0919 - Duell mit einem Roboter
mehr."
„Ich glaube, wir sollten diese Stimmen ernst nehmen. Ein Sabotageakt ist nach meiner Überzeugung nicht auszuschließen, obwohl die Ingenieure etwas ganz anderes aussagen. Immerhin richtet sich ein gewisser Verdacht gegen Demeter, die von vielen mißtraurisch beobachtet wird, weil sie Danton, Borl und Hamiller den Kopf total verdreht hat."
Rhodan lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Seit wann nimmst du solche Spekulationen ernst?"
„Seit mir ein Gefühl sagt, daß etwas nicht stimmt."
„Gemeinhin verläßt du dich auf deinen Logigsektor."
„Wenn ich das jetzt auch täte, müßte ich die Angelegenheit als erledigt betrachten."
„Dann tu das. Ich weiß, daß Demeter irgend etwas vor uns verbirgt. Wahrscheinlich kennt sie sich selbst zu wenig. Sie ist gewaltsam von Boyt Margor geweckt worden, und dabei ist etwas in ihr zerstört oder auch nur verschüttet worden. Das mag die Ursache für ihr manchmal geheimnisvolles Verhalten sein. Ich glaube jedoch nicht, daß sie für Sabotageakte verantwortlich ist. Außerdem stütze ich mich lieber auf den Bericht der Ingenieure. Wenn auch nur der leiseste Verdacht bestünde, daß wir es mit einem Anschlag zu tun haben, dann stünde etwas davon darin. Aber das ist nicht der Fall."
„Ich weiß", sagte der Arkonide abwehrend. „Die Ingenieure bescheinigen ausdrücklich, daß die Explosionsursache in einem Fabrikationsfehler liegt. Dennoch bin ich mit dieser Erklärung nicht zufrieden. In letzter Zeit ist einiges geschehen, was mich beunruhigt. Ich habe keine Beweise. Deshalb weiß ich auch nicht, welche Schritte ich unternehmen soll. Ich möchte nur verhindern, daß wir irgendwann in naher Zukunft sagen müssen: Es ist zu spät!"
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Ich glaube nicht, daß wir etwas zu befürchten haben, dennoch werde ich mit Demeter, Pankha-Skrin und Laire reden. Danach wissen wir hoffentlich mehr. Was sagen die Mutanten? Hast du sie gefragt?"
„Natürlich habe ich das", entgegnete der Arkonide. „Sie haben Demeter, ihre drei Verehrer, Pankha-Skrin und Laire unter die Lupe genommen und beobachtet, soweit das möglich war. Ergebnis: negativ. Keine Verdachtsmomente."
„Dann wird wohl auch nichts sein."
Atlan ging zur Tür. Dort blieb er zögernd stehen.
„Wenn Laire sein Auge nicht verbunkert hätte, wäre ich beruhigt", sagte er. „Mir geht jedoch nicht aus dem Sinn, daß er es getan hat. Er muß einen Grund dafür haben."
„Einen Grund hätte er, wenn. Pankha-Skrin versucht hätte, ihm das Auge zu stehlen. Das aber ist nicht der Fall. Er wird es auch nicht versuchen, weil er gar kein Interesse an diesem Auge hat. Außerdem dürfte es so gut wie unmöglich sein, Laire das Auge zu nehmen."
„Du hast recht."
Atlan verließ die Kabine. Rhodan blickte nachdenklich auf die Folie, die vor ihm lag. Ganz so überzeugt, wie er sich gegeben hatte, war er nicht. Er spürte, daß eine Spannung zwischen dem Loower und dem einäugigen Roboter bestand, und er nahm sich vor, sich etwas mehr mit den beiden zu beschäftigen.
7.
Verna Theran blickte auf Laires Augenschale.
Sie glaubte, das Funkeln der Linse darunter zu sehen, während die leere Augenhöhle in einem eigenartigen Licht schimmerte.
Plötzlich kam ihr die rettende Idee.
„Ich habe nur eines im Sinn", sagte sie überhastet und kaum verständlich. „Ich will dein Auge retten."
Laire trat noch einen Schritt näher. Er blickte auf sie herab. Seine stählernen Arme hoben sich.
„Ich will verhindern, daß der Loower dir auch noch das rechte Auge stiehlt", fuhr sie fort. „Deshalb habe ich ihn und dich beobachtet."
„Er wird mir das Auge nicht wegnehmen", erwiderte Laire. „Das Auge ist nicht bedroht. Ich werde die Schale wieder entfernen."
„Geht das denn so ohne weiteres?" fragte sie und atmete auf, weil sie meinte, daß die größte Gefahr behoben war.
„Ich habe sie mit einem Mehrfachkomponentenkleber befestigt", erläuterte er, „der sich leicht wieder lösen läßt."
„Wann wird das sein?"
„Das habe ich noch nicht entschieden."
„Wenn Pankha-Skrin dir das Auge nicht mehr wegnehmen will, dann kannst du schon jetzt auf die Schale verzichten."
„Ich habe noch nicht entschieden", wiederholte der Roboter.
„Es wäre logisch und richtig, sie abzulegen", erklärte Verna Theran. „Wenn keine Gefahr mehr für das Auge besteht, hast du keinen Grund zu warten. Warum wartest du dennoch?"
Sie wollte Laire zu einer klaren
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