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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Schmitz
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»Verzeiht das seltsame Verhalten. Die Jungen kennen Menschenfrauen nur aus unseren Erzählungen, keiner von ihnen ist bisher einer begegnet.« Er lächelte Nicole entschuldigend an. »Ihre Mütter sehen die Jungs nicht besonders häufig… und die sind dazu noch etwas anders.«
    »Mütter?« Nicole sah ihn ein wenig fassungslos an. Sie war es gewohnt und oft auch ein wenig stolz, als Frau Aufmerksamkeit zu erregen. Aber dass sie jemand als Mutterfigur sehen könnte, brachte die Dämonenjägerin kurzfristig aus dem Konzept.
    »Jared, kannst du uns nicht ein bisschen mehr erzählen?«, kam Zamorra seiner Gefährtin zu Hilfe. Der Meister des Übersinnlichen lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. Wenn sie mehr von diesen Mal'akin wüssten, könnten sie vielleicht besser einschätzen, was sie hier erwartete. »Ich finde die Informationen bis jetzt ein wenig vage. Was erwartet ihr von uns?«
    Jared zuckte mit den Schultern. »Von ihr, nichts. Wie ihr seht, irritiert es schon alle, dass Miss Duval überhaupt da ist. Noch nie ist eine Frau durch das Tor gekommen, und ehrlich gesagt ist das auch nicht vorgesehen. Ich bin gespannt, was die Mal'akin dazu meint.« Er sah Zamorra in die Augen. »Von Euch, dass Ihr die Prüfungen absolviert und Euer Bestes gebt. Wenn Ihr das getan habt, wird sich das weitere von selbst ergeben.«
    »Aber es ist doch klar, dass wir nicht bleiben möchten.« Nicole stellte ihren Fuß auf den fest gestampften Lehmboden und klopfte sich die Knie ab. »Euer… Lebenskonzept in allen Ehren, Jared, aber wir wollen definitiv kein Teil davon sein. Ihr braucht anscheinend auch keine Hilfe, also könnt ihr uns getrost wieder nach Hause schicken. Wir kommen noch rechtzeitig auf unsere Fete, alle haben weniger Mühen und das Leben ist schön.«
    »So einfach ist es leider nicht, Miss Duval, obwohl ich Eurer Meinung bin. Doch die einzige, die hier über Kommen und Gehen entscheidet, ist die Mal'akin. Und sie war mit ihrer Anweisung mir gegenüber von Anfang an mehr als deutlich. Niemand darf zu ihr, bevor er nicht die Prüfungen gemacht hat.«
    »Und wenn man sie fragt?«, warf Zamorra ein.
    »Ich werde ihr natürlich berichten, was hier passiert ist. Und wenn sie etwas unternehmen möchte, wird sie das tun. So lange, Professor, tut es mir leid.«
    »Wie geht es denn jetzt weiter?«
    »Es ist spät. Jetzt werden wir erst einmal das Abendessen vorbereiten. Morgen stellen wir Euch dann die erste Prüfung.«
    »Und die wird sein?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen. Teil der Prüfungen ist es, zu zeigen, wie Ihr mit den Umständen hier zurecht kommt - obwohl ich da bei Euch keine Bedenken habe. Ich lasse euch jetzt kurz alleine. Ich muss mich um mein Dorf kümmern und dafür sorgen, dass die Wellen nicht zu hoch schlagen.« Er nickte Nicole zu.
    Die beiden Dämonenjäger sahen ihm stumm hinterher und beobachteten, wie der Anführer von Oxalis ging und am Eingang zum Langhaus von einer Gruppe neugieriger Männer empfangen wurde, bevor er die Tür hinter sich schloss.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Alle Dörfer sind gleich, sogar in der Hölle. Inklusive männlichen Initiationsritus. Großartig.« Sie ließ sich auf die Bank zurück sinken.
    Zamorra setzte sich neben sie. »Ein erstaunlich ehrlicher Mann, dieser Jared. Auch wenn er uns nicht alles sagt.«
    »Meine leichte Bekleidung und die lila Haare scheinen tatsächlich niemanden aufzufallen.«
    Zamorra sah sie an und grinste. »Nici, meine Liebe, ich befürchte, die sind hier Krasseres gewohnt.«
    »Hast du die geschlitzten Pupillen von diesem Gizur gesehen? Ich bezweifele stark, dass das Kontaktlinsen waren. Ich muss zugeben, so ein bisschen unheimlich ist mir das hier schon. Niemand ist das, was er zu sein scheint.« Nicole zog die Beine zum Schneidersitz hoch und zupfte nachdenklich an einer lila Strähne. »Chérie? Fandest du die Idee einer großen Fete wirklich so schrecklich?«, wechselte sie abrupt das Thema.
    Zamorra zögerte kurz, bevor er vorsichtig antwortete. »Ehrlich gesagt, wohl war mir bei der Sache nicht. Mir wären einige ruhige Tage mit dir weitaus lieber gewesen. Ich…« Er stockte.
    »Merlins Tod?«
    »Ja, auch. Und diese ganzen anderen Geschichten drum herum. Die Übertragung von Merlins Kräften, die Sache mit dem Schicksalswächter, die Zusammenarbeit mit Fu Long, Lucifuge Rofocale…« Zamorra machte eine unbestimmte Geste. »Aber ich weiß, dass du diese Fete ganz dringend wolltest. Wir sind so viel unterwegs, da wollte ich dir

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