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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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betreten.
    Er bekam einen ersten Schauer, ließ sich davon nicht abhalten und duckte sich, um in die Höhle einzutauchen.
    Hinter ihm schlugen die Zweige wieder wie ein natürlicher Vorhang zusammen und schützten den Einstieg.
    Frank war stehengeblieben. Er schaute in das stockige Dunkel vor sich hinein, ohne jedoch etwas erkennen zu können. Durch den natürlichen Wand sickerte nur wenig Licht.
    Frank Madson war nicht unvorbereitet losgefahren. Er hatte eine Taschenlampe eingesteckt, die er nun einschaltete und damit in die Tiefe leuchtete.
    Der Strahl fand seinen Weg. Er zerriß das dichte Dunkel, und der Mann nickte zufrieden, als er sah, daß er schon nach wenigen Metern würde aufrecht gehen können, was ihm natürlich sehr lieb war.
    Wenn es für ihn je eine absolute Stille gegeben hatte, dann jetzt. Er hörte keine fremden Geräusche, nur die, die er selbst verursachte.
    Zu sehen war nichts.
    Nur Wände, die noch immer deutlich die Spuren der Werkzeuge zeigten.
    Tiefer und tiefer ging er, immer dem hellen Licht seiner Lampe folgend, das ihn aber plötzlich irritierte, denn in das künstliche Licht hinein hatte sich ein anderes gedrängt.
    Da bewegte sich etwas.
    Frank Madson blieb stehen und schaltete die Lampe aus.
    Tatsächlich entdeckte er weit vor sich einen hellen Schein, der aber nicht von einer Taschenlampe stammte, denn dazu war er zu weich und auch farblich anders.
    Der Mann brauchte nicht lange zu überlegen, was dort zurückgelassen worden war. Das Licht sagte ihm genug. Da standen Kerzen, deren Dochte von Flammen umtanzt wurden.
    Er hatte den Eindruck, sich allmählich dem Zentrum oder einer Opferstätte zu nähern. Auch die Luft war nicht mehr so frisch wie sonst. Sie hatte sogar einen unangenehmen Beigeschmack.
    Seine Umgebung war dumpfer geworden. Sie hatte sich um ihn herum zusammengezogen, als wollte sie ihn allmählich erdrücken. Es war hier unten noch wärmer geworden, und so blieb es nicht aus, daß er zu schwitzen begann. Tropfen lösten sich von seiner Stirn. Sie liefen in dünnen Bahnen an seinen Wangen entlang, und er merkte, daß er immer nervöser wurde. Allmählich sah er auch klarer und stellte fest, daß die Kerzen nicht auf dem Boden standen, sondern etwas erhöht.
    Bis zu diesem Punkt war Barney nicht vorgedrungen. Er hatte auch nichts von irgendwelchen Kerzen erzählt, obwohl er sie hätte sehen müssen. Wenn sie gestern nicht gebrannt hatten, dann mußte sie in der Zwischenzeit jemand angezündet haben.
    Aber wer?
    Frank gab zu, daß ihm der Gedanke daran überhaupt nicht gefiel. Dieser Jemand war nicht nur eine unbekannte Größe, es konnte auch eine gefährliche für ihn werden, denn er war schließlich in ein fremdes Gebiet eingedrungen, und das hatten andere nicht gern.
    Bisher war er nicht stehengeblieben und hatte sich auch nicht gedreht. Das änderte sich, als er stoppte, auf der Stelle kehrtmachte und den Weg zurückleuchtete.
    Zu sehen war nichts.
    Der kalte Lichtarm traf ins Leere. Es gab kein Hindernis, das ihn gestört hätte.
    Ich bin allein, dachte Frank. Ich bin allein. Er wiederholte den Satz einige Male vor sich hinflüsternd, doch er wollte sich nur etwas einreden.
    Dort, wo die Kerzen ihren Platz gefunden hatten, war die Höhle zu Ende. Es gab kein Weiterkommen mehr. Er sah sich alles aus der Nähe an. Auf die Lampe verzichtete er dabei, da er die Batterie schonen wollte. Wichtig waren die Kerzen und vor allen Dingen das, was sich allmählich in ihrem Schein hervorkristallisierte.
    Die Querwand, das Ende des Stollens, war nicht so glatt wie die anderen Wände oder die Decke über ihm. Sie war aufgeteilt in vier kleine Nischen, die neben- und übereinanderlagen. Aber nur vor einer Nische leuchteten die fünf Kerzenflammen.
    Ihr Licht reichte aus, um in die dahinterliegende Nische hineinzuleuchten, aber es streifte auch die anderen Öffnungen, von denen zwei leer waren.
    Frank staunte beim Näherkommen immer mehr. Die fünf Kerzen standen vor der Nische oben links.
    Der Inhalt hinter ihnen sah aus, als gehörte er zu den Requisiten eines Gruselfilms.
    Gebeine und ein Schädel lagen in der Nische. Alte Knochen, die von Schultern, Armen oder Beinen stammten. Aber auch einen Rippenbogen entdeckte Frank. Er lag hinter dem halbzerstörten Schädel wie eine Brücke. Es kostete den Mann schon eine gewisse Überwindung, um noch näher an die Nischen heranzutreten. Seine Augen weiteten sich, denn er sah noch mehr.
    Blut verteilte sich auf dem Rand der Nische, wo auch

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