Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hat keine Ahnung, wo wir sind.«
    »Ich weiß nicht, wer es ihm gesteckt hat, aber jetzt ist er jedenfalls in Southend on Sea«, sagte Natwick aufgeregt. »Los, Petula, raus aus dem Bett! Nun mach schon! Verschwinde ins Bad. Wenn Chet dich im Bett sieht, dreht er durch.«
    »Was regst du dich so auf? Er kann dich nicht umlegen, das hast du vorhin selbst gesagt. Weil du ein Spezialist bist. Für Alarmanlagen und für… kleine, liebeshungrige Mädchen.«
    Natwick packte sie und riß sie aus dem Bett. Sie quiekte vor Vergnügen, begriff den Ernst der Lage nicht.
    »Mann, bist du stark, Roc.«
    Er stieß sie ins Badezimmer, raffte ihre Kleider zusammen und warf sie ihr nach. Kaum hatte er die Tür geschlossen, da klopfte es, und Roc Natwick blieb der Atem weg.
    Er war auf einmal nicht mehr so sicher, daß Chet Bosco ihn nicht umlegen konnte. Schließlich war er nicht der einzige Spezialist für Alarmanlagen. Er war zwar einer von den Besten, aber er war nicht unersetzlich.
    Es klopfte wieder.
    »Ja, ja, ich komm' ja schon!« rief Natwick energisch. »Wer ist denn da?«
    »Chet Bosco«, kam es rauh durch die Tür.
    »Chet!« Der Gangster tat überrascht. »Na sowas. Chet!« Er öffnete die Tür und lachte krächzend. »Tatsächlich, du bist es. Ich dachte, jemand würde sich mit mir einen Scherz erlauben. Chet, was machst du denn in Southend on Sea?«
    Die Spannung knisterte, und Natwicks Herz schlug bis in den Hals hinauf.
    »Dürfen wir reinkommen, Roc?« fragte der Gangsterboß.
    »Aber selbstverständlich.« Mit weichen Knien gab Natwick die Tür frei.
    Boscos suchender Blick blieb am zerwühlten Bett hängen. »War nicht leicht, dich zu finden, Roc.«
    Natwick hob die Schultern. Er schloß die Tür hinter Bosco und seinen beiden Gorillas.
    »Ich dachte, ich spann' mal ein bißchen aus, bevor's losgeht. Ich komme oft hierher. Immer dann, wenn ich genug von Autoabgasen und Hektik habe, wenn mich London ankotzt. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Man kann sich bei langen Spaziergängen am einsamen Strand prächtig erholen. Wenn du mal so richtig gestreßt bist, kann ich dir Southend on Sea nur wärmstens empfehlen.«
    »Ich bin zur Zeit gestreßt.«
    »Wegen des geplanten Coups?«
    »Natürlich auch deswegen. Leider habe ich keine Zeit für Southend on Sea. Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein. Mir geht's leider nicht so gut wie dir. Bist du allein hier, Roc?«
    Der Gangster war versucht, zu nicken und ja zu sagen, doch dann schüttelte er den Kopf und sagte nein.
    »Ich kann viel besser abschalten, wenn mir 'ne Mieze dabei hilft«, sagte Natwick. »Da werde ich zu 'nem ganz neuen Menschen.«
    Chet Bosco wies auf die Badezimmertür. »Ist sie da drinnen?«
    »Ja, Chet.«
    »Würdest du ihr sagen, sie soll herauskommen?«
    Natwick wurde die Kehle eng. »Wozu?« krächzte er.
    »Ich möchte ihr guten Tag sagen.«
    Natwick kratzte sich die schweißglänzende Stirn. »Hör mal, Chet, könntest du darauf nicht verzichten? Ich meine, vielleicht würde sie sich geehrt fühlen, die Bekanntschaft des großen Chet Bosco zu machen. Aber es könnte auch sein, daß es ihr furchtbar peinlich ist, wenn jemand weiß, was sie so treibt.« Er senkte die Stimme und schlug einen vertraulichen Ton an. »Sie ist eine verheiratete Frau, mußt du wissen, und ihr Mann ist'n Bulle.«
    Bosco grinste. »Ich werd' sie schon nicht verpfeifen.«
    »Chet, bitte… Sie hat nichts an.«
    »Oh, wir gucken ihr schon nichts weg«, sagte der Gangsterboß und befahl seinen Gorillas, das Mädchen aus dem Bad zu holen.
    Die vierschrötigen Kerle rammten die Tür auf. Im Bad quietschte das Mädchen, und gleich darauf stand sie neben Natwick, der am liebsten im Boden versunken wäre.
    Ein Glück, daß Petula nicht mehr nackt war. Als sie ihres Bruders Stimme gehört hatte, hatte sie sich ganz schnell angezogen. Noch nie war sie schneller in ihren Sachen gewesen.
    »Diese Mistkerle haben mir wehgetan!« beschwerte sich Petula. »Ich verlange, daß sie sich entschuldigen!«
    Bosco zog die Mundwinkel verächtlich nach unten. »Weißt du, was du bist, Petula? Soll ich es dir sagen?«
    »Ich bin deine Schwester.«
    »Ja, du bist meine Schwester. Deshalb bedauere ich es ganz besonders, daß du so ein blödes Stück bist. Du hast nichts anderes als Männer im Kopf. Jeden Kerl, der dir gefällt, mußt du haben. Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst dich von meinen Leuten fernhalten, aber was tust du? Du steigst mit jedem, den du kriegen kannst, ins

Weitere Kostenlose Bücher