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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermute, durch einen Geheimgang, der unmittelbar von der Plattform ins Innere der Burg führt."
    Verblüfft blickten die Freibeuter ihr Oberhaupt an.
    „Nun - das sollte leicht genug nachzuweisen sein", meinte schließlich Tanniserp, der ehemalige Orteroffizier. „Wir brauchen nur nachzusehen."
    „Das habe ich vor!" bekräftigte Arqualov. „Das ist eine Sache für uns Alte. Wir sind Murcons ursprüngliche Gegner. Wir sind die einzigen, die ihn kennen. Ich will, daß ihr mich zur Plattform hinauf begleitet."
    Sie folgten ihm mit Begeisterung. Arqualov trommelte einen Trupp junger Leute zusammen, die den Auftrag erhielten, technisches Gerät auf die Plattform zu schleppen und für die Sicherheit Arqualovs und seiner Begleiter zu sorgen, während diese nach dem geheimen Zugang suchten.
    Der schwarze Fleck, den Murcons Feldschiff bei der Explosion hinterlassen hatte, war inzwischen verblaßt, aber noch immer deutlich genug, um den Ort zu markieren, an dem die Suche zu beginnen hatte. Arqualov hatte sich darauf vorbereitet, daß sie hier eine Reihe von Tagen verbringen würden. Denn wenn es den vermuteten Geheimgang wirklich gab, dann hatte Murcon ihn gewiß so hergerichtet, daß er nicht leicht gefunden werden konnte.
    Mit Hilfe seiner Gefährten brachte Arqualov die akustischen Sonden in Position, die die Metalldicke der Plattform messen sollten. Sie gaben Geräusche von sich, die vom unteren Ende der Plattform reflektiert wurden und deren Echo davon beeinflußt wurde, wieviel nichtmetallische Substanz die Schallwellen auf ihrem Weg durchdrangen.
    Und dann geschah das Wunder. Die Sonden wurden in Betrieb genommen, und schon wenige Augenblicke später stand fest, daß es unmittelbar unter der Stelle, die durch den verwaschenen schwarzen Fleck gekennzeichnet wurde, einen Hohlraum von beträchtlichem Ausmaß gab. Die Sonden ließen keinen Zweifel daran aufkommen, daß von dem Hohlraum aus ein Stollen schräg ins Innere des Asteroiden führte.
    Arqualovs Plan war alsbald gefaßt. Er beharrte nach wie vor darauf, daß die Begegnung mit Murcon eine Sache für ihn selbst und seine engsten Freunde sei. Die Vorbereitungen der Expedition in die Tiefe fanden in aller Eile statt, während oben auf der Plattform eifrige Techniker das Metall entzweischnitten und den Zugang zu dem Hohlraum freilegten. Es gab, wie sich später herausstellte, eine Art Falltür, die in den Raum hinabführte. Diese war jedoch so verborgen angebracht und mit einem derart komplizierten Riegelmechanismus versehen, daß niemand sie öffnen konnte.
    Es waren ihrer sechs, die sich, mit Waffen und Vorräten beladen, schließlich auf den Weg in die Tiefe machten: Arqualov und seine Favoritin Irritt, Parlukhian, Sinqualor, Lauridian und Tanniserp. Da Arqualov nicht wußte, wie lange er unterwegs sein würde, hatte er Zaphoor zu seinem Stellvertreter ernannt. Das widerstrebte ihm zwar, denn er vermißte an Zaphoor das forsche Draufgängertum, das einen Freibeuter kennzeichnete. Aber er konnte nicht umhin,anzuerkennen, daß Zaphoor unter seinen Gefolgsleuten der umsichtigste und klügste war.
    Der Marsch in die Tiefe ging ohne Zwischenfälle vonstatten. Man sah dem Stollen an, daß er erst vor kürzer Zeit angelegt worden war. Murcon hatte ihn geschaffen, um seinen Rückzug ins Innere der Burg zu sichern.
    Die Anlage mußte stattgefunden haben, bevor Murcon zu seiner letzten Fahrt zur Ebene aufbrach. Er hatte also gewußt, was ihn bei seiner Rückkehr erwartete.
    Nach zwei Tagen kamen Arqualov und seine Freunde in eine Gegend, in der der Verlauf des Stollens allmählich eben wurde. Sie durchquerten ein paar leere, grob aus dem Fels gehauene Hallen und gelangten schließlich an ein metallenes Tor. Dieses versuchten sie zu öffnen, hatten dabei jedoch keinen Erfolg. Arqualov, enttäuscht und erzürnt ob des vergeblichen Bemühens, hieb die geballte Faust gegen das schwere Metall. Das Tor gab einen singenden, hallenden Ton von sich, und von jenseits fragte eine dröhnende Stimme: „Wer stört die Ruhe des mächtigen Murcon?"
    Da sahen die sechs Freibeuter einander betreten an, und selbst Arqualov bedurfte trotz allen Draufgängertums, dessen er sich rühmte, einiger Sekunden, um zu erkennen, daß nun die Reihe an ihm war, etwas zu sagen.
    „Wir sind es - Arqualov und seine Freunde! Wir haben erfahren, daß du dich wieder in der Burg aufhältst, und kommen, um dir einen Besuch abzustatten."
    „Ich habe euch erwartet!" dröhnte Murcons Stimme, und gleichzeitig

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