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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und unförmig und hatten kein Gesicht mehr. Der dritte hatte das Baldachinvordach durchschlagen und lag in einer Blutlache. Die Frau erkannte ihn, obwohl er übel zugerichtet war. Es war Ritchie Miller.
    Shirley hatte schon so viele Schrecken durchgemacht, daß sie bei Ritchies Anblick kalt blieb. Dann mußte sie an ihr Herz denken, und sie lachte stoßweise. Sie schritt auf die schwarze Wand zu, die magische Barriere. Doch sie konnte sie nicht durchschreiten. Ihr passierte nichts, aber etwas, eine unerklärliche, ungeheuer starke Kraft zog sie zurück. Etwas lenkte sie wie eine Marionette, ein übermächtiger Wille.
    Shirley La Motte schrie auf, als sie merkte, daß ihre Glieder ihr nicht mehr gehorchten, daß ihre Beine sie in die Hotelhalle zurücktrugen. Dort konnte sie wieder tun, was sie wollte.
    Sie versuchte erneut, das Hotel zu verlassen und scheiterte nochmals.
    Shirley La Motte konnte in der magischen Barriere nicht sterben, denn sie war der Katalysator des grauenvollen Geschehens. Luguri hatte sie dazu gemacht, nachdem die Konstellationen sie ausgesucht hatten.
    Die dunkelhaarige Frau wankte zu der verlassenen Bar. Sie nahm eine Flasche Daiquiri und setzte sie an. Das scharfe Zeug brannte in ihrer Kehle, aber sie schluckte es hinunter. Sie wollte trinken, bis sie sinnlos berauscht umfiel und von nichts mehr wußte.
    Aber ihr Geist blieb glasklar. Sie spürte nichts von den Wirkungen des Alkohols. Nichts blieb ihr erspart. Sie mußte den Becher des Grauens auskosten bis zur Neige.

    Denis Lacoll war ein Freak, ein Ausgestoßener der Schwarzen Familie. Der mächtige Asmodi hatte ihn vor Jahren für ein Vergehen schwer bestraft. Lacolls Beine waren ungeheuer dick, fast so wie die eines Elefanten. Seine obere Körperhälfte aber verjüngte sich immer mehr. Die Schultern hatten gerade noch die Breite von zwei Handspannen, und der Kopf saß auf dem dünnen Hals wie eine Melone. Er wackelte bei jeder Bewegung des Freaks hin und her. Nur Magie hielt ihn überhaupt auf diesem Hals. Lacolls Arme waren sehr lang, dünn und so biegsam, daß er sie dreimal um den Körper wickeln konnte. Seine langen, spindeldürren Finger hatten ihm den Spitznamen Spinnenfinger eingetragen.
    Der Freak hielt sich oft in den Kellerräumen des „Atlantic Palace Hotels" auf, neben der dreigeschossigen Tiefgarage. Er hatte Sam Bowedin, dem schwarzen Heizer, einen Gefallen getan, als er noch ein Dämon gewesen war. Sam Bowedins jüngste Tochter war schwer krank gewesen. Krebs. Die Ärzte sahen keinen Ausweg mehr. In seiner Not hatte Bowedin mit einer alten Voodoo-Zeremonie einen Dämon beschworen - Denis Lacoll, mit Dämonennamen LacolIon; und Lacollon hatte das Mädchen geheilt, wofür ihm Sam ewige Dankbarkeit gelobte.
    Da Lacollon auch bei anderen Gelegenheiten Gutes tat und sein Leben nicht dämonisch genug führte, war er bei Asmodi in Ungnade gefallen und schließlich zum Freak gemacht worden. Sam Bowedin unterstützte ihn jetzt. Die reichen und verwöhnten Hotelgäste warfen genug Sachen in den Müllschlucker, die noch eßbar und brauchbar waren. Dennis Lacoll brauchte nicht zu hungern.
    In der Nähe des Hotels gab es eine U-Bahn-Station. Ein Direktzugang führte zum „Atlantic Palace Hotel". Dennis Lacoll lebte in einem stillgelegten U-Bahn-Tunnel, wenn er sich nicht gerade in den Kellerräumen des Hotels aufhielt.
    Außer Sam Bowedin gab es noch zwei andere Heizer, einen schwachsinnigen Italiener und einen versoffenen Puertoricaner; sie kannten Lacoll beide.
    An diesem Morgen hielt sich Lacoll wieder einmal bei Sam Bowedin im Heizungskeller auf. Die Heizanlage lief automatisch und wurde regelmäßig von einer Firma gewartet. Bowedin hatte sie lediglich zu überwachen, was keine anstrengende Aufgabe war.
    Schlimmer war die Dreckarbeit. Die Abfälle der Müllschlucker fielen in zwei verschiedene Container. Der eine - mit den nichtbrennbaren Abfällen - wurde von der Müllabfuhr abgeholt. Der Inhalt des anderen Containers wanderte in die zur Heizung gehörende Müllverbrennungsanlage. Nun gerieten immer wieder einmal Flaschen oder andere nichtbrennbare Sachen in den falschen Container. Sie wurden mit dem brennbaren Zeug durch ein Saugrohr zur Verbrennungsanlage gesogen. Aber es gab eine automatische Kontrolle. Wenn etwas nicht Brennbares im Rohr war, stoppte die Anlage, und eine rote Lampe leuchtete auf, und ein Summton erklang. Der Heizer mußte dann den Stutzen der Rohrleitung öffnen, im Dreck wühlen und den Gegenstand

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