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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kendrake, was Romana von ihm wollte.
    Blut, sein Blut!
    Das Begreifen erwischte ihn beinahe schmerzhaft. Kendrake wollte etwas sagen, er hatte bereits den Mund geöffnet, als Janes Stimme schrill dazwischen funkte.
    »Weg mit Ihnen, Kendrake! Weg!«
    Er wollte, aber er konnte es nicht. Seine Tochter hielt ihn fest, und ihre Hände schienen sich in Eisenklammern verwandelt zu haben. Brutal hatten sie den Körper umklammert, sie wollte das Blut, und sie hielt ihn weiterhin so, daß Jane nicht auf sie zielen konnte. Kendrakes Körper befand sich noch dazwischen.
    Jane mußte hoch, trotz ihres Fußes. Die Detektivin brauchte einfach eine bessere Schußposition. Die geweihte Silberkugel würde den Körper auch zerstören, wenn sie nur an der Schulter traf, das war nicht wie bei der klassischen Methode durch den Pflock, der dem Blutsauger ins Herz gerammt werden mußte.
    Sie stemmte sich hoch.
    Es dauerte alles nur Sekunden, und sie hütete sich davor, ihr Gewicht auf das linke Bein zu verlagern. Humpelnd wollte sie den ersten Schritt gehen, als Gretas Schrei wie Sirenengeheul so laut ertönte.
    Eine Warnung!
    Jane drehte sich.
    Der Schlag traf sie völlig unvorbereitet. Hand und Faust des Vampirs waren über die Sessellehne hinweggejagt, hatten Jane am Kinn, am Hals und an der Brust erwischt.
    Der Stoß riß sie von den Beinen. Sie stolperte dabei noch über den kleinen Hocker und landete zum Glück auf einem anderen Sessel, wobei die Pistole aus ihrer schweißfeuchten Hand rutschte.
    Das war der Moment, als Romana zubeißen wollte.
    Dagegen hatte Nurescu etwas. »Nein!« schrie er. »Der Mann gehört mir!«
    ***
    Auch Sir Walter Kendrake hatte die Worte gehört, und sie rissen ihn wie aus einem bösen Traum. Er hatte bereits mit seinem normalen Leben abgeschlossen, denn gegen die Kraft seiner Tochter war er nicht angekommen. Sie hatte bereits zum Biß angesetzt, als sie erstarrte.
    Die Stimme ihres Herrn und Meisters bremste die Gier nach dem Blut.
    Sie drehte sich um.
    »Laß ihn los!«
    Romana gehorchte ohne Widerspruch. Sie stieß ihren Vater zu Boden, wo er kniend blieb. Dann trat sie zur Seite, um Nurescu einen freien Blick auf sein Opfer zu gestatten.
    Sir Walter hob den Kopf. Er fühlte sich schon jetzt fertig und ausgelaugt, aber etwas zwang ihn einfach dazu, aufzuschauen, weil er endlich diejenige Person sehen wollte, die hinter seiner Tochter hergewesen war.
    Gut sichtbar stand der Rumäne vor ihm. Sein Gesicht war durch das frische Blut irgendwie erblüht, aber er sah trotzdem alt aus. Beide starrten sich an, und Nurescu war es, der die erste Frage stellte.
    »Erkennst du mich?«
    »Bitte…?«
    »Ob du mich erkennst, Kendrake?«
    »Wieso sollte ich?«
    »Ich heiße Nurescu!«
    Kendrake hatte den Namen gehört und fühlte sich wie von einem Peitschenhieb getroffen. Ja, Nurescu, er kannte den Namen sehr gut. Er wußte, was es bedeutete, denn er dachte sofort an den Waffentransport, den er persönlich nach Rumänien begleitet hatte.
    »Erinnerst du dich nicht, Kendrake?«
    »Doch!« flüsterte der Mann. Er schaute einem Speichelfaden nach, der aus seinem Mund hing. »Ich erinnere mich.«
    »Auch an die Toten?«
    »Ich habe niemanden getötet.«
    »Das weiß ich. Aber du hast auch nicht verhindert, daß sie nicht starben, Kendrake. Du hast indirekt für ihre Bestrafung gesorgt, und es war meine Familie, die diese Waffen brauchte. Bis auf einen wurden sie ausgelöscht, und dieser Überlebende bin ich. Schon damals wurde euch gesagt, daß ein Nurescu lange Jahre im Verborgenen existiert hat. Daß er überleben konnte, weil man ihm Blut brachte. Von Generation zu Generation hat es sich fortgesetzt, denn die Nurescus hat es bereits am Hofe Fürst Draculas gegeben. Doch die Blutbeschaffer wurden von den Soldaten getötet, auf deinen Befehl hin, und ich blieb allein zurück. Ohne Blut, aber mit der Rache in meinem Innern. Ich habe gewartet. Ich habe mir meinen Plan zurechtgelegt. Auch wenn es sehr lange gedauert hat, ich konnte dich hier in diesem Land finden und habe sehr bald herausgefunden, daß du eine Tochter hast, die du sehr liebst. Auch ich habe meine Familie geliebt. Du hast sie mir genommen, und ich habe dir jetzt deine Tochter genommen. Sie ist eine von uns geworden, sie zählt jetzt zu der Armee der Untoten, der Schattenwesen, die die Nächte unsicher machen, und sie gehorcht ihrem ureigenen Trieb. Sie braucht Blut, sie will es trinken, sie wird es trinken, und auch ich werde es säugen. Ich nehme mir dein

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