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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Zudem hatte sie nachweislich auch die Kuppel verlassen, denn sie war für die Vernichtung auf Maiisaros Welt ganz persönlich verantwortlich.
    »Könnt ihr die Kuppel denn auch verlassen, wenn ihr das wollt?«
    Aligwa klang enttäuscht und traurig, als sie antwortete. »Früher ja, aber heute können das nur noch die älteren unter uns.« Zamorra fragte sich, wie alt die wohl waren, doch er kam nicht mehr dazu, diese Frage zu stellen. Eine zweite Stimme aus der Kuppel mischte sich ein. Eine, die man durchaus als männlich bezeichnen konnte.
    »Aligwa - geh nach hinten. Unser Gefangener hat sicher keinen Anspruch drauf, Fragen von uns beantwortet zu bekommen.« Aligwa verschwand. Nur noch die tiefe Stimme blieb übrig.
    » Und du, Zamorra, mach dir keinerlei Hoffnungen. Du wirst aus dieser Kuppel keine Hilfe erhalten - und von außen erst recht nicht. Bald wird das Weltennetz geknüpft sein. Dann wirst du erleben, wie unsinnig dein Geschrei war, dass dadurch die Galaxie in Gefahr geraten könnte. Du wirst sehen, wie das Netz vor der Angst schützt. Bald schon - warte nur ab! Und schließlich warst du es, der die Angst indirekt wieder beschworen hast. Vergiss das niemals. «
    Die Stimme schwieg. Zamorra wusste genau, worauf der Herrscher angespielt hatte. Durch frühere Zeitreisen von Zamorra und seinem Team waren Zeitparadoxa entstanden, aus denen heraus die Spiegelwelten geboren wurden. Als sie dann alle in einem gewaltigen Crash ausgelöscht worden waren, hatte der mentale Impuls von ungezählten sterbenden Individuen die Angst auf die galaktische Bühne gerufen. So zumindest die Version der Herrscher, die daraufhin ihren Plan in Angriff genommen hatten.
    Zamorra hatte in einer Vision auf Maiisaros Welt in eine tiefe Vergangenheit sehen können, in eine fremde Galaxie hinein, in der eine große Völkergemeinschaft friedlich zusammen gelebt hatte. Doch dann war der Killer erschienen, der die Angst genannt wurde. Keine Raumschiffflotte und kein Verbund der stärksten Magier aller Welten hatten sie stoppen können. Planet um Planet wurde vernichtet. Dann hatten die Völker sich entschieden, ihre Heimat aufzugeben. In einem endlos langen Konvoi von Raumschiffen waren sie aus ihrer Galaxie geflohen.
    Nur die mächtigsten ihrer Magier hatten sich zum Kampf gegen die Angst gestellt, um diese von den Fliehenden abzulenken. Die Magier wurden voller Ehrfurcht die schwarzen Flammen genannt… und keiner von ihnen wurde je wieder gesehen. Der Konvoi jedoch schaffte es, unbemerkt zu entkommen - in die Milchstraße.
    Ein großer galaktischer Hintergrund also, doch was war daraus geworden? Außer den Herrschern in ihrer Kuppel schien niemand sonst überlebt zu haben.
    Zamorra überdachte jedes einzelne Wort, das Aligwa zu ihm gesagt hatte.
    In dieser Kuppel - was steckte dort drin?
    Lebewesen wie Maiisaro eines war?
    Oder die Geister einer lang vergangenen Epoche?
    Darauf wusste Zamorra keine Antwort…
    ***
    Vinca von Parom landet dicht beim Kokon von Armakath.
    Als er den Transit beendet und seinen Speer abgebaut hatte, kam ihm ein seltsamer Gedanke. Vielleicht war das seine letzte Reise im Speer gewesen. Wenn er hier vor der weißen Stadt der Hölle scheiterte, würde das sein Ende bedeuten - dieses Gefühl war sehr intensiv in ihm. Er konnte es einfach nicht verdrängen.
    Keine zehn Schritte von ihm entfernt warfen sich ein halbes Dutzend Dreibeine herum und flohen in heller Panik. Wahrscheinlich hatten sie ihn für einen strafenden Gott gehalten. Die Dreibeine waren ein Beispiel dafür, dass die Hölle vielschichtiger war, als selbst Professor Zamorra das vermutet hatte.
    Als Armakath hier entstanden war, da hatten die Dreibeine die Stadt zu verehren begonnen. Sie hielten sie für ein Zeichen, ein Zeichen einer Veränderung, die den untersten Wesen in den Schwefelklüften eine bessere Zukunft bringen würde.
    Alles in der Hölle war schlecht, war böse. Das stimmte im Prinzip auch so, doch selbst hier gab es mächtige Schattierungen. Auf der einen Seite waren die uralten Dämonen, die über alles herrschten, deren Macht so unermesslich war, dass sie sich nur untereinander bekriegen konnten. Sie spannen Intrigen gegeneinander, lauerten auf den kleinsten Fehler des anderen und schlugen dann sofort zu. Dann gab es die Vampire, die sich in ihrer Arroganz für die Krone der höllischen Schöpfung hielten. Alle zusammen herrschten sie über die Untervölker, die nur für niedrige Dienste benötigt wurden, die das Leben von Sklaven,

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