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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht auf faszinierende Weise. Plondfair konnte sich ihnen nicht entziehen, als sie sich auf ihn richteten und durchdringend musterten. Er spürte, daß sich der Schlag seines Herzens beschleunigte.
    „Sie sind Alizker, der Begrenzer", sagte er.
    „Der bin ich, mein Sohn", erwiderte der Alte mit kraftvoller Stimme. „Ich habe die Aufgabe, darüber zu wachen, daß dir Gerechtigkeit widerfährt."
    Alizker setzte sich auf den einzigen Hocker im Raum, stützte die Hände auf die Oberschenkel und musterte Plondfair.
    Der Berufene wußte nicht, was er -sagen sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Kryn ihm ausgerechnet Alizker als Begrenzer geben würden. Alizker war ein Mann, der den Ruf genoß, bedingungslos für seine Klienten zu kämpfen. Ihn als Begrenzer zu haben, bedeutete fast schon, vor dem Todesurteil sicher zu sein.
    Plondfair erinnerte sich nicht daran, jemals gehört zu haben, daß ein Klient Alizkers hingerichtet worden war.
    „Ich habe es noch niemals zuvor mit einem solchen Dummkopf wie mit dir zu tun gehabt", sagte Alizker.
    „Keiner war so dämlich, vor einer riesigen Menschenmenge AllesRad-Lästerung zu begehen. Das Beweismaterial gegen dich und Demeter ist erdrückend. Die Kryn haben Tausende von Zeugen: Dabei reicht die Aussage jedes einzelnen von ihnen, dich um Kopf und Kragen zu bringen."
    „Wenn es so ist, warum haben Sie dann die Aufgabe übernommen, mich zu retten?" fragte Plondfair.
    „Die Aufgabe eines Begrenzers ist nicht, den Angeklagten zu retten", erwiderte Alizker schneidend scharf.
    „Seine Aufgabe ist es, das Strafmaß in Grenzen zu halten und dafür zu sorgen, daß Strafe nicht zur Rache wird."
    Plondfair wollte etwas sagen, brachte jedoch kein Wort über die Lippen, da er erfaßte, daß Alizker ihn als schuldig ansah und somit für einen Alles-Rad-Ketzer hielt.
    „Mich interessiert vorläufig nur, ob du bei klarem Verstand bist oder nicht", fuhr der Begrenzer fort. „Was du getan hast, läßt mich vermuten, daß du nicht ganz richtig im Kopf bist. Oder irre ich mich?"
    Plondfair hatte das Gefühl, in Eiswasser getaucht zu sein. Jetzt wußte er, daß er von Alizker nichts zu erwarten hatte. Der Begrenzer war nicht gekommen, um ihn vor der Todesstrafe zu bewahren. Die Kryn hatten ihn bestellt, und sie hatten genau gewußt, was sie taten.
    „Ich habe Sie für einen Ehrenmann gehalten, Alizker", versetzte Plondfair stolz. „Jetzt weiß ich, daß Sie nichts als ein erbärmliches Werkzeug der Kryn sind."
    „Ich verbitte mir derartige Worte", schrie ihn der Begrenzer an. Dabei sprang er auf und trat zwei Schritte auf den Berufenen zu. Seine Augen funkelten vor Zorn.
    Plondfair lächelte geringschätzig.
    „Mich täuschen Sie nicht, Alter", sagte er. „Mir ist klar geworden, wie sehr die Kryn mich fürchten und welchen Aufwand sie treiben, um Demeter und mich zu vernichten. Sie haben den berühmtesten Begrenzer der ganzen Galaxis herbeigerufen, jedoch nicht zu meiner Hilfe. Sie sind lediglich hier, damit die Kryn der Öffentlichkeit beweisen können, daß meine Verbrechen so schwer sind, daß selbst ein Alizker mich nicht mehr vor dem Tode retten kann.
    Angesichts meiner Vergehen ist selbst der Begrenzer Alizker machtlos. Sie sind gekauft, Alizker."
    Der Begrenzer wich vor ihm zurück. In seinem Gesicht arbeitete es.
    „Jetzt ist es vorbei, Plondfair", sagte er. „Du bist ein toter Mann. Vielleicht kann ich Demeter noch..."
    „Sei still, du Trottel", fuhr Plondfair ihn an. Er hob das Augensymbol hoch, das er aus der PAN-THAU-RA mitgebracht hatte. „Glaubst du denn wirklich, die Kryn-Gerichtsbarkeit kann mich beeindrucken?
    Ich bin der Bote des Alles-Rads. Verurteilt mich ruhig zum Tode. Versucht nur, mich umzubringen. Das Alles-Rad wird mich retten. Macht, was ihr wollt. Das Alles-Rad ist mächtiger."
    Plötzlich zeichnete sich Unsicherheit in dem alten Gesicht des Begrenzers ab. Seine Hände spielten nervös mit den Verschlüssen seines mantelartigen Umhangs.
    „Wenn ich nur wüßte, ob du wahnsinnig bist oder nicht", murmelte er.
    „Ich bin bei klarem Verstand", erwiderte Plondfair. „Ich weiß, was ich tue. Ich führe die Befehle des Alles-Rads aus. Und jetzt verschwinde. Ich brauche keinen Begrenzer. „ .
    Alizker ging zur Tür, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    „Ich bin und bleibe dein Begrenzer", sagte er.
    Plondfair lachte ihm ins Gesicht.
    „Narr."
    „Du bist verloren ohne mich."
    „Umgekehrt ist es. Die Kryn werden Demeter

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