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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wirksam den Kampf gegen die Dämonen führen."
    „Zusammen erringen - ja. Aber was ist dann? Der Astralgeist des Magister Faust hat mich gewarnt. Er hat gesagt, daß ich zwei Konkurrenten im Wettstreit um die Macht habe. Wenn wir sie besitzen, wird nur einer von dreien sie behalten und ausüben können. Ich frage Sie jetzt, Magnus Gunnarsson: Sind Sie einer meiner beiden Konkurrenten?"
    Dorian packte den Isländer an den Schultern. Eine Weile hörte man nur das Heulen des Windes.
    „Ja", sagte Magnus Gunnarsson dann. „Aber vorerst müssen wir zusammen arbeiten. Wenn wir den Stein der Weisen erst einmal haben, wird der Bessere gewinnen."
    Ein tiefer Atemzug hob Dorians Brust. „Wer ist der dritte Konkurrent?"
    „Können Sie es sich nicht denken? Unga ist es, der Mann aus der Steinzeit."
    Dorian überlegte, ob Magnus Gunnarsson die Wahrheit sagte. Wollte er ihn gegen Unga aufhetzen? Aber welchen Sinn hätte das gehabt? Unga war lange Zeit ein Diener des Hermes Trismegistos gewesen, und es war gut möglich, daß ihm sein Vermächtnis zufallen sollte.
    Dorian war schwindelig. Er ließ Gunnarssons Schultern los.
    „Na gut", sagte er, „die Fronten sind geklärt. Wir halten zusammen, bis wir den Stein der Weisen haben, die Kraft aller Kräfte oder die große Macht der Weißen Magie. Dann werden wir auf faire Weise entscheiden, wer der Träger dieser Macht sein soll."
    „So habe ich es gemeint", antwortete Gunnarsson bedächtig.
    „Wissen Sie vielleicht doch mehr über Luguri, als Sie mir bisher erzählt haben?" wollte Dorian noch wissen. „Was hat es mit dem Erzbösen auf sich?"
    „Mir ist nicht mehr bekannt als dir. Luguri ist so alt wie Hermes Trismegistos. Er war in längst vergangener Zeit für die Schwarze Magie, was Hermes Trismegistos für die Weiße war. Bei dem Ringen um die Vorherrschaft kam es zu einer Patt-Stellung zwischen dem Beherrscher der Weißen Magie und dem Erzdämon. Keiner konnte gegenüber dem andern noch einen Vorteil erringen. Keiner mochte auch zurückstecken. So entschlossen sich die beiden Mächtigen, aus dieser Welt auszuscheiden und den Machtkampf anderen zu überlassen."
    „Und jetzt ist Hermes Trismegistos im Spiel. Also will die Schwarze Familie ihren Luguri aufwecken", sagte Dorian. „Ich verstehe. Wir wollen weitergehen, denn in dieser Nacht ist noch viel zu tun. Wir werden uns beim Schloß und vielleicht auch im Schloß umsehen und uns unsere Informationen holen."
    Dorian wandte sich um und ging weiter. Magnus Gunnarsson folgte ihm. Dorian sah den Gesichtsausdruck des Isländers nicht. Dieser hätte ihn nachdenklich gemacht.
    Gunnarsson sah böse und hämisch auf Dorians breiten Rücken. Er wollte das Vermächtnis des Hermes Trismegistos um jeden Preis, und an einem fairen Wettstreit war ihm nichts gelegen.

    Coco hatte ihren Fuß verbunden. Sie trug leichte Hausschuhe, die sie in ihrem Koffer gehabt hatte. Zusammen mit Pierre war sie jetzt auf dem Weg zu dem bösen Loch. Der Schwachsinnige trug Cocos Koffer und stützte sie.
    Pierre führte Coco über Pfade, die kaum als solche erkenntlich waren. Wilde Schafe hatten sie ins Gestrüpp getreten. Ein paarmal sahen Coco und Pierre auch die Schafe oder hörten ihr Blöken.
    Das dämonische Heulen hatte nach einer Dauer von einer halben Stunde aufgehört. Vereinzelte Sterne und der selten zwischen den dahinjagenden Wolken auftauchende Halbmond spendeten etwas Licht. Aber Coco sah im Dunkeln fast so gut wie eine Katze, und Pierre kannte jeden Fußbreit Boden hier.
    Eine Stunde vor Mitternacht erreichten sie den kleinen Hügel. Er befand sich etwa zwei Kilometer nordwestlich vom angenommenen Mittelpunkt der Insel. Coco spürte mit allen Fasern ihres Wesens eine unheimliche Ausstrahlung.
    Das war ein böser Platz, dem sie sich da näherten, ein verfluchter Ort. Sie konnte es körperlich spüren. Der Hügel war kahl, und es sah ganz so aus, als hätte man ihn künstlich angelegt. Im Umkreis von zehn Metern wuchs kein Busch und kein Baum, nicht einmal ein Grashalm.
    „Dort ist das böse Loch", sagte Pierre und führte Coco näher.
    Der Mond kam für ein paar Augenblicke zwischen den Wolken hervor. Pierre deutete mit dem Zeigefinger. Er wagte nicht, den vegetationslosen Kreis, der sich um den Hügel zog, zu betreten.
    Coco sah jetzt eine Höhle an der Seite des Hügels. Sie maß kaum einen Meter im Durchmesser. Pechschwarze Finsternis nistete darin. Sie taumelte zurück, als sie den Anprall dämonischer Kräfte spürte. Zugleich

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