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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer
Autoren: Jason Dark
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klinge.
    Romana fuhr noch immer auf sie zu, lachte dabei und stieß ihren rechten Arm nach vorn.
    Im letzten Augenblick glitt Jane zur Seite, sonst hätte sich die Klinge durch ihre Bauchdecke gebohrt. Sie spürte das Ziehen in der Magengegend und das Zittern in den Knien. Bevor Romana das Messer in die Tür rammte, stoppte sie den Rollstuhl, drehte auf der Stelle, so daß sie Jane wieder anschauen konnte.
    Haß in den Augen, das Messer in der Hand. Sie sah aus wie eine wütende Killerin.
    Jane hatte sich wieder gefangen. »Okay, Romana, die Fronten sind jetzt geklärt. Wissen Sie eigentlich, was das gewesen ist, was Sie da getan haben? Wissen Sie das?«
    »Du wirst es mir sagen.«
    »Es war ein Mordversuch.«
    »Wie schön.« Sie lachte meckernd und schaute auf das Messer. »Soll ich es noch einmal versuchen?«
    »Seien Sie versichert, daß ich mich dann wehren werde. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ach, du willst mich umbringen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aus dem Rollstuhl werfen?«
    »Hören Sie auf mit dem Quatsch!«
    Sie hörte nicht auf und lachte wieder. »Das würde dir doch sicherlich gefallen, du Schlampe.« Sie funkelte Jane an. »Wie würde es dir denn gefallen, wenn ich mich selbst aus dem verdammten Stuhl hier katapultiere? Ich könnte das, und dann würde ich nämlich losschreien und den anderen klarmachen, daß du es gewesen bist, die mich aus dem Rollstuhl geworfen hat. Vor allen Dingen Raki und Greta würden sehr sauer werden, denn die beiden mögen mich.« Sie fing an zu schaukeln, um Jane zu zeigen, daß sie ihren Vorsatz tatsächlich in die Tat umsetzen wollte, aber die Detektivin kümmerte sich nicht um Romana. Sie huschte an ihr vorbei, öffnete die Tür und verließ das Zimmer, begleitet von Romanas wütendem Schrei, den auch Greta vernahm, die in diesem Augenblick den Fahrstuhl verließ, die Bettwäsche über dem Arm. Sie blieb plötzlich stehen und starrte Jane wütend an.
    »Was war da los?«
    »Das haben Sie doch gehört!«
    Greta trat einen Schritt auf Jane Collins zu. Obwohl sie kleiner war als die Detektivin, kam sie ihr bedrohlich vor. »Haben Sie Romana etwas angetan, Sie Hexe?«
    »Ich?« Jane lachte bitter. »Nein, bestimmt nicht. Wenn jemand eine Hexe ist, dann Ihre Romana, denn sie hat versucht, mich umzubringen. Sie wollte mich töten! Sie hat ein Messer, wissen Sie das?«
    »Ja.«
    »Sie sollten es ihr wegnehmen«, sagte Jane, drehte sich um und ließ die Frau stehen.
    Greta starrte ihr nach, bis Jane in ihrem Zimmer verschwunden war. Erst dann ging sie zu ihrem Schützling.
    Die Detektivin kochte. Sie hatte die Tür härter hinter sich zugehämmert, als sie es beabsichtigt hatte.
    In ihren Augen blitzte die Wut, und sie fragte sich, ob sie den Job tatsächlich bis zum bitteren Ende durchziehen sollte.
    Draußen drückte sich die Dämmerung gegen die Scheiben. Jane schaltete das Licht ein. Nicht das an der Decke. Sie entschied sich für eine kleine Stehlampe, die ihren Lichtschein in der Nähe des Sofas ausbreitete und auch einen kleinen Nähtisch erfaßte, der bei Janes erstem Eintreten auf der Oberfläche leer gewesen war.
    Das hatte sich geändert, denn auf der polierten Fläche lag eine Pistole.
    Ihre Pistole, die Astra!
    Obwohl Jane froh war, die Waffe wieder in ihrem Besitz zu wissen, schauderte sie doch leicht zusammen, weil sie daran dachte, daß jemand den Raum während ihrer Abwesenheit betreten hatte.
    Sofort schaute sie sich das Türschloß an.
    Einen Schlüssel suchte sie vergebens. Sie erinnerte sich zudem daran, daß auch in Romanas Zimmertür von innen und von außen kein Schlüssel gesteckt hatte.
    Es war das Haus der offenen Türen.
    Was es zu bedeuten hatte, wußte Jane nicht. Sie konnte aber nicht behaupten, daß es ihr gefiel.
    Bevor sie die Waffe wieder in den Gürtel schob, schaute sie nach, ob sie geladen war.
    Ja, die Kugeln steckten. Das Silber schimmerte matt. Sollte ein Vampir erscheinen, würde sie von der Waffe Gebrauch machen, das stand für sie fest. Jane ging zum Fenster. Das Licht störte sie, weil es sich in der Scheibe widerspiegelte. Deshalb löschte sie es. Als sie ihren Platz an der Scheibe wieder eingenommen hatte, fiel ihr Blick in den Park. Allerdings nicht an der Vorderseite, dieses Zimmer lag auf der anderen, wo sie auch keinen normalen Garten sah, sondern sich eine Parklandschaft ausbreitete. Hohe Bäume wuchsen hier schon seit Jahrhunderten. Laubbäume, keine Nadelbäume.
    Zwischen den Stämmen taten sich genügend
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