0920 - Insel der Vernichtung
erkennen, daß sich die Bäume ihr näherten.
Sie lief zur Seite davon, um ihm auszuweichen. Dann eilte sie in Richtung Shift weiter. Als sie etwa fünfhundert Meter zurückgelegt hatte, tauchte der Flugpanzer aus dem Wald auf, der sich langsam aber stetig durch den Sand bewegte. Verna hatte geglaubt, daß die Bäume ihre Wurzeln über den Boden hinausheben und wie Füße nach vorn setzen würden. Das geschah jedoch nicht. Die Wurzeln erschienen nicht an der Oberfläche, sondern schoben sich im Boden voran.
Die Robotologin lächelte.
Ihr Plan war aufgegangen. Sie machte sich jetzt Vorwürfe, daß sie nicht früher auf diesen Gedanken gekommen war.
Sie dachte an Laire und Pankha-Skrin Es wurde Zeit, daß sie zu ihnen zurückkehrte.
Sie verharrte jedoch noch einige Zeit auf der Stelle, bis sie ganz sicher war, daß sie den Shift vor den Bäumen erreichen konnte, falls diese umkehren sollten. Sie lief los. Dabei behielt sie den Wald ständig im Auge.
Doch die Pflanzen schienen das Interesse an ihr völlig verloren zu haben. Sie ließen sich von dem Dünger anlocken und versuchten nicht, den Shift noch länger zu belagern.
Verna erreichte die Maschine, als der Wald etwa siebenhundert Meter von ihr entfernt war. So konnte sie in aller Ruhe Startvorbereitungen treffen und alle Systeme überprüfen.
4.
Laire blieb etwa eine Stunde an der Spitze der Rakete sitzen und beobachtete die Insel, auf der er den Quellmeister wußte. Während dieser Zeit stellte er zahllose Berechnungen an. Er wollte die Insel und mit ihr Pankha-Skrin vernichten, nicht aber die anderen bewohnten Inseln in der Umgebung. Daher galt es, die Rakete so abzufeuern und zu lenken, daß sie einen vorher bestimmten Punkt der angegriffenen Insel traf. Die Explosivwirkung mußte sich so entfalten, daß das Inselinnere zerstört wurde. Dieses Ziel war nur unter schwierigsten Bedingungen zu erreichen.
Schließlich kletterte Laire an dem Turm herunter und begann damit, die Insel genauer zu untersuchen. Die Rakete allein half ihm nichts. Er mußte die Hauptleitzentrale finden und den Computer, den er dort erwartete, einsetzen.
Laire ging vorsichtig vor. Oft verharrte er minutenlang an einfachen Schlössern, um sie zu überprüfen. Er öffnete sie erst, als er festgestellt hatte, daß er damit keine automatischen Abwehranlagen in Betrieb setzte.
Endlich gelangte er über eine abwärts führende Treppe in einen Computerraum. Er hielt sich hier jedoch nicht lange auf, weil er feststellte, daß die Geräte nicht mehr arbeiteten. Über einen Gang kam er in einen quadratischen Raum von erheblichen Ausmaßen. Er erkannte sogleich, daß er die Hauptleitzentrale gefunden hatte.
Aber auch hier waren viele Computer nicht mehr in Betrieb. Laire fand mühelos heraus, daß die Kraftstationen, aus denen sie gespeist wurden, ausgefallen waren.
Ein Kleinstreaktor aber arbeitete noch. Er diente als Energiequelle für ein Notstromaggregat, aus dem das eigentliche Herz der Anlage versorgt wurde.
Laire stellte sich vor die Schalttafel des Computers und begann damit, die noch funktionierenden Teile der Anlage zu überprüfen. Er benötigte etwa eine Stunde. Danach stand fest, daß die Insel über siebzehn abschußbereite Raketen verfügte die alle mit taktischen Atomsprengköpfen versehen waren. Das bedeutete, daß er die Insel Pankha-Skrins zerstören konnte, ohne die benachbarten Inseln ebenfalls zu vernichten. Ganz unbeschädigt würden sie allerdings nicht bleiben.
Der Roboter stellte noch einige Berechnungen an, dann entschied er sich dafür, die benachbarten Inseln von ihren Bewohnern zu räumen, bevor er mit dem eigentlichen Kampf begann. Dafür wählte er ein stationäres Waffensystem aus, das sich an der Oberfläche befand.
Er schaltete die elektrischen Anlagen an und versuchte, eine stählerne Schutzkuppel über der Waffe zurückzufahren. Das System versagte. Daraufhin stieg er wieder nach oben und brach die Kuppel auf.
Unter der Kuppel verbarg sich eine Schnellfeuerkanone, mit der Stahlplastikprojektile abgeschossen werden konnten. Nachdem Laire die elektrischen Anlagen in der Hauptleitzentrale eingeschaltet hatte, kehrte er zu dem Geschütz zurück und setzte sich in den Sessel des Kanoniers. Er schwenkte die Vierlingsrohre einige Male hin und her, dann nahm er die benachbarte Insel unter Feuer.
Die Projektile jagten heulend auf die Gebäude zu und schlugen dicht neben ihnen ein. Stichflammen schossen hoch. Die Explosionen rissen die Stahlplatten
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