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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und mir einen Schauprozeß machen, so wie es üblich ist bei Vergehen der Art, wie man sie uns vorwirft. Die Kryn haben dich als Begrenzer abgestellt. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hat mittlerweile dafür gesorgt, daß auf allen Planeten unserer Galaxis die Stimmung angeheizt wird. Überall wartet man gespannt auf den Prozeß, und man diskutiert darüber, was der große Begrenzer Alizker wohl für die Angeklagten tun kann und tun wird. Welch eine Schande für den berühmten Alizker, wenn er nicht im Gerichtssaal erscheinen darf, weil die Angeklagten ihn abgelehnt haben."
    „Ich habe nicht geahnt, daß du ein Selbstmörder bist", sagte Alizker stammelnd.
    „Ich bin kein Selbstmörder", korrigierte der Berufene: „Ich bin ein Sendbote des Alles-Rads. Daher brauche ich mich vor euch -und euren Machenschaften nicht zu fürchten. Das Alles-Rad hat mich geschickt. Es wird mich schützen, mag kommen, was da kommen will."
    Alizker bewies, daß sein Ruf nicht von ungefähr kam. Er schaltete blitzschnell und stellte sich um, als er die Hintergründe erfaßte. Er sah, daß Plondfair von einer unerschütterlichen Ruhe war, die er durch sein Verhalten mitverursacht hatte. Der Begrenzer konnte sich zwar nicht erklären, woher diese Ruhe plötzlich kam, erfaßte jedoch, daß Plondfair von irgendwoher Rückendeckung erwartete.
    Tatsächlich war Plondfair jedoch nicht so ruhig, wie er sich gab. Er zweifelte daran, daß Laire die Möglichkeit hatte, ihm zu helfen. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, daß der Roboter völlig ignorierte, was auf Starscho geschah. Zunächst hatte er gehofft, daß Alizker ihn retten würde. Nachdem er jedoch erkannt hatte, daß dieser nur ein Teil des Vernichtungsplans der Kryn war, reduzierte sich seine Hoffnung ausschließlich auf Laire. Ihn überraschte selbst, daß er sich dabei wohler fühlte als vorher, obwohl er nicht wußte, ob Laire überhaupt eingreifen konnte. Er sagte sich jedoch, daß er Alizker-und später die Kryn und die Öffentlichkeit-nur überzeugen konnte, wenn er ruhig und selbstsicher auftrat.
    „Du bist also sicher, daß dir nichts passieren wird", sagte er. Er blickte Plondfair mit verengten Augen an.
    „Vielleicht hast du sogar recht. Vielleicht passiert dir wirklich nichts. Vielleicht bist du wirklich ein Sendbote des Alles-Rads.
    „Allmählich begreifst du die Wahrheit."
    „Du solltest nicht in diesem Ton mit mir reden, mein Sohn", erwiderte Alizker mit mildem Vorwurf. Du hast nicht das Recht zu solchen Vertraulichkeiten."
    „Ich rede mit dir, wie es mir paßt", sagte Plondfair gelassen. „Wenn dir das nicht gefällt, kannst du ja gehen."
    Alizker kehrte zum Hocker zurück.
    „Du wolltest gehen", bemerkte Plondfair.
    „Laß uns in aller Ruhe miteinander reden", schlug der Begrenzer vor. „Es hilft uns beiden nicht, wenn wir miteinander streiten."
    Plondfair schüttelte den Kopf. Er lächelte.
    „Du bist ganz hübsch raffiniert, Alter", versetzte er amüsiert. „Doch jetzt ist es zu spät. Ich will dich nicht als Begrenzer, und dabei bleibt es."
    Die Hände des Begrenzers begannen zu zittern. Alizker suchte nach Worten. Schließlich sagte er: „Wenn ich diese Zelle verlassen habe, werde ich nicht mehr zurückkehren."
    „Geh endlich."
    „Damit verurteilst du dich selbst und Demeter zum Tode."
    Plondfair wies auf die Tür. Der Greis stand auf. Flehend hob er seine Hände.
    „Ich gebe es zu", erklärte er keuchend. „Jetzt geht es nur noch um mich. Wenn du mich ablehnst, dann vernichtest du mich und mein Lebenswerk. Niemand sonst in der Galaxis würde es wagen, einen Alizker abzulehnen."
    „Es ist kein Wagnis dabei."
    „Mir bliebe keine andere Wahl. Ich müßte mich töten, weil ich nicht mit einer solchen Schande leben kann."
    Plondfair lächelte erneut.
    „Schande", sagte er. „Das hört sich viel schlimmer an, als es ist. Natürlich wird man sich überall fragen, warum ich dich ablehne, aber in einigen Tagen wird schon alles vergessen sein. Das Alles-Rad wird dafür sorgen, daß Demeter und ich als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervorgehen. Dann stehst du in einem anderen Licht da. Von mir aus kannst du dann bekanntgeben, daß du nicht bereit warst, die Strafe für jemanden in Grenzen zu halten, der überhaupt nicht bestraft werden darf."
    Alizker überlegte kurz. Dann nickte er Plondfair anerkennend zu.
    „Ich glaube, die Kryn machen einen Fehler", entgegnete er. „Sie sollten sich intensiver mit dir befassen. Sie machen es

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