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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Quellmeister.
    „Ich weiß, daß andere nicht tun können, was für mich selbstverständlich ist", antwortete der humpelnde Tantha.
    „Es ist in Wirklichkeit nämlich mehr als eine Anpassung", fuhr Pankha-Skrin fort. „Ich selbst habe dich in Narneys Rolle nicht erkannt. Man nennt das Mimikry."
    Er hatte das Wort kaum ausgesprochen, da gab das Übersetzergerät einen hellen Summton von sich: Die Sprache der Zaphooren kannte kein Äquivalent für „Mimikry". Tantha sah den Quellmeister fragend an.
    „Ich werde es dir bei Gelegenheit erklären", bot Pankha-Skrin an. „Inzwischen aber sollten wir uns auf den Weg machen, meinst du nicht? Wohin geht es von hier aus?"
    Der humpelnde Tantha seufzte.
    „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Umweg zu machen. Wir müssen ein Stück zurück und einen der Seitengänge benützen, an denen wir vorbeigekommen sind."
    „Laß uns nicht zögern", schlug der Loower vor. „Glaubst du, daß wir vor den Freidenkern sicher sind?"
    Der Humpelnde antwortete nicht sofort. Sie waren schon ein gutes Stück weit in den finsteren Gang eingedrungen, der zu der Abzweigung führte, als Tantha schließlich sagte „Wenn es sich ganz allgemein um die Freidenker drehte, würde ich meinen, wir seien sicher. Die Freidenker sind eine Lotterbande. Sie führen ein Leben, das weder für den Geist noch für den Körper gesund ist."
    „Weswegen hast du dann Bedenken?" wollte Pankha-Skrin wissen.
    „Vollei", antwortete Tantha. „Der Tolle Vollei. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, aller Welt zu zeigen, daß er zu etwas taugt.
    Erst wollte er sich damit hervortun, daß er mehr Frauen eroberte als je ein anderer vor ihm. Als er aber merkte, daß er mindestens drei Menschenleben brauchen würde, um Narneys des Wüstlings Rekord zu brechen, verlegte er sich auf andere Dinge. Ich sage dir, er ist ehrgeizig. Wenn es ihm gelingt, unsere Spur zu finden, wird er hinter uns her sein."
     
    *
     
    MURCON: Die Freibeuter Arqualov mußte länger warten, als er sich vorgestellt hatte. Murcon folgte nicht nur dem RUF, er führte danach noch mehrere Unternehmungen aus, und jedesmal kehrte er zurück, ohne einen weiteren Gast zurückzubringen. Inzwischen hatte er sich längst auch angewöhnt, Arqualov zu seinem Quartier zu schicken, wenn er den Besuch eines derer erwartete, die er seine Brüder nannte. Es sah so aus, als empfände es Murcon seinen Brüdern gegenüber als Schmach, daß er einen sterblichen Gast bei sich beherbergte.
    Arqualov schloß daraus, daß er Irritt niemals wiedersehen werde, wenn er sich darauf beschränkte, in Murcons Burg darauf zu warten, daß Murcon sie eines Tages mitbrächte. Er begann zu überlegen, ob es nicht möglich wäre, die Burg mit all ihrem technischen Reichtum an sich zu bringen und selbst ein Mächtiger zu werden.
    Diesen Titel gaben sich nämlich Murcon und seine Brüder. Arqualov wurde in seinen Gedanken durch den Umstand bestärkt, daß Murcon jedesmal, wenn er von einer Reise zurückkehrte, noch in sich verschlossener und weltabgewandter zu sein pflegte als zuvor. Zusätzliche Gesellschaft schien das letzte zu sein, was ihm am Herzen lag. In letzter Zeit erhielt er immer seltener Besuch von seinen Brüdern. Besonders zwei, von denen Arqualov - wie von allen anderen - nur den Namen kannte, blieben seit neuestem völlig aus: Bardioc und Ganerc. Nur mit einem seiner Brüder pflegte Murcon noch regen Kontakt. Das war der mächtige Lorvorc, der es als einziger verstand, Murcon aus der Trübsal zu reißen - wie das dröhnende Gelächter bezeugte, das Arqualov des öfteren aus den Gemächern des Burgherrn schallen hörte, wenn Lorvorc anwesend war. So innig war die Freundschaft der beiden Brüder, daß sie vor kurzem einen Transmitter gebaut hatten, der ihre beiden Burgen miteinander verband und es ihnen ermöglichte, einander öfter und mit weniger Aufwand zu besuchen, als sie es per Raumschiff hätten tun können.
    Arqualov war mit seinem Plan, Murcons Burg zu erobern, schon ziemlich weit gediehen, als Murcon eines Tages von einer seiner Reisen zurückkehrte und ihn zu sich rufen ließ. Arqualov war inzwischen völlig wiederhergestellt. Er brauchte den schwebenden Stuhl nicht mehr, sondern bewegte sich zu Fuß, wie es eines Freibeuters würdig war. Als er Murcon erblickte, war ihm klar, daß etwas Besonderes vorgefallen sein mußte.
    Murcons Augen blitzten so schalkhaft, wie er sie seit langem nicht mehr gesehen hatte.
    „Ich wette, du hattest schon alle

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