Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lieben sie. Ja, sie sind wie irre. Sie - sie haben es nicht geschafft, sich ihrem Bann zu entziehen, und das wäre mir auch nicht gelungen, hätte ich nicht Dan Walcott kennengelernt.«
    »Meinst du?«
    »Immer. Es hat uns beide getroffen. Er hat mich überzeugt, ich habe ihm mein Herz geöffnet, aber das weißt du ja. Außerdem ist es so gelaufen, daß wir beide…«
    Mitten im Satz hörte sie auf zu sprechen. Ihre Augen weiteten sich, und auch ihre Haltung wurde gespannt.
    Bei mir trat der gleiche Effekt ein. Hatte uns noch bis vor wenigen Sekunden die normale Atmosphäre aus Stimmen und leiser Musik umgeben, so gab es die zwar auch noch, aber ein anderer Laut oder ein anderes Geräusch übertönte sie.
    Dumpf und röhrend…
    Noch verhalten, aber gleichzeitig brachte es eine Botschaft der noch unterdrückten Gefahr mit, und außer uns war dies kaum jemandem aufgefallen. Irgendwo hatte wir auch mit einer Veränderung gerechnet, sie erwartet, doch jetzt, als es fast soweit war, zeigten wir uns schon überrascht.
    Cheryl Lupa schaute mich an. »Das, das ist es, John. Damit geht es los. Ich weiß es.«
    »Einer ihrer Diener?«
    »Ja.«
    Ich war aufgestanden, stand jetzt neben dem Tisch, den Stuhl ein Stück zurückgeschoben. Das Knattern und dumpfe Röhren hatte sich verstärkt. Zudem wirkte die Passage wie ein Tunnel, dessen Wände die Echos noch verstärkten.
    Das Geräusch kam vom Eingang her.
    Dorthin schauten wir.
    Aber auch anderen war es aufgefallen. Die Menschen zeigten sich irritiert. In unserer Nähe waren einige stehengeblieben, wußten nicht, was sie von diesen Leuten halten sollten, die so gar nicht in diese normale Verkaufsatmosphäre paßten.
    Aber sie sahen es.
    Und auch wir schauten hin.
    Vom Eingang her war jemand in die Passage hineingefahren. Jemand, der nicht hierher gehörte, der auf seiner massigen Maschine wie ein Roboter oder wie der Tod persönlich wirkte.
    Noch fuhr er langsam, aber das änderte sich in dem Augenblick, als Cheryl ein »Mein Gott!« hervorgepreßt hatte.
    Da gab dieser Tod auf zwei Rädern Gas!
    ***
    Suko hatte erst daran gedacht, seine Partnerin Shao mitzunehmen, aber sie hatte abgelehnt. Diese prunkvollen Geschäfte mit ihren Glitzerfassaden waren nichts für sie. In dieser Welt fühlte sie sich einfach nicht wohl. Und bei einem Einkaufsbummel ging sie auch daran vorbei. Also hatte sie Suko allein fahren gelassen und ihm nur noch lächelnd mit auf den Weg gegeben, nur nichts zu kaufen.
    »Keine Sorge, das ist nicht meine Welt!« hatte der Inspektor ihr geantwortet.
    Es war wirklich nicht seine Welt. In der ersten Etage fühlte er sich zwar nicht wie auf dem Abstellgleis, aber die Fassaden der Luxusläden kamen ihm vor, als befänden sie sich nicht in seiner Nähe, sondern in einer anderen Welt, mit der er nicht zurechtkam. Ob Modeladen, ob Inneneinrichter, alles war vom Feinsten und vom Teuersten. Dazu paßte auch die Champagnerbar, hinter der ein geschniegelter Typ mit schwarzen Locken stand und seine Gäste bediente. Die schlürften das teure Naß, ohne ihre Einkaufstüten, auf denen die Namen der Luxusläden prangten, aus den Augen zu lassen.
    Man hatte Spaß, man amüsierte sich. Da waren die Konsumhyänen unter sich, und so manch schräger Blick war Suko bereits zugeworfen worden. Einem Mann, der sich hier oben herumtrieb, aber weder etwas aß, noch etwas trank, sondern, seine Runden drehte, wobei er hin und wieder über das wertvoll aussehende Messinggeländer hinweg in die Tiefe schaute, wo sich die untere Etage ausbreitete.
    Er konnte genau sehen, wo John und Cheryl saßen, und er überlegte noch immer, ob die beiden, auch mit ihm zusammen, den richtigen Weg gegangen waren.
    So richtig konnte er es noch nicht nachvollziehen, denn es gab einfach zu wenig Fakten, aber in diesem Fall mußte er sich einfach auf Johns Nase verlassen und natürlich auf die der jungen Frau.
    Noch hatte sich nichts getan. Beide saßen vor dem Café und nippten an ihren Getränken.
    Eine ungefähre Uhrzeit war auch nicht ausgemacht worden. Es konnte geschehen, mußte aber nicht, und Cheryl Lupa hatte im Prinzip von einem Überfall gesprochen.
    Der Begriff Höllenengel geisterte durch die Gespräche. Cheryl hatte sehr intensiv davon gesprochen, aber gesehen hatten ihn weder Suko noch John.
    Es hieß also warten.
    Wieder drehte Suko seine Runde. Sehr langsam, und er ließ sich Zeit, um in die kleineren Geschäftsstraßen hineinzuschauen, die von dem oberen Rondell abzweigten.
    Auch wenn nichts

Weitere Kostenlose Bücher