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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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führte. Diesmal übernahm Pankha-Skrin die Führung. Der humpelnde Tantha hatte das Gelände, in dem er sich auskannte, an der Pforte hinter sich gelassen. Von jetzt an war es der Quellmeister, der voranschritt. Dem Zaphooren war es recht. Denn wenn von neuem ein Geist auftauchte, dann fühlte er sich hinter dem gedrungenen, breiten Körper des Loowers sicherer, als wenn er dem unheimlichen Geschöpf aus der Vergangenheit unmittelbar hätte gegenübertreten müssen.
    Der Gang war schwach beleuchtet. Der humpelnde Tantha mußte sich mitunter auf seinen Tastsinn verlassen. Pankha-Skrin dagegen besaß ein hochentwickeltes, überaus sensitives Sehvermögen, dem die düstere Beleuchtung keine Schwierigkeiten bereitete.
    Etwa eine Stunde lang folgten die beiden Eindringlinge dem Verlauf des Ganges und gerieten dabei immer tiefer ins Innere des Asteroiden. Pankha-Skrin blieb mitunter stehen und untersuchte die Wände des Stollens. Sie bestanden aus natürlich gewachsenem, nur oberflächlich geebnetem Fels. Nichts deutete an, daß sich hinter ihnen etwa Hohlräume befänden. Die steinerne Unterwelt schien nur diesen einzigen Gang zu enthalten, und man fragte sich vergebens, wohin er führte.
    Schließlich aber wurde der Verlauf des Stollens flacher, und kurze Zeit später gerieten die beiden Wanderer an eine Stelle, an der sich der Gang gabelte. Die Zweiggänge bildeten einen spitzen Winkel miteinander und sahen einander völlig gleich: dieselbe finstere Beleuchtung, derselbe grobpolierte Fels, der Decke, Boden und Wände bildete.
    Pankha-Skrin und sein Begleiter blieben stehen.
    „Was jetzt?" fragte der humpelnde Tantha. „Wohin gehen wir?"
    Der Quellmeister antwortete nicht sofort. Er trat ein paar Schritte weit in den linken Gangzweig hinein, sah sich um und horchte. Dann kehrte er zurück und tat dasselbe auf der rechten Seite.
    „Ich dachte, es könne nicht allzu schwierig sein, deine Frage zu beantworten", sagte er zu Tantha. „Aber es gibt tatsächlich keinen Hinweis, welcher der beiden Stollen zum Ziel führt."
    „Dann versuchen wir einen davon aufs Geratewohl", schlug der Humpelnde vor. „Wenn er uns nirgendwohin bringt, dann kehren wir um und nehmen den andern."
    „Genauso hätte ich wahrscheinlich entschieden, mein Freund", antwortete Pankha-Skrin, „wenn nicht dort oben die beiden Pforten gewesen wären, von denen nur eine ein echter Zugang ist. Erinnerst du dich, wie die Körper der Unglücklichen sich vor der falschen Tür häuften? Ebenso ist von diesen beiden Gängen nur einer der richtige.
    Und wer den falschen benützt, der bekommt keine Gelegenheit umzukehren. Er läuft geradewegs in den Tod!"
    Der humpelnde Tantha machte eine hilflose Geste.
    „Wie willst du aber erfahren, welches der richtige Stollen ist?" klagte er.
    „Habe ich nicht auch die richtige Tür gefunden? Es muß ein Zeichen geben. Wir wollen danach suchen."
     
    7.
     
    MURCON: In der Tiefe Es gab noch zwei weitere Zwischenfälle dieser Art; danach war Arqualov überzeugt, daß Murcon tatsächlich am Wirken war - auf höchst dramatische Weise obendrein, denn die insgesamt drei Zusammenstöße hatten das junge Volk der Freibeuter Verluste von über einhundert Männern und Frauen gekostet.
    Arqualov, inzwischen sehr alt, aber noch immer rüstig und draufgängerisch, berief seine engsten Freunde zu sich, um mit ihnen die Lage zu beraten.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", erklärte er ihnen. „Entweder hat Murcon in den Tiefen der Burg automatische Gerätschaften installiert, die unsere Leute überfallen und töten, oder Murcon befindet sich selbst in der Burg."
    „Wie sollte er hereingekommen sein?" erkundigte sich Irritt. „Unsere Leute bewachen die Peripherie. Kein Fahrzeug hat sich jemals der Burg genähert."
    „Wie war es damals, als Murcons Feldschiff zurückkehrte?" erinnerte sie Arqualov. „Es ging an einem Ort nieder, an dem es noch nie zuvor gelandet war. Wir nahmen an, Murcon hätte diesen Trick ersonnen, um unsere Kämpfer an das Schiff heranzulocken und sie zu vernichten. Wir aber hätten auf jeden Fall versucht, in das Fahrzeug einzudringen - ganz gleichgültig, wo es sich niederließ, nicht wahr?"
    „Worauf willst du hinaus, Arqualov?" fragte Parlukhian mürrisch.
    „Ich behaupte, daß Murcon sich in der Burg befindet", erklärte Arqualov mit Nachdruck. „Er kam mit dem Feldschiff, wie wir ursprünglich erwartet hatten. Aber anstatt sich uns zu stellen, verschwand er unmittelbar nach der Landung, wie ich

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