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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Finsternis schützte ihn. Möglicherweise sah er uns auch und wartete nur auf eine günstige Gelegenheit für einen zweiten Angriff.
    Dazu kam es nicht.
    Die Gier übermannte ihn.
    Ich hörte das Knurren, dann einen leisen Schrei, der sicherlich nicht von ihm ausgestoßen worden war. Der Vampir hatte sein Opfer, er brauchte das Blut. Beide hockten irgendwo vor mir, und ich kam mit einem Sprung auf die Beine.
    Diesmal war Suko schneller. Er war das volle Risiko eingegangen.
    Er hatte seine Leuchte hervorgeholt, sie eingeschaltet und den Strahl schräg in die Dunkelheit schneiden lassen, wo er auch ein Ziel erwischte.
    Zweikörper sahen wir!
    Einer kniete und hatte den zweiten Körper leicht angehoben, um seinen Kopf gegen den Hals zu senken. Krishan hielt Raki fest, der inzwischen aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war, aber noch nicht wissen konnte, was mit ihm geschah.
    Der helle Strahl hatte das Gesicht des Blutsaugers erwischt. Eine schmutzige, gleichzeitig bleiche Fratze, in der der Mund weit offenstand.
    Er war bereit für den Biß!
    Und wir schossen.
    Ob er schon einmal zugebissen hatte oder nicht, darauf kam es jetzt nicht an.
    Die geweihten Silberkugeln aus den beiden Berettas hieben in den Körper des Blutsaugers.
    Ein Geschoß zerschmetterte einen Teil des Kopfes. Wo die andere Kugel getroffen hatte, war nicht zu sehen, doch als der Körper des Untoten endlich kippte, waren wir bereits von zwei Seiten her unterwegs zu unserem Ziel und trafen dort zusammen.
    Der Blutsauger lag auf dem Boden.
    Er zuckte nicht mehr, denn das geweihte Silber hatte bei ihm ganze Arbeit geleistet. Vor uns lag ein Toter, ein echter Toter, einer, der seine Erlösung gefunden hatte.
    Und Raki?
    Ich drehte die Lampe, um ihn anzustrahlen. Er hatte sich hingesetzt und schaute uns mit einem Blick an, in dem das reine Unverständnis lag. Er hatte allerdings seine linke Hand angehoben und fuhr über eine bestimmte Stelle am Hals.
    Ich folgte der Hand mit dem Licht, sah die beiden blutigen Schrammen und auch das Blut auf Rakis Fingerkuppen.
    Der Mann hatte irrsinniges Glück gehabt. Sein Leben verdankte er uns. Wären wir nur Sekunden später erschienen, hätte ihm der Vampir bereits das Blut ausgesaugt, und er wäre kaum mehr zu retten gewesen.
    »Sie wissen Bescheid?« fragte ich ihn.
    »Scheiße!« keuchte er und schüttelte den Kopf. Dabei starrte er noch immer auf seine beschmierten Fingerkuppen. »Das darf doch nicht wahr sein. Das ist ja Irrsinn, das ist…«
    »Es ist Krishan gewesen«, sagte ich.
    »Ja?!«
    »Und er war ein Vampir!«
    Raki nickte nur. Ihm fiel wohl ein, daß er sich seinen ehemaligen Kollegen anschauen mußte, drehte sich um und sah ihn bewegungslos neben sich liegen.
    »Zwei geweihte Silberkugeln«, erklärte Suko.
    Raki schwieg.
    Uns aber war klar, daß wir nicht gerade an der richtigen Stelle standen. Denn wir jagten nicht nur einen Vampir, sondern derer drei. Und die anderen beiden existierten noch. Wahrscheinlich nicht im Freien, sondern im Haus, wo andere Opfer auf sie warteten.
    »Wir sollten uns beeilen, John«, sagte Suko.
    Das taten wir auch…
    ***
    Sir Walter Kendrake hielt seine Tochter in den Armen. Er wußte, daß sie nicht mehr im Rollstuhl sitzen mußte, sie konnte aufstehen, sie konnte laufen, sie konnte tanzen, das alles hatte sie ihm bewiesen, und jetzt hatte sie sich in seine Arme geworfen.
    An ihr verändertes Aussehen wollte er einfach nicht denken, es ging ihm einzig und allein um sein Kind, das er wie ein Baby an sich gepreßt hielt.
    Aber Kinder sind nicht kalt. Kinder atmen auch und verströmen Wärme…
    Das traf bei seiner Tochter alles nicht zu. Kendrake befürchtete nun auch, den Körper einer Toten in den Armen zu halten.
    Tote? Eine wirklich Tote? Oder vielleicht nur eine lebende Tote? Eine Blutsaugerin?
    Sie hatten darüber gesprochen. Er wußte von den Warnungen, und das alles kehrte wieder zurück.
    Jetzt stand sein Wissen klar vor ihm. Dieser Körper gehörte zwar seiner Tochter, aber es war nicht mehr die Romana, die er all die Jahre über gekannt hatte. Sie war zu einer anderen geworden.
    Kendrake flüsterte ihren Namen.
    Er hörte das Lachen.
    Dicht an seinem Ohr war es aufgeklungen. So widerlich, gemein und auch triumphierend. Zudem stellte er fest, daß seine Tochter dabei war, ihren Kopf zu bewegen, während ihre Arme ihn so hart umklammert hielten, daß er nicht mehr in der Lage war, diesen Griff zu sprengen.
    Seine linke Halsseite lag frei, und plötzlich wußte

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