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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verkriechen. Dorania scheint ein vernünftiges Mädchen zu sein."
    „Übertreiben Sie nicht", widersprach Quohlfahrt. Er benachrichtigte die TUNDRA über den Fund, schaltete das Videsystem aus und wandte sich wieder Gavro Yaal zu. „Ich finde es nicht besonders vernünftig und intelligent von ihr, sich in dieser öden Gegend zu verkriechen."
    „Bruilldana nennt dieses Tal das Tal des Ursprungs. Sagt Ihnen das nichts?"
    Quohlfahrt verzog das Gesicht.
    „Tal des Ursprungs", bemerkte er. „Vielleicht sind Ansken-Adam und Ansken-Eva irgendwann in grauer Vorzeit hier auf Apfelsuche gegangen, aber das hat heute keine Bedeutung mehr. Ich bin überzeugt davon, daß dieses Tal vor Jahrzehntausenden ganz anders ausgesehen hat. Damals war es vielleicht ein Garten Eden, in dem zu leben sich lohnte. Heute ist dies nur noch eine Steinwüste. Wenn Sie mich fragen, hat Dorania einen HowalgoniumSchock erlitten.".
    Der Robotologe tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.
    „Der Brocken, der auf Bruilldanas Stadt abgestürzt ist, bestand zu einem erheblichen Teil aus Howalgonium. Die Wirkung auf Bruilldana war verheerend. Sie wurde erst durch unsere Hilfe neutralisiert.
    Vermutlich reichte das bei der jungen Dorania nicht aus."
    Gavro Yaal bückte sich, ergriff die Hinterbeine des toten Ansken und zerrte daran. Er konnte das Insektenwesen jedoch erst bewegen, als Galto Quohlfahrt ihm half. Mühsam zogen sie den Ansken zurück.
    Insekten-Sue schrie auf. Ihre Stahlfänge krallten sich in die Hosen Quohlfahrts und rissen ihn zurück.
    Vergeblich versuchte der Olliwyner, sich auf den Beinen zu halten. Er stürzte auf den Steinboden.
    Im gleichen Augenblick strich ein gleißend heller Energiestrahl über ihn hinweg und blendete ihn.
    „Weg hier", brüllte Gavro Yaal, der nur einen unförmigen Schatten hinter dem Anskenkörper ausmachte.
    Er warf sich herum und flüchtete aus der Höhle. Galto Quohlfahrt kroch über den Boden und bemühte sich vergeblich, auf die Beine zu kommen.
    Jedesmal, wenn er sich etwas aufgerichtet hatte, riß ihn Insekten-Sue wieder von den Füßen, wobei sie versuchte, ihn aus der Höhle zu zerren.
    Ein zweiter Energiestrahl fuhr fauchend über ihn hinweg, prallte über ihm in das Gestein und fetzte faustgroße Felsbrocken daraus hervor. Glutflüssiges Material sprühte über den Olliwyner hinweg. Einige Tropfen trafen ihn an der Schulter und brannten sich durch den leichten Schutzanzug, den er trug. Er schrie vor Schmerz auf und warf sich mit ganzer Kraft nach vorn. Dabei prallte er mit dem Posbi zusammen, stürzte erneut und rollte über die Schulter hinweg aus der Höhle. Er fiel über eine Kante etwa einen Meter tief und blieb dort geblendet und halbwegs betäubt vor Schmerz liegen. Abermals versuchte Insekten-Sue ihn weiterzubefördern, aber sie schaffte es nicht. Galto Quohlfahrt fühlte sich hinter der Steinkante sicher. Er glaubte, Gavro Yaal erkennen zu können, der einige Schritte von ihm entfernt hinter einem Felsbrocken kauerte, und er verließ sich darauf, daß der Botaniker den heimtückischen Schützen erledigte, sobald dieser die Höhle verließ.
    Sekunden nur vergingen, dann nahte der Unbekannte.
    Galto spürte, wie das Gestein unter seinen Füßen erzitterte. Er erkannte, daß der im Fels verborgene Gegner riesig sein mußte. Zweifel kamen in ihm auf, als er überlegte, wie sicher sein Versteck war. Der unbekannte Schütze würde direkt über ihm erscheinen, sobald er die Höhle verließ.
    Quohlfahrts Hand glitt zur Hüfte, doch dort, wo der Kombistrahler sein sollte, war nichts.
    Erschreckt blickte der Olliwyner sich um. Er hoffte, daß Gavro Yaal ihm helfen würde. Doch der Botaniker befand sich nicht in seiner Nähe. Er hatte sich getäuscht. Wo er ihn vermutet hatte, lagen nur ein paar Steine. Yaal aber war nirgendwo zu sehen.
    Galto schloß die Augen, weil er auch jetzt noch nicht viel erkennen konnte. Grelle Lichter irritierten ihn.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er den heimtückischen Schützen über sich.
    Ein plump geformter Energiestrahler richtete sich auf ihn.
     
    3.
     
    Plondfair stellte sich der Tür gegenüber mit, dem Rücken an die Wand, als sich seiner Zelle Schritte näherten. Wenig später drehte sich ein Schlüssel im Türschloß, und die Tür schwang auf.
    Ein alter Mann trat ein. Er hatte weißes Haar, das ihm bis fast an die Hüften herabreichte. Seine Augen waren braun und strahlten vor jugendlicher Kraft. Sie belebten dieses von Falten gezeichnete

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