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0919 - Die Rache

0919 - Die Rache

Titel: 0919 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überfordert. Da konnte er nicht mithalten, und er fluchte innerlich über diesen Reporter, der versprochen hatte, zurückzukehren, sich bisher aber noch nicht wieder hatte blicken lassen. Er war einfach zu feige gewesen, und er hatte auch seinen Freund aus London noch nicht präsentiert.
    »Danke – danke…« Er hörte die schwache Stimme der jungen Frau und ging zu ihr.
    So bleich wie eine Wachsleiche lag sie auf dem Bett. Die Augen groß und rund. Die Furcht schimmerte darin, ihre Lippen bewegten sich zitternd. Tränen hatten Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen.
    Fepe wußte, daß sie nicht zu den Bewohnern zählte, aber er hatte gesehen, aus welch einem Fenster sie gefallen war.
    In dieser Wohnung hausten die beiden brutalen Hundesöhne, die sich Mädchen und Frauen holten, gefügig machten, um sie dann an irgendwelche Clubs oder Bordelle zu verkaufen. Noch waren die beiden nicht da, noch hatten sie nicht bemerkt, daß ihnen das Opfer entwischt war, und Pepe wollte nicht, daß die junge Russin noch einmal in ihre Fänge geriet. Dieses Problem kam zu dem anderen noch hinzu. Er dachte über eine Möglichkeit nach, die Frau zu verstecken, während er ihre Hände hielt, was der Blonden sichtlich guttat.
    »Wie heißt du!« fragte er.
    »Ludmilla.«
    »Man hat dich entführt, nicht?«
    »Ja.«
    »Susa und Chicon?«
    Sie deutete ein Nicken an und fing wieder an zu weinen, weil er die Namen erwähnt hatte.
    »Es sind Schweine!« flüsterte er Ludmilla zu. »Ich weiß das. Aber du kannst dich auf mich verlassen. Ich heiße übrigens Pepe, und ich werde dich zu meiner Frau Vicenca nach unten bringen. In unserer Wohnung bist du erst mal in Sicherheit.«
    »Ja, danke…«
    »Kannst du aufstehen?«
    »Ich muß ja.«
    »Dann komm. Keine Sorge, ich helfe dir auf die Beine.« Er dachte wieder an die Kerle und flüsterte: »Diese Schweine, diese verdammten Schweine und Hundesöhne! Man sollte ihnen die Köpfe von den Körpern schneiden und sie vermodern lassen.«
    Ludmilla hatte zugehört, aber nicht reagiert. Sie ließ sich noch in eine sitzende Haltung ziehen, wo sie ihren Kopf bewegte und sich ängstlich umschaute, aber eine Gefahr sah sie nicht.
    »Alles gut?«
    »Geht so…«
    Pepe streckte ihr wieder die Hände entgegen. »Komm, ich bringe dich nach unten. Es ist nicht weit, wirklich nicht.«
    »Danke, Pepe. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe.«
    »Das will ich dir sagen. Nicht alle Menschen, die du hier triffst, sind schlecht. Es gibt auch welche, die anders denken und helfen wollen. Na ja, ich mag diese beiden menschlichen Schweine auch nicht, kann ihnen aber das nicht so sagen, denn sie sind einfach zu gewalttätig und würden mich töten.«
    »O ja!« brachte Ludmilla hervor. »Sie sind gewalttätig. Sie haben mich fertiggemacht, gedemütigt. Sie haben mich entehrt. Ich – hinter mir liegt eine Hölle.«
    Pepe schaute Ludmilla prüfend an. »Geschlagen haben sie dich aber nicht – oder?«
    »Nein. Oder nicht so, daß man es sieht. Ich habe mich auch gefügt. Außerdem können Sie keine Frau verkaufen, deren Gesicht durch Schrammen und Wunden entstellt ist.«
    »Da hast du recht.« Pepe ließ sie los und ging zur Tür. »Warte noch, ich werde schauen, ob die Luft rein ist.«
    »Und dann?«
    »Gehen wir so rasch wie möglich nach unten zu mir.«
    »Ja.«
    Pepe brachte es fertig, sie zu beruhigen, obwohl er selbst ziemlich nervös war. »Wenn es dunkel ist, verschwinden wir.«
    »Gut.«
    Er hatte die Tür geöffnet und schaute vorsichtig in den Gang. Er bewegte dabei seinen Kopf, drehte sich, winkte Ludmilla zu, die sich auf die Tür zubewegte. Sie ging mit sehr kleinen, auch leicht schwankenden Schritten, in ihren Augen flackerte es, denn noch immer hatte sie die Furcht nicht überwunden.
    Pepe zog sie aus der Wohnung. Im Flur war es halbdunkel. Die Wände schienen aufeinander zuzukriechen und dabei einen unheimlichen Tunnel zu bilden.
    Pepe ging mit seinem Schützling auf das Treppenhaus zu, das leider besetzt war, denn sie hörten die Stimmen, die zu ihnen hochschallten. Er konnte nicht vermeiden, daß sie gesehen wurden, aber er hatte sich vorgenommen, auf irgendwelche Fragen keine Antworten zu geben. Da mußten sie einfach durch.
    Während er die Hand der jungen Russin umfaßt hielt, schaute er sich auch die Wände an. Er mißtraute jetzt allem und jedem, denn er konnte sich vorstellen, daß die Kraft der Pflanzen es schaffte, auch von innen her die Wände aufzudrücken.
    Noch war dies nicht

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