen Boten vorzubereiten. Das aber ist nicht geschehen. Wie leicht wäre es gewesen, von Välgerspäre aus eine Nachricht zu uns zu schicken. Wir wissen, daß dort nicht nur die Berufenen gesammelt werden, sondern daß dort auch Kryn leben, die sich für die Berufenen opfern. Sie hätten uns informieren können."
    Venres schüttelte den Kopf.
    „Du machst es dir zu leicht", entgegnete er. „Noch nie haben wir ein Zeichen von Välgerspäre gehabt, so daß wir nur vermuten können, daß die Berufenen dorthin kommen. Sicher wissen wir es nicht. Außerdem brauchen wir derartige Beweise eicht. Wir wissen, daß das Alles-Rad existent ist. Das allein ist entscheidend. Vielleicht steht uns eine Prüfung bevor? Wir werden sie zu bestehen haben."
    „Ich fürchte mich nicht vor einer Prüfung", sagte Kaptetar. Er war hochgewachsen und schlank. Trotz seines hohen Alters wirkte er noch jung und kräftig. Von der Statur her hätte er ein Lufke sein können, er war jedoch wie alle Kryn ein Doprer. Sein Haar war dicht. Ertrug es offen. „Doch ich glaube nicht an eine Prüfung. Ich halte Plondfair für einen Betrüger, der das Volk aufhetzen will. Er gibt vor, vom Alles-Rad zu kommen, und hofft, daß das Volk ihm glaubt. Hält man ihn in der Öffentlichkeit wirklich für einen Sendboten, dann hat er gewonnen, und wir können nichts mehr gegen ihn ausrichten. Eine gefährliche Entwicklung würde einsetzen, die alle Werte auf den Kopf stellen würde, nach denen wir leben. Unsere gesamte Zivilisation wäre gefährdet. Recht und Ordnung würden zusammenbrechen. Wer würde noch auf uns hören? Niemand."
    Kaptetar blickte Venres beschwörend an.
    „Wer weiß denn, ob dieser Plondfair nicht in den Diensten der Fremden steht, die in Algstogermaht bleiben, obwohl wir ihnen in aller .Deutlichkeit gesagt haben, daß

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