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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hierher an diese Stelle innerhalb des Kokons, vor der sie nun stand und wartete. Noch einmal schickte sie ihre Gedanken durch die Wandung hindurch. Mochte der Kokon auch noch so widerstandsfähig sein, mochte er auch jegliche Magie zurückweisen - Gedanken und Emotionen konnte selbst er nicht bremsen.
    Lakir legte ihre Handflächen gegen die Hülle. Sie konnte es spüren: Schaina war auf dem Weg zu ihr. »Du musst dich beeilen, Schaina. Viel Zeit hast du nicht mehr… die Wurzel wird nach dir rufen. Durchdringe den Kokon, wie du es bei der Wurzel getan hast.«
    Dann war die junge Frau da, direkt vor Lakir, nur getrennt durch die vibrierende Hülle. Und Schaina tat, was Lakir ihr gesagt hatte. Zunächst war da nur ein winziger Druck, den die Paromerin spürte, doch dann beulte sich der Kokon vor ihr aus… bis zwei Handflächen sichtbar wurden. Nun glaubte Lakir an ihren Erfolg. Sie würde die junge Frau retten können. Zwei Arme streckten sich durch die Hülle hindurch und Lakir fasste Schainas Hände um ihr zusätzliche Kraft zu übermitteln.
    Nicht lange darauf konnte Vincas Frau das Gesicht und den vorderen Teil von Schainas Körper sehen. Mit Macht drängte sie nach außen. Doch dann begann das, was Lakir befürchtet hatte.
    Es war im Grunde nur eine Ahnung, doch die bewahrheitete sich jetzt. Die Wurzel realisierte, dass ihre Wächterin sie verlassen hatte - mehr noch: Sie fühlte ganz genau, dass Schaina aus der Stadt floh. Unmöglich, doch es geschah.
    Und die Wurzel begann zu schreien…
    Sie tat es in einer Frequenz, die Lakir fast der Verstand raubte. In ihrem Kopf schienen Vulkane auszubrechen, Stürme zu toben und der Boden unter ihren Füßen zu erbeben. Wenn sie das so heftig empfand, wie mochte es dann erst in Schaina aussehen?
    Ein Blick reichte aus um Lakir zu bestätigen, dass ihr Plan scheitern würde. Schainas Gesicht war zu einer Maske aus Schmerz und Entsetzen geworden. Die junge Frau schrie lautlos auf. Langsam zog sich ihr Körper wieder zurück, in die Stadt hinein. Lakir wusste, wie eng die Bindung zwischen Wurzel und Wächterin sein konnte, doch in diesem besonderen Fall - in dieser Phase des Plans - mußte das noch um vieles stärker sein. Die Wurzel bot all ihr Potential auf, um die Wächterin zurück in die unterirdische Höhle zu bekommen.
    Lakir setzte alles auf eine Karte - es war keine Trumpfkarte, kein Siegerblatt, sondern nur eine mit einem schwachen Wert. Die Chancen standen schlecht. Doch die Paromerin wollte nicht zusehen, wie ihre Hoffnungen zerrannen. Ihre, und die der ganzen Galaxie.
    Sie packte kräftig zu und zog an Schainas Armen.
    »Kämpfe, Mädchen, du musst kämpfen. Denk an deine Mutter, an all die, die du liebst. Kämpfe!«
    Schaina riss die Augen auf und sah in Lakirs Gesicht, in dem die Entschlossenheit geschrieben stand. Dann, als Lakir schon nicht mehr daran glaubte, wurde aus Schainas stillem Aufschrei die blanke Wut. Die Augen der jungen Frau blitzten auf.
    »Nein! Ihr habt euch die falsche ausgesucht. Ich bin es nicht, bin nicht das Opferlamm, das sein Leben für eure Sache hergibt. Nicht ich! Euer… Plan… geht mich nichts an. Lasst mich gehen. Jetzt!«
    Mit all ihrer verbliebenen Kraft warf sie sich in Lakirs Richtung. Die Augen traten weit aus ihren Höhlen hervor, Blut lief aus der Nase der Wandlerin. Dann schnellte sie mit einem Ruck nach vorne, fiel zu Boden und riss Lakir mit sich. Mit einem schmatzenden Geräusch schloss sich die Stelle, an der Schaina den Kokon durchschritten hatte.
    Etwas im Kokon zuckte hell auf. Der Schrei der Wurzel wurde zu einem Crescendo aus Mißtönen, die nun auch Lakir Nase und ihre Ohren bluten ließ. Mit ihrer letzten Energie riss die Paromerin Schaina vom Boden hoch und zerrte sie hinter sich her.
    Weg von hier! Egal wohin - nur weg vom Kokon der achten Knotenwelt… das war alles, was Lakir noch denken konnte.
    ***
    Er war nun der Strahl.
    Er hatte das Ziel erreicht und war glücklich. War er das wirklich? Etwas nagte an ihm - in ihm. Das konnte doch nicht sein, denn seine frühere Existenz hatte er aufgegeben, wie es seine Aufgabe als Krieger einer der Knotenwelten gewesen war. Freiwillig? Daran erinnerte er sich nicht mehr, aber wozu auch?
    Die Reise hierher war wundervoll gewesen.
    Er hatte keine Augen, war nicht mehr menschlich, doch er sah dennoch. Er durcheilte das All mit unfassbarer Geschwindigkeit. Planetensysteme rasten an ihm vorüber. Er sah die Schönheit einer Doppelhelix, sah Sternennebel, wie sie sicher

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