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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenig später kein Jagdgewehr, sondern eine militärische Schußwaffe, wie sie auch von Soldaten benutzt wurde. Ein G3.
    Sie war zufrieden. Mit dem Ellbogen stieß sie die Schranktür wieder zu. Jegliche Angst und Unsicherheit waren aus ihrem Verhalten verschwunden. Sie fühlte sich stark, unangreifbar. Sie war bereit, es mit jedem Gegner aufzunehmen, und sie würde auch töten, daran gab es nichts mehr zu rütteln.
    Mary Sinclair öffnete die Haustür, aber sie tat es sehr langsam, weil sie zugleich noch nach draußen lauschen wollte, ob sich ihr Mann bereits auf dem Weg befand. Denn er kam als einziges Opfer in Frage, und sie lauschte auch den Befehlen in ihrem Gehirn, die ihr von einer fremden Macht gegeben wurden.
    Sie war bereit.
    Mit einem Ruck zerrte sie die Tür auf und hörte bereits das Motorengeräusch des Geländewagens.
    Er kam.
    Mary Sinclair lächelte böse.
    In ihren Augen lag ein fremder und kalter Schimmer. Als hätte sich das Licht des Gestirns darin verfangen…
    ***
    Horace F. Sinclair war auf keinen Fall wohl zumute, als er die Küche verlassen und seine Frau allein zurückgelassen hatte. Er hatte es ihr gegenüber bewußt nicht deutlich genug ausgesprochen, aber er ging davon aus, daß die Bedrohung geblieben war und sie, je mehr Zeit verging, auch immer mehr zunahm.
    Irgendwann mußte sich der verfluchte Schatten zeigen, um das zu vollenden, was er begonnen hatte und wo er gestört worden war. Horace wußte noch, wie es war, wenn ein Mensch keinen eigenen Willen mehr hatte. Zwar konnte er sich nicht an alle Details erinnern, aber er dachte daran, wie dumpf und schlecht er sich gefühlt hatte, als er unterwegs gewesen war. Oder war es später gewesen? Hatte er überhaupt etwas gefühlt?
    »Verdammt noch mal, ich weiß es nicht«, flüsterte er und öffnete die Verbindungstür zwischen Haus und Garage. Er zog sie weit auf und hatte den Eindruck, in eine dunkle, gefährliche und grausame Welt zu blicken, die wie ein schwarzes, gefräßiges Monster vor ihm lag. Als seine Hand zum Lichtschalter glitt, spürte er die zweite Haut auf seinem Arm, eine Folge der Furcht, die ihn überfallen hatte.
    Er knipste das Licht an.
    Die Finsternis verschwand schlagartig, als die Leuchtstoffröhre an der Decke aufgehört hatte zu flackern und ihr kaltes Licht auf den in der Garage stehenden Wagen warf.
    Das Fahrzeug war grauschwarz lackiert worden und schimmerte auf dem Dach wie ein dunkler Spiegel.
    Noch in der Tür blieb Horace F. Sinclair stehen, weil er sich zuvor umschauen wollte.
    Verdächtiges sah er nicht.
    Kein Schatten hielt sich zwischen den Wänden auf, die hellgrau gestrichen waren. Die Garage war groß genug, um dort auch Werkzeuge unterbringen zu können. In die Rückwand geschlagene Haken hielten sie fest, und auf einem Metallregal lagen die kleineren Geräte wie handliche Hacken und Schaufeln zwischen Blumentöpfen verteilt und viereckigen Kästen mit Blumenzwiebeln und anderem Saatgut.
    Auch leere Bier- und Wasserkästen hatten in der Garage ihren Platz gefunden, und Horace, der sich immer über den Krempel geärgert hatte, war jetzt froh, daß es ihn gab. Denn er war so herrlich normal, im Gegensatz zu dem verfluchten Schatten.
    Er war nicht zu sehen.
    Sinclair atmete auf, als er den Schlüssel aus der Tasche hervorholte. Die Fahrertür brauchte er nicht aufzuschließen, und auch die Beifahrertür war offen.
    Er stieg ein.
    Das Garagentor reagierte auf das Signal der Fernbedienung. Sie lag griffbereit auf dem Armaturenbrett nahe des Fensters, und Sinclair legte sie auf seinen Schoß.
    Er schob den Zündschlüssel in die schmale Öffnung. Obwohl er alles so machte wie immer, kam es ihm langsamer vor als sonst. Das mußte einfach an der Spannung liegen, die sein Innerstes aufgewühlt hatte.
    Der Motor sprang an. In der Garage klang er anders als draußen. Er dröhnte regelrecht. Sinclair faßte mit der linken Hand nach der flachen Fernbedienung, hielt sie gegen die Scheibe und drückte auf eine kleine Sensortaste. Es dauerte einige Sekunden, bis sich das Tor bewegte. Gemächlich schwang es in die Höhe.
    Sinclair rechnete mit dem Schlimmsten. Auch damit, daß plötzlich der Schatten vor dem Tor erscheinen würde, weil er genau dort auf ihn gelauert hatte.
    Dieses Pech überkam ihn nicht. Der Weg nach draußen war frei. Er schaltete das Licht der Scheinwerfer an und schaute auf die beiden Lichtkegel, die sich in einer gewissen Entfernung vereinigten.
    Es tat ihm gut, es ging ihm besser, und wenn

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