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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Luft etwas greifen.
    Kendrake nickte. »Ja, mein Kind, ja, ich…«
    »Lassen Sie das!« peitschte Janes Stimme. »Um Himmels willen, lassen Sie das sein!«
    Kendrake zuckte zusammen. Dann blickte er Jane an. Er sah nicht nur sie, sondern auch die Waffe, die die Detektivin in der rechten Hand hielt. Die Mündung zielte auf Romana.
    Sir Walter Kendrake brauchte nicht lange, um die Lage zu begreifen. Er atmete tief ein, danach stöhnte er auf und hatte endlich die richtigen Worte gefunden. »Verflucht noch mal, was tun Sie da! Wollen Sie meine Tochter erschießen?«
    »Ja!«
    Kendrakes Gesicht zeigte Wut und Schmerz zugleich. »Sind Sie denn wahnsinnig? Sie ist gesund geworden. Sie können Romana nicht…«
    »Sie ist kein Mensch mehr, Kendrake!«
    »Aber sie kann sich bewegen, kann sogar laufen.«
    »Warum wohl?«
    »Weil sie gesund ist!«
    »Nein, das ist sie nicht. Äußerlich mag es Ihnen zwar so vorkommen, aber sie gehört nicht mehr zu uns. Sie ist zu einem Vampir geworden, zu einem Geschöpf der Nacht. Sie ist in das Haus zurückgekehrt, weil sie hier Blut weiß. Unser Blut, Kendrake. Sie will und sie wird es sich holen, begreifen Sie das endlich!«
    Sir Walter stellte sich taub und ignorierte Jane, dafür blickte er seine Tochter um so länger an. »Jetzt sitze ich, du aber stehst. Wie oft habe ich mir das in den letzten Jahren gewünscht«, flüsterte er.
    »Wie oft habe ich davon geträumt. Meine Güte! Es ist wahr geworden.«
    »Ich mag dich, Vater!«
    »Ich dich auch, Kind!«
    Jane wußte nicht, ob sie schießen sollte oder nicht. Für sie war Romana eine Blutsaugerin, auch wenn sie es noch nicht bewiesen hatte. Jane dachte auch an den Fremden, der sie dazu gemacht hatte, und sie wollte noch einmal warnen.
    »Tun Sie nichts, was Sie bereuen könnten, Kendrake! Bleiben Sie sitzen! Berühren Sie Ihre Tochter nicht!«
    Er hörte nicht.
    Blitzschnell sprang er auf.
    Darauf hatte Romana nur gewartet. Sie warf sich ihrem Vater entgegen, der fing sie auf, und zwei Körper schienen miteinander zu verschmelzen.
    Über die Schulter des Mannes hinweg sah Jane das Gesicht der Frau. Und jetzt bekam sie die Bestätigung, denn Romana zerrte ihre Lippen zurück und legte ihre beiden Blutzähne frei…
    ***
    Wir hatten die Schüsse nicht nur gehört, sie hatten uns auch gewarnt. Und so würden wir uns hüten, wie zwei Blinde in die Falle zu laufen, obwohl wir in unserer Umgebung nicht viel sahen. Dunkelheit und Dunst hatten sich über den Park gelegt.
    Es war nicht schwer zu erraten gewesen, was die Schüsse bedeuteten. Da mußten die beiden Leibwächter aufeinander getroffen sein. Einer von ihnen als normaler Mensch, der andere als Vampir.
    Für uns stellte sich nicht mal die Frage, wer Sieger geblieben war. Wir glaubten nicht daran, daß der Mensch gewonnen hatte.
    Immer wieder gaben uns die Baumstämme Deckung. Wir hatten längst unsere eigenen Waffen gezogen und auch einen gewissen Raum zwischen uns gelassen. Es war immer schwerer, auf zwei Ziele zu feuern als auf eines. Trotz des Nebels konnten wir uns einigermaßen orientieren.
    Vor uns bewegte sich jemand. Ein Geräusch, ein Schatten. Suko hatte es ebenso gesehen wir ich, und er zischte mir eine kurze Warnung zu. Im nächsten Moment sahen wir das Licht. Keine normale Lampe, die jemand eingeschaltet hatte. Es waren die blassen, zuckenden, leicht bläulichen Flämmchen, für die es einen besonderen Namen gab - Mündungsfeuer!
    Schon hörten wir das Peitschen der Garbe, ein trockenes Geräusch, aber auch tödlich.
    Wir flogen zu Boden. Ich hatte es geschafft, hinter einen Baumstamm zu hechten und zog die Beine an, als ich auf dem Boden lag. Die Kugeln pfiffen in meine Richtung, aber sie erwischten mich nicht, denn sie hackten in den dicken Baumstamm, der mir Deckung gab. Sie rissen Rinde und kleine Holzstücke hervor, die mir noch um die Ohren flogen, obwohl ich in einer günstigen Deckung lag.
    Aber ich robbte weiter.
    Flach über den Boden schmierte ich hinweg. Ich wollte an diesen verdammten Untoten herankommen, und sicherlich versuchte es Suko von der anderen Seite ebenso, wobei ich natürlich hoffte, daß ihn die Kugeln nicht erwischt hatten.
    Der andere schoß nicht mehr.
    Leider wußte ich nicht genau, wo er sich verkrochen hatte. Irgendwo schräg vor mir, das war auch alles.
    Ich glitt weiter über den feuchten Boden hinweg. Den Kopf hatte ich leicht angehoben.
    Schattenhafte Buschgruppen nahmen mir einen Teil der Sicht. Der Vampir hatte es am besten. Die

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