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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Schmitz
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diese Freude nicht verderben. Obwohl mich die Ausmaße doch etwas… irritiert haben.« Er sah sie an. »Und sei mal ehrlich, es hätte nichts geändert, wenn ich es dir gesagt hätte.«
    Nicole dachte nach. »Nein, nicht wirklich. Ich bin nur etwas über die Folgen deiner Abneigung verblüfft.« Mit einer unbestimmten Geste umfasste sie den ganzen Raum.
    »Und ich erst, meine Liebe. Und ich erst.« Zamorra klopfte mit dem Fingerknöchel auf die grob gezimmerte Bank. »Ganz ehrlich, ich wäre jetzt lieber auf Château Montagne und würde mir von William einen Whisky bringen lassen, Gästehorden hin oder her.«
    Nicole seufzte. »Die haben jetzt riesigen Spaß - ohne uns. Und ich hatte mich so auf das Barbecue gefreut. Und auf die Canapés.«
    »Von Madame Claire?«
    Nicole nickte. Zamorra legte den Arm um sie.
    »Vielleicht lassen sie uns welche übrig.«
    Sie lehnte sich an ihn. »Diese gefräßige Bande? Das glaubst du doch selber nicht.« Sie machte eine Pause. »Du weißt schon, dass du mir so nicht aus der Nummer raus kommst, Chérie? Zugegeben, uns ist schon Schlimmeres passiert, aber mich einfach so zu einem Höllentrip in ein Dorf voller Männer zu entführen, die irgendwelchen sexsüchtigen Dämoninnen dienen…«
    Er küsste sie auf den Scheitel. »Wir lassen uns da schon was einfallen.«
    ***
    Savina nahm die Kanne und goss eine gelbgrüne Flüssigkeit in zwei Becher. »Sie hat dich wieder gehen lassen? Das sieht der Ministerpräsidentin gar nicht ähnlich«, sagte sie nachdenklich.
    Said hustete. Savina nahm die beiden Becher und ging zur Liege, auf der ihr Sohn lag. Leandra hatte ihm den Arm gerichtet und verbunden, eine feuchtes Tuch lag auf seinem geschwollenem Gesicht.
    »Hier, trink.« Die Mal'akin drückte ihm den Becher in die gesunde Hand. Said nahm ihn und richtete sich stöhnend auf.
    »Die Amazonen hat es jedenfalls nicht gefreut. Sie hätten sich wohl gerne noch etwas länger mit mir… ›unterhalten‹.« Er nippte erst vorsichtig, trank dann in tiefen Zügen. Als er den einen Becher gelehrt hatte, nahm Savina ihn ihm aus der Hand und gab ihm den anderen.
    »Das glaube ich dir. Feiges Pack, aber nicht dumm.« Sie lächelte. »Zamorra ist also ein dicker Fisch.« Sie ging zu dem kleinen Tischchen und füllte nach.
    Die kleine Kammer ihres Sohnes war, wie es einem Mann entsprach, spärlich eingerichtet, stellte Savina fest. Und doch empfand sie die Kargheit schon fast ein wenig deprimierend. Said besaß neben dem wackeligen Tisch nur noch einen Schemel und eine alte verzogene Truhe für seine wenigen Habseligkeiten. Die Liege war grob aus Holz gezimmert, als Decke diente ihm ein Fell, dass er entweder dazu verwenden konnte, um darauf zu liegen oder sich damit zuzudecken.
    Sein Quartier, ein einfacher Aufbau auf dem Dach der Vorratskammern, lag in der hintersten Ecke der Palisadenumfriedung neben der Küche. Weiter weg von den Wohnquartieren gab es keine Quartiere, aber es war eine Ehre für einen Mann, überhaupt bei den Mal'akin leben zu dürfen.
    Vielleicht hätte sie ihn doch besser in ihre Gemächer kommen lassen sollen, überlegte sich Savina, und nippte an ihrem Becher. Aber die Waffenälteste Leandra war der Ansicht, dass er erst einige Zeit ruhen sollte, damit seine Wunden besser verheilen konnten. Und irgendwie hatte die Mal'akin das Gefühl, dass sie ihren Sohn noch gut gebrauchen konnte. Da würde ein wenig Entgegenkommen ihrerseits nicht schaden.
    Said setzte sich vollends auf und lehnte sich an die Wand hinter seiner Liege.
    »Stygia wusste sofort, von wem die Rede war.« Ihm war es sichtlich unangenehm, dass die Mal'akin ihn hier und so sah. Er warfest entschlossen, sie trotz seiner Schwäche zu beeindrucken.
    »Ein Mensch, der die Ministerpräsidentin Hölle beeindruckt hat…«
    Savina ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen.
    »Und der am Tod ihres Vorgängers beteiligt war.«
    Savina drehte sich um. »Was hast du gesagt? Lucifuge Rofocale wurde doch von diesem Blutsauger vernichtet!«
    »Ja, aber Professor Zamorra hatte nicht wenig Anteil daran.«
    »Wie das?« Ihre Augen blitzten auf, doch ihre Stimme blieb ruhig.
    Said zuckte mit den Schultern, und bereute es sofort, als ein stechender Schmerz durch seinen Arm schoss. »Das konnte ich nicht herausfinden.« Er ärgerte sich darüber. Diese dreckigen Amazonen waren ihm dazwischen gekommen. »Ich weiß nur, dass er von irgendwoher große Macht bekommen hatte und beim Sturz von Luzifers Stellvertreter mit geholfen hat. Und

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