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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verna vermutete, daß PankhaSkrin und Laire sich auf ihnen verschanzt und die anderen Inseln evakuiert hatten, um niemanden sonst zu gefährden als sich selbst.
    Sie schaltete die Schutzschirme ein, obwohl sie damit den Fusionsreaktor stark belastete. Dann steuerte sie den Shift in respektvoller Entfernung von den beiden unzerstörten Inseln in Richtung offenes Meer.
    Plötzlich schoß aus einer der beiden Inseln eine Rakete in die Höhe.
    Verna zuckte erschreckt zusammen. Sie versuchte, den Shift zu beschleunigen, doch die Antigravtriebwerke reagierten nicht. Der Reaktor lieferte nicht genügend Energie für Antrieb, Schutzschirme und Bordsysteme.
    Während die Robotologin noch überlegte, was sie ausschalten sollte, kehrte die Rakete bereits zurück. Sie verzichtete für Bruchteile von Sekunden auf die Schutzschirme. Der Shift raste auf die weit vor der Küste liegenden Stahlinseln zu, während die Rakete mit immer stärkerer Beschleunigung herabstürzte. Verna verfolgte das Projektil mit Hilfe der Ortungssysteme. Vom Computer ließ sie die Zeit einblenden, die noch bis zum Aufschlag blieb. Der Countdown lief rasend schnell.
    Bruchteile von Sekunden vor der Explosion schaltete Verna die Schutzschirme wieder ein. Dann schien ihr, als zerbreche Terzowhiele. Der Shift wurde von einer Druckwelle gepackt, die ihn wie einen Spielball hinwegschleuderte. Überall flammten Alarmlichter auf. Verschiedene Systeme des Shifts versagten. Für Sekunden verlor Verna die Kontrolle über den Flugpanzer, als dieser sich überschlug.
    Als sie seine Flugbahn wieder stabilisiert hatte, tauchte vor ihr eine Stahlinsel auf, die weiter als alle anderen vor der Küste lag. Verna sah zahlreiche Hütten und Metallbauten. Zwischen ihnen entdeckte sie mehrere Tote. Einige Hütten brannten.
    Der Shift stürzte auf die Insel zu.
    Verna leitete über neunzig Prozent der ihr zur Verfügung stehenden Energien in die Antigravtriebwerke, doch diese nahmen sie nur zu einem geringen Teil auf.
    Der Absturz des Shifts war nicht mehr aufzuhalten.
    Verna hieb ihre Faust auf den Sicherungsknopf an der Armlehne ihres Sessels. Sicherheitsgurte fesselten sie an die Polster, und ein Prallfeld baute sich unsichtbar vor ihr auf.
    Der Shift fiel auf die Stahlinsel herab. Die beiden Raupenketten berührten den Boden. Der Flugpanzer sprang einige Meter in die Höhe und stürzte dann erneut herab. Dieses Mal rutschte er über den Stahlboden der Insel.
    Er zertrümmerte eine Hütte, fegte ein bodengebundenes Fahrzeug zur Seite und veranlaßte einige humanoide Gestalten zur Flucht.
    Dann prallte er gegen einen Stahlmast, zerfetzte ihn, verlor jedoch soviel Bewegungsenergie, daß er wenig später stehenblieb. Das Prallfeld vor Verna baute sich augenblicklich ab. Die Sicherheitsgurte glitten lautlos in die Halterungen zurück.
    Die Robotologin richtete sich auf und blickte durch die Panzerplastkuppel nach draußen.
    Der Shift stand etwa hundert Meter vom äußersten Rand der Insel entfernt. Danach begann das offene Meer.
    Sie erschauerte.
    Ein Sturz ins Wasser hätte verhängnisvoll werden können, obwohl der Shift unter normalen Umständen für Unterwassereinsätze geeignet war.. Doch jetzt war der Flugpanzer nicht mehr voll funktionsfähig.
    Etwa zwanzig mit Messern und Lanzen bewaffnete Männer eilten von allen Seiten auf sie zu. Verna sah, daß überall zwischen den Bauten und abgestellten Baumaterialien Tote lagen. Die Spuren eines mit äußerster Erbitterung geführten Kampfes waren allzu deutlich.
    Sie analysierte die Situation innerhalb von Bruchteilen von Sekunden.
    Die Männer, die den Shift angriffen, hatten zuvor die Inseln gestürmt. Dabei waren sie auf den Widerstand der früheren Bewohner gestoßen, hatten ihn jedoch gebrochen. Jetzt glaubten die Eroberer der Insel, daß sie gekommen war, um sie wieder von hier zu vertreiben.
    Sie drückte einen Sicherungsknopf am Armaturenbrett und verhinderte dadurch, daß irgend jemand die Mannschleuse von außen öffnete. Dann lehnte sie sich im Polstersessel zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und legte die Beine auf das Armaturenbrett. Sie blickte zu dem Atompilz hinüber, der über der Insel aufstieg, auf der sie einen der beiden Duellanten vermutete.
    Eindeutiger Sieger in diesem Kampf war, wem es gelungen war, die Rakete abzufeuern. Wer im Explosionsherd gewesen war, hatte keine Überlebenschance gehabt.
    Verna war überrascht, weil sie kein Gefühl der Trauer empfand. Sie horchte in sich hinein,

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