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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hier erschienen.
    Dann machten die Krieger alle einen Schritt nach vorne.
    Und die geballte Energie fand Kontakt zum Kokon um die weiße Stadt Armakath.
    ***
    Und plötzlich war sie frei!
    Schaina fühlte das Zittern, das durch die prächtige Wurzel lief. Es war der Wandlerin tatsächlich gelungen, sich durch die Wurzel hindurch nach unten zu bewegen. Auf unsicheren Beinen kam sie hoch, knickte wieder ein und blieb einen Moment lang so liegen.
    Täuschte Schaina sich? Sie glaubte ein Zittern zu erkennen, das durch die Wurzel lief. Reflexartig wollte sie sich wieder zu ihr begeben, doch da war erneut die Stimme in ihrem Kopf, die freundlich zu ihr sprach.
    »Du hast es geschafft. Nun komm an die Oberfläche zum Kokon. Beeil dich, ich warte hier auf dich. «
    Wie in Trance wandte Schaina sich von der Wurzel ab und begann den Schacht nach oben zu steigen. Ja, sie würde zurück kommen, denn das Gefühl bei der Wurzel zu sein, sich mit ihr ganz zu verbinden, war unbeschreiblich schön für die Wandlerin. Doch zuvor musste sie sich doch von ihrer Mutter verabschieden. Sie würde sich schon große Sorgen um ihr Kind machen.
    Als Schaina den Schachtausstieg erreicht hatte, sah sie den Strahl, der sich aus tausenden feiner Lichtbahnen hoch über den Gebäuden zusammenfügte. Dort schoss er dann zum Himmel und verschwand durch die Wolkenballung hindurch.
    Schaina stand stumm und wie erstarrt da. Etwas fiel von ihr ab… ein Denken, dass ihr von der Wurzel suggestiert worden war. Alles war gut, alles war richtig…
    Doch was die junge Wandlerin hier sah, war das Gegenteil davon. Was geschah hier? Die schwarzen Flammen auf den Dächern, die dummen Urbanen, die sie stets belächelt hatte - hatten sie ihre Bestimmung gefunden? Schaina hatte keine Ahnung, was das hier alles bedeuten mochte, doch es war für ihre Welt sicher nicht gut. Ein Anflug von Panik machte sich in ihrem Denken breit. Es gab Mythen auf ihrer Welt, die von einem Untergang der Zivilisation sprachen - von einem mächtigen Feuer, daß alles und jeden verzehren würde. Schaina hatte nie daran glauben können, doch was sie hier sah, ließ sie zweifeln.
    »Komm zur Kokonwandung - schnell… ich versuche dich zu lenken.«
    Schaina sah sich verwirrt um. Der Kokon umspannte die ganze Stadt. Wohin sollte sie sich nun wenden? Und doch setzten sich ihre Füße wie von selbst in Gang. Sie kannte nun ihr Ziel.
    Schaina begann zu laufen…
    ***
    Lakir hatte noch einiges vom alten Denken in sich.
    Es war lange her, seit sie sich von der Wurzel auf Parom getrennt hatte. Sie wusste nicht einmal so genau, ob noch etwas von dieser Wurzel existierte, denn der Kokon auf Parom hatte sich selbst zerstört. Aber tief in Lakir war etwas von der Philosophie der weißen Städte übrig geblieben, und dieser Rest hielt sich hartnäckig in ihrem Bewusstsein.
    Es war ihr klar, dass ihre Aktion hier am Kokon der achten Knotenwelt absolut wichtig war. Würde Lakir Erfolg haben, konnte das den Plan der Herrscher entscheidend beeinflussen, ja, ihn ins Wanken bringen. Dennoch fühlte sie sich nun wie eine Verräterin an einer Sache, die ihr einmal heilig gewesen war.
    Es war ihr gelungen, mental Kontakt mit der Wächterin dieser Stadt aufzunehmen. Das war nicht ungewöhnlich, denn erfahrene Wächterinnen tauschten sich oft untereinander auf diese Art und Weise aus. Und Lakir war mehr als erfahren - ihr hatte es früher oblegen neue Wächterinnen auszubilden, die mit ihrer Bestimmung nicht zurecht kamen.
    Die junge Frau, die hier zur Wächterin gemacht worden war, verfügte über erstaunliche Fähigkeiten, die Lakir zuvor noch bei keinem Lebewesen so erlebt hatte. Sie hieß Schaina und war in diese neue Rolle förmlich hinein geworfen worden. Der Tod der eigentlichen Wächterin hatte wohl ein so rasches und unüberlegtes Handeln erforderlich gemacht. Doch diese junge Frau war anders - in ihr war noch der Wille, ihr altes Leben nicht so einfach herzuschenken. Zumindest nicht so abrupt.
    Die junge Frau hatte es tatsächlich geschafft, sich von der Wurzel zu lösen, wenn auch auf eine geradezu unheimliche Art. Lakir konnte spüren, wie Schaina den Kokon und den Strahl der Knotenwelt panisch erfasste. Die Paromerin hatte auf eine solche Reaktion gehofft.
    Doch wie würde die Wurzel reagieren, wenn ihre Wächterin sogar aus der Stadt fliehen konnte? Doch das mußte erst einmal geschafft werden. Dann würde man sehen…
    Lakir war nach wie vor hoch konzentriert, denn sie musste Schaina lenken - genau

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