0920 - Insel der Vernichtung
vermochte aber nicht zu sagen, ob sie mehr mit Laire oder Pankha-Skrin sympathisierte.
Die ersten Krieger kletterten auf den Shift. Die Robotologin sah sie vor sich auftauchen.
Sie wäre ohne weiteres in der Lage gewesen, diese Männer zu töten oder gar die ganze Insel zu versenken.
Der Flugpanzer verfügte über ein Waffenarsenal, mit dem sie Dutzende von Inseln hätte zerstören können. Doch das wollte sie nicht. Sie wollte sich auf keinen Fall in die internen Kämpfe der Bewohner von Terzowhiele verwickeln lassen.
Die bärtigen Krieger blickten auf sie herab. Sie hieben ihre Speere gegen die Panzerplastkuppel und versuchten, sie damit zu zertrümmern.
Verna Theran lächelte. Sie verharrte in ihrer bequemen Stellung und sah gelassen zu. Sie wußte, daß keiner dieser Angreifer in der Lage war, das ultraharte Material der Kuppel auch nur anzukratzen. Sie blieb selbst dann noch ruhig, als einer der Männer über ihr erschien, der einen Energiestrahler in den Händen hielt.
Der Mann zielte auf sie.
Verna Theran schob ihren rechten Fuß etwas zur Seite, bis er unmittelbar an dem Hebel lag, mit dem sich der Prallschirm einschalten ließ. Sie beobachtete den Finger des Mannes, der am Abzugbügel der Waffe lag. Er war gestreckt.
Der Krieger mit der Energiewaffe zögerte.
Ihre Blicke trafen sich.
Verna Theran lächelte immer noch.
Die Energiewaffe sank nach unten. Der Krieger begriff, daß sie unangreifbar war. Er signalisierte ihr mit der Hand, daß er nicht mehr kämpfen wollte.
Sie gab ihm mit gleicher Handbewegung zu verstehen, daß sie verstanden hatte, nahm die Beine herunter und schaltete die Außenmikrophone ein. Dabei warf sie sich vor, daß sie das nicht schon längst getan hatte, da sie dann schon genügend Informationen für den Translator gehabt hätte. Sie hantierte an den Geräten und prüfte, welche Schäden der Shift davongetragen hatte. Dabei fand sie den Fehler, der für die geringe Leistung des Reaktors verantwortlich war.
Währenddessen drängten sich immer mehr Männer an der Kuppel zusammen und beobachteten sie, wobei sie aufgeregt miteinander schwatzten. Damit kamen sie dem Informationsbedürfnis der Robotologin entgegen. Nach einiger Zeit schaltete sie die Innenlautsprecher ein, und die Stimmen der Männer wurden für sie verständlich.
Die Krieger sprachen darüber, wie sie die Insel erstürmt und erobert hatten, und wie groß ihr Entsetzen gewesen war, als die Rakete explodiert und der Shift abgestürzt war. Mittlerweile waren sie sich darüber einig, daß von ihm keine Gefahr ausging. Die Männer wunderten sich nur darüber, daß die Robotologin nicht herauskam.
Schließlich klopfte einer von ihnen mit dem Schaft seines Messers gegen die Kuppel. Verna blickte zu ihm auf. Es war der Mann mit der Energiestrahlwaffe. Sie vermutete, daß er der Anführer der Gruppe war. Er winkte ihr zu und bedeutete ihr das Fahrzeug zu verlassen. Sie hob die Hand und zeigte dann nach unten. Er verstand. Die Männer kletterten vom Shift herab.
Verna steckte sich einen handlichen Energiestrahler in den Gürtel und versteckte ein fingerlanges Desintegratormesser unter ihrer Bluse, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Dann öffnete sie das Außenschott der Schleuse.
Ein warmer Wind blies ihr ins Gesicht. Er kam von See Und roch nach Fisch und Algen. Die Krieger standen an der Raupenkette und blickten zu der Terranerin herauf.
Jetzt sah Verna, daß einige von ihnen verwundet waren, zwei von ihnen so schwer, daß sie sich aus eigener Kraft nicht auf den Beinen halten konnten und gestützt werden mußten. Ihr fiel auf, wie ärmlich und ausgemergelt die Männer waren, und sie begriff, daß sie die Insel aus tiefster Not heraus angegriffen hatten.
„Ich möchte euch gern helfen", sagte sie. Mit Hilfe des Translators, den sie bei sich trug, verständigte sie sich mühelos. „Ich bin nicht hier, weil ich euch wieder wegnehmen will, was ihr erkämpft habt. Ich werde euch helfen, es zu sichern."
Einer der Männer sank erschöpft zu Boden. Die anderen beachteten ihn nicht. Gebannt blickten sie Verna an. Der Mann mit dem Energiestrahler streckte ihr beide Hände entgegen.
„Ich bin Gurxa", erklärte er mit rauher Stimme. „Man nennt mich den Großen Gurxa. Ich bin der Anführer dieser Männer. Wir haben den schwersten Kampf unseres Lebens hinter uns. Deshalb benötigen wir Hilfe."
Er deutete zu dem Atompilz hinüber, der langsam verwehte.
„Wir wissen nicht, was das zu bedeuten hat. Einige von uns
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