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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoffnung aufgegeben", sagte der Burgherr anstelle einer Begrüßung.
    „Welche Hoffnung?" erkundigte sich Arqualov, der im Augenblick tatsächlich nicht wußte, was gemeint war.
    „Laß sie eintreten!" rief Murcon zur Seite hin.
    Arqualov fuhr herum. Durch eine Tür, die er bisher noch nie bemerkt hatte, trat eine hochgewachsene, breitschultrige Gestalt, die in eine silbern schimmernde Rüstung gehüllt war. Eine Sekunde lang war Arqualov starr vor Überraschung, dann eilte er auf den silbernen Riesen zu.
    „Parlukhian!" schrie er.
    Der Mann, der jahrelang als Geschützmeister an Bord seines Schiffes gedient hatte, breitete die Arme aus und begrüßte seinen ehemaligen Kommandanten mit einer heftigen Umarmung. Als Arqualov aufsah, war eine zweite Gestalt durch die Türöffnung zum Vorschein gekommen: Lauridian, der Anführer der Einsatztruppen.
    Arqualov begrüßte auch ihn, und danach kamen Tanniserp, der Orteroffizier, und Sinqualor, der Quartiermeister. Sie alle hatten einst unter Arqualov gedient, aber als dieser sich auf ein Unternehmen einließ, das ihnen zu riskant erschien, waren sie abgemustert und in Irritts Dienste getreten. Die Vorsicht hatte sich gelohnt, denn bei dem genannten Unternehmen war Arqualov von denen, die er für hilflose Opfer gehalten hatte, vernichtend geschlagen worden.
    Der Zwist der Vergangenheit war vergessen, als Arqualov nun inmitten seiner ehemaligen Getreuen stand.
    „Wen habt ihr noch mitgebracht?" fragte er.
    „Gut und gerne zwei Bootsmannschaften!" rief Parlukhian. „Frauen und Kinder, Geräte, kostbaren Wein - alles, was man zur Bequemlichkeit braucht!"
    Murcon stand abseits. Er verfolgte die Szene mit Interesse. Ein Teil der Freude, die die wiedervereinten Freibeuter empfanden, schien auf ihn überzuspringen und vertrieb die mürrische Weltfremdheit, die ihr: in den vergangenen Jahren beherrscht hatte.
    Arqualovs Blick wurde plötzlich ernst.
    „Was aber ist mit Irritt?" fragte er. „Sie habt ihr nicht mitgebracht?"
    Parlukhian, Tanniserp. Lauridian und Sinqualor sahen einander an. Ihre Gesichter sollten betreten wirken, aber um ihre Mundwinkel zuckte es verdächtig.
    „Das Schicksal wollte nicht...", begann Parlukhian.
    Da tönte es vom Eingang her: „Hier bin ich, Arqualov, du alter Roßtäuscher!"
    Es war eine helle, klare Stimme. Arqualov wirbelte herum. Unter der Tür stand die hochgewachsene Gestalt einer jungen Frau von vollendeten Formen, mit einem ebenmäßig geschnittenen Gesicht von beeindruckender Schönheit und einer Fülle brandroten Haares, das bis über die Schultern herabreichte.
    „Irritt!" schrie der Freibeuter.
    Einen Augenblick später lagen Irritt und Arqualov einander in den Armen. Die Freibeuter jubelten, und die Freude, die seine Gäste empfanden, spiegelte sich in Murcons Miene.
     
    4.
     
    Der Tolle Vollei begann Verdacht zu schöpfen, als er nirgendwo auch nur eine Spur der Wahren Zaphooren bemerkte, die nach Narneys des Wüstlings Aussage diese Gegend unsicher machten. Eine Zeitlang war er versucht, umzukehren und den Wüstling zur Rede zu stellen. Dann aber entschied er, er werde damit warten, bis er das Gebiet der Freidenker erreicht hatte. Es ging Narney wahrscheinlich um nichts anderes als den Ruhm, den Gastwirt ergriffen zu haben -einen kurzlebigen Ruhm, den Vollei ihm ohne Mühe wieder abnehmen würde.
    Das Zentrum des Bereichs der Freidenker war ein weiter, kreisrunder Raum, den sie „den Platz" nannten.
    Dort hielten sie ihre Versammlungen ab, und die Türen in den Wänden des Platzes führten zu den Wohnungen, in denen Rudnof und die übrigen Würdenträger der Gewerkschaft der Freidenker ihre Unterkunft hatten.
    Auf dem Platz war eine Menge Volk versammelt, als der Tolle Vollei mit seinen Kriegern zurückkehrte.
    Vollei hielt nach Narney dem Wüstling Ausschau, aber das Idol der Freidenker war nirgendwo zu sehen. Statt dessen trat Rudnof auf den Tollen Vollei zu, und sein hämischer Gesichtsausdruck wollte diesem ganz und gar nicht behagen.
    „Ich hoffe, du hast die Leute nicht alle verloren, die ich nicht mehr bei dir sehe", eröffnete der Anführer die Unterhaltung. „Das wären der Opfer zu viele für ein Unternehmen, das nur dem Ehrgeiz eines jungen Heißsporns diente und nichts einbrachte!"
    „Nichts einbrachte!" protestierte Vollei. „So ist Narney noch nicht eingetroffen?"
    Rudnof sah sich um, und dort, wo sein Blick hinfiel, entstand Gelächter. Rudnof schaute gemächlich in die Runde, und als er sich schließlich

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