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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durchkommen. Obwohl er ein Freak war und elend dahinvegetierte, hatte er einen starken Selbsterhaltungstrieb.
    Er kehrte zu den anderen zurück.
    „Hier kommen wir nicht weiter", sagte er. „Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen."
    „Da gibt es nichts", antwortete einer der Männer, ein Managertyp mit Bauchansatz. „Wir können uns nur irgendwo in einem dunklen Winkel verkriechen und hoffen, daß diese Ungeheuer uns nicht finden."
    „Eine Möglichkeit gäbe es noch", sagte Sam Bowedin. „Das Kanalsystem. Weiter vorn im Tunnel gibt es einen Seitengang, durch den man in die Kanalisation gelangen kann."
    „Was soll im Kanalsystem schon anders sein?" fragte der Manager.
    „Ich denke, das werden wir feststellen", sagte Lacoll. „Wer nicht mitkommen will, wird nicht gezwungen. "
    Die Gruppe ging den kahlen Betontunnel zurück. Alle waren angespannt und verängstigt. Sie rechneten damit, daß jeden Moment ein Dämon auftauchte. Doch nichts geschah.
    Sam Bowedin deutete auf eine Eisentür. „Das ist sie!"
    Die Tür war abgeschlossen. Bowedin wußte nicht, ob es im Hotel überhaupt einen Schlüssel dafür gab.
    „Wir müssen die Tür aufbrechen", sagte eine der Frauen, eine Mulattin, die in der Hotelküche arbeitete. „Holt Werkzeuge herbei! Nun macht, schon!"
    Sam Bowedin und drei weitere im Hotel beschäftigte Männer liefen los und holten aus dem Heizungskeller und der Tiefgarage Werkzeuge. Zu viert arbeiteten sie an der Tür. Als erst einmal ein Spalt entstanden war, in den das Stemmeisen paßte, hängten sich sechs Männer daran.
    Das Schloß gab nach, und krachend flog die Tür auf. Die Männer wischten sich den Schweiß von der Stirn, obwohl es in dem Tunnel bestimmt nicht warm war. Aus der Tiefgarage hatte einer eine Taschenlampe mitgebracht; es war eine starke Stablampe.
    Sam Bowedin ging voran. Stufen führten abwärts zu einem schmalen Gang. Noch brauchte man die Taschenlampe nicht, denn ein paar Glühbirnen brannten an der Decke des Ganges. Man hörte Glucksen und Rauschen.
    Hier flossen die Abwässer der Millionenstadt. Man sah nun ein Stück von einer Betonröhre und eine Art Schott, An der rechten Seite des Ganges, der nach der Treppe eine Biegung gemacht hatte, war eine Eisentür. Sicher befanden sich in dem Raum dahinter Werkzeuge oder Kontrollgeräte.
    Die Männer öffneten den Einstieg in das ovale Betonrohr, das einen Durchmesser von ein Meter siebzig hatte. Die Abwässer gluckerten lauter, und ein übler, Gestank schlug ihnen entgegen.
    „Das ist ein Nebenkanal, Leute", sagte Sam Bowedin und leuchtete in die finstere Röhre. „Wenn wir ihm folgen, und es keine Sperre gibt, erreichen wir bald den Hauptkanal und können durch einen Ausstieg ins Freie gelangen."
    Etwas Kleines huschte über den schmalen Betonsteg links in der Röhre und quiekte. Eine der Frauen schrie auf.
    „Eine Ratte!" rief sie. „Ich gehe nicht in den Kanal! Nein, nein!"
    „Überlegen Sie es sich, was Ihnen lieber ist, Madame", sagte der Freak Lacoll zu der Frau in dem eleganten Kostüm, „die Dämonen oder die Ratten."
    „Los!" sagte Bowedin. „Auf was warten wir noch? Wer nicht mitgehen will, kann zurückbleiben und sich hier verstecken."
    So weit das Licht der starken Stablampe reichte, sah Sam Bowedin keine schwarze Wand. Dem Neger saß das Grauen in den Knochen. Er wollte nichts wie fort aus dem Bereich der Dämonen.
    Er stieg als erster durch das Schott, folgte der Röhre ein Stück und leuchtete den anderen. Der grauhaarige Manager stieg als nächster in die Kanalisation hinab, dann kamen der Freak und die übrigen. Die Frauen und auch die Männer hielten sich die Nase zu. Der Steg war schmal und glitschig, und die Abwässer bildeten einen trägen, dreißig Zentimeter tiefen Bach. Brocken und dreckiger Schaum trieben auf dem Gewässer.
    „Manhattan von unten", sagte ein Hotelangestellter mit Galgenhumor. „Nicht so beeindruckend wie über der Erde."
    „Soll es stinken, wie es will", knurrte der Manager. „Hauptsache, wir kommen hier raus."
    Eine der Frauen, älter schon und ziemlich plump, rutschte aus und fiel in das stinkende Wasser. Sie schrie wie am Spieß. In Gefahr befand sie sich natürlich nicht, aber das Wasser war unbeschreiblich eklig. Zwei Männer zogen die Frau wieder heraus, und es ging weiter. Die Frau schluchzte.
    Hundert Meter war die Gruppe nun schon der Kanalröhre gefolgt, und keine Barriere tauchte auf. „Bis zum Ausstieg sind es nur noch fünfzig Meter", sagte Sam Bowedin.

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